Treppe Und Kristall
Alessandra Grosso
1
Übersetzt von Luigi Ambrosi
Translated by Luigi Ambrosi
© 2019
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EINLEITUNG
Willkommen. Das ist eine einfache Sammlung von Alpträumen, es hat nicht grosse Forderungen, ausser euch in meinem Verstand reinzulassen. Ich glaube jeder von uns hatte mal Alpträume, sei es mit geschlossenen oder offenen Augen; nun, ich bin eine super Spezialistin von Alpträumen mit geschlossenen Augen.
Die Alpträume mit geschlossenen Augen sind mein persönlicher Fluch: Ich hatte sie schon immer, seit ich klein war, und habe den Grund dafür nie verstanden. Meine Jugend war immer an der Angst gebunden, dass irgendwas Katastrophales passieren würde, an mir oder an den Menschen die ich liebte. Ich hatte oft das Gefühl dieser kalten Hauches, der dir ein Schaudern hinter dem Nacken verursacht, diese schleimige und eiskalte Hand, die dir den Rücken berührt und dich überraschend erschreckt; sehr oft sah ich alles schwarz und dadurch musste ich schlafen gehen. Soeben ich im Zimmer eintrat, hatte ich Angst was geschehen würde, sobald ich die Augen schloss.
Während der Pubertät haben sich die Dinge nicht verbessert: ich träumte und wachte zitternd und schweissüberströmt auf. Nach einer solchen Nacht musste ich, so wie alle, das Leben bestreiten, hatte aber eine Menge Zweifel für die Zukunft und jedes Mal wo ich eine Wahl treffen musste, verschlimmerten sich die Alpträume. Mein Leben wurde die reinste Hölle, ich verkriech mich in mich selbst und fragte mich ständig, an welchem Punkt ich inzwischen war, wo ich war und wo ich gehen wollte.
Mit der Zeit hatte ich gelernt, meine Träume aufzuschreiben um sie zu verstehen, während auf einem anderen Blatt ich meine Wünsche aufschreibe, um zu sehen, ob sie wahr werden. Diese neue Idee hat mir in mehr als eine Gelegenheit geholfen Klarheit zu verschaffen, aber jetzt kehren wir zu den Alpträumen zurück.
Ich dachte mir, euch all meine Alpträume in Form eines Romans zu erzählen und diese einen nach dem anderen zu binden, um euch eine Kollektion von all diesen entsetzlichen Ängste, die ich verspürt habe, zu schenken.
Entschuldigt mich für das eiskalte Geschenk, aber mein Verstand ist ein kalter und unordentlicher Ort. Es ist der Verstand einer Frau, einer Kämpferin, die das Böse mit offenem Gesicht angegangen ist und sich entschieden hat zu reden.
Meine Worte können ab und zu die anfälligsten Gemüter anstossen, aber ich bin auf keinen Fall, und fühle mich auch keineswegs, besser als irgendeinen von euch. Ihr seht die Welt durch eure Filter und eure Sensibilität; ich hingegen verwende die meine. Nach all den Abenteuern, die ich in meinem Leben durchgemacht habe, versuche ich das dritte Auge zu verwenden, um eine fruchtbarere und erfolgreichere Vision der Zukunft zu erschaffen. Ich versuche eine Zukunft zu sehen, die voll von Träumen, Lehren und Reisen ist… Ich erinnere euch daran, dass Träume Wünsche sind; Gehen wir aber nun zurück zu den Alpträumen.
Da die Alpträume mit geschlossenen Augen seit immer meine Spezialität sind, sind die Gründe dieses Phänomens vielfältig… und vielleicht ist das hier das wichtigste von allen: ich habe Geduld, bin aber auch eine emotionale und sensible Person; im Laufe des Lebens hatte ich viele Scherben in den Füssen und meine dunklen Zeiten.
Ich habe jedoch immer das Licht gesucht, um diesen Teil meines Lebens zu erläutern und jetzt werde ich euch über meine Lieblingspoesie in Kenntnis setzen: Die Treppe aus Kristall.
DIE TREPPE AUS KRISTALL
Mein Junge, ich werde dir etwas sagen:
Das Leben war für mich keine lange Treppe aus Kristall.
Sie hatte Nägel,
und Scherben,
und lose Bretter,
und Stellen ohne Teppich:
nackt.
Aber immer
Stieg ich immer weiter,
und einen Flur erreichte,
ich bog um die Ecke,
und manchmal trat ich im Dunkeln
wo es kein Licht gab.
Deswegen, mein Junge, kehre nicht zurück.
Bleib nicht auf die Stufen stehen
weil es dir zu anstrengend ist zu gehen.
Falle jetzt nicht um:
Weil ich fahre immer noch fort, Schatz,
ich klettere immer noch,
das Leben war für mich keine Treppe aus Kristall.
DIE MISSION (PROLOG)
Die Mission unserer Heldin ist das Leben zu bewahren und ihr Gleichgewicht und ihre Freiheit und Unabhängigkeit zu finden, nachdem sie all ihre Monster bekämpft hat, die viele sind.
Ich musste viele innere und äusserliche Hindernisse bewältigen, die sich in meinen Alpträumen bildeten und auflösten, aber ich habe immer das Licht gesucht, wie ihr in der Poesie Die Treppe aus Kristall sehen könnt.
Die Treppe aus Kristall stellt die Verwirrungsphase dar, die ich durchmache und der Wunsch mich zu verwirklichen.
Im Buch wird man zuerst eine sehr schüchterne Heldin sehen, die ständig von den eigenen Monstern wegrennt; dann fängt sie an zu kämpfen, wenn auch, manchmal, die Situation zu gefährlich wird, dann flieht sie. Am Schluss eines komplizierten, innerlichen Prozesses, wird man eine Mehrheit an Kämpfe gegenüber der Flucht sehen.
In diesen Übergängen spreche ich von einer persönlichen Entwicklung von der Flucht zum Angriff, aber all dies geschieht um mich zu bewahren, oder um das zu schützen, was ich als richtig erachte.
Im Buch werde ich von einigen geholfen und von anderen behindert, aber jetzt lasse ich euch lesen.
Viel Spass beim Lesen.
TEIL 1
Träumer...
“Nur wer träumt, kann die Berge verschieben...” Zitierung des Films Fitzcarraldo.
KAPITEL 1
“Nimm dir vor, den Mond zu treffen. Denn selbst wenn du ihn verfehlst, landest du zumindest inmitten der Sterne”. (Les Brown)
DIE FLUCHT
“Das Leben ist eine grosse Lektion in Demut”. (James Matthew Barrie (http://aforismi.meglio.it/aforisma.htm?id=226b))
Ich rannte auf die Treppe um den Schlüssel zu holen, der uns endlich befreien würde. Ich wusste instinktiv, dass es fünfundfünfzig Stufen zum Hinaufsteigen waren und weitere fünfundfünfzig zum Hinuntersteigen. Hinter mir gingen Türen, Tore und sehr alte Gitter zu; alles war schwarz und hoffnungslos.
Die Gefühle waren Angst und Sorge, kurzer und schwerfälliger Atem, Wände die von gelb zu cremig-weiss immer unschärfer wurden… Ich war dabei in die Hölle einzutreten aber ich konnte nicht verlangsamen. In meinem Rennen war der Schlüssel zum Ausgang von diesem Ort alles: es war die Rettung!
Auf die letzte Stufe angekommen, sprintete ich zu dem Raum, wo sich der Schlüssel befand. Dieser war das Symbol der Befreiung, war unser Entkommen von der Finsternis... aber ich wusste, dass der Monster mit den Klauen es beschützen würde: Es würde nicht einfach werden.
Das Monster gegenüberzutreten erforderte Kraft. Er war im vorherigen Leben ein Mann gewesen, ein starker Mann, Pädophil und mächtig. Ich konnte nur auf die rechte Seite springen und mit dem einzigen Holzstuhl angreifen, dass ich finden konnte, ein Stuhl gegen ein Monster, das im Leben ein Mythos gewesen war... Ein Leben voller Exzesse, Trinkereien bis zum Morgengrauen, Kokain, Frauen, Millionen von Frauen, Pädophilie, bis er grauenhaft lebendig verbrannt wurde.
Ich war schon immer empfindlich im Leben gewesen und hatte verstanden, die Schwächen des Monsters wahrgenommen und plötzlich griff ich an: Mit einer Finte auf der Seite zerschlug ich den Stuhl auf seinem Kopf. Der Stuhl ging kaputt und in den Händen blieben mir zwei Stümpfe übrig. Aufgeregt, stoss ich sie mit Wut in die Brust und im Hals des Monsters ein.
Jetzt war die grauenhaft verbrannte Figur auf den Boden. Ich konnte nur versuchen, ihn in Brand zu setzen. Es hätte ihn verlangsamt: Er hatte eine Phobie davon... das grauenhafte Monster hatte die Phobie des Feuers, das seine Eifersucht, die er während seines Lebens trug, ausgelöscht hätte, eine wilde Eifersucht gegenüber der Schönheit und der Unschuld – er war nämlich Psychopath und manipulativ gewesen. Ich war fast sicher über diese Phobie, aber ich musste mich ja schützen und ihn harmlos machen.
Während seines Lebens hatte er verstanden, dass die Eifersucht und der Neid als schlecht empfunden wurden, so kaschierte er sie hinter einer Rüstung von Charme und Intellektualismus, aber finster und bitter waren seine Gedanken; Man sagt nämlich „eine ganz fürchterliche Sache, den Hunger“. Für mich ist der Neid schlimmer und in der Geschichte verursachte es Kriege, Schlägereien, Konflikte und endlose Trauer.
Ich fand mein Feuerzeug von den guten Zeiten, ich nannte es der „Zipp von meinen sechzehn Jahren“, als ich heimlich rauchte. Ich bewegte mich schnell und warf der Zipp, dann sah ich die Schlüssel, ich nahm sie und rann zu den Treppen.
Fünfundfünfzig Stufen.
Ich war jung und beschritt sie fliegend.
Ich fühlte Schmerzen am Knie aber ich setzte meinen Weg fort. Ich dachte, dass jede Stufe das Leben war, ich zählte und zählte sie nochmal.
An die Spitze angekommen, bog ich schliesslich hinter das Gitter um, der die Treppen beschützte und schnell übergab ich den Schlüssel an den Kameraden die ich dort fand, die das Licht suchten, aber auch an diejenigen, die in die andere Richtung gehen und sich in der Finsternis einlassen wollten.
Der Schlüssel drehte, aber währenddessen hörte ich, wie sich das Monster am Erholen war und es sich näherte: Er wollte die Treppe zurückverfolgen.
Wir wollten von dort hinausgehen und gegen das Licht fliehen... Licht, welche ich seit immer suchte, aber in der Zwischenzeit hatte ich immer die verzwickten, weiss bemalten Gitterstäbe des Tors vor mir, die mich die Reinheit und noch einmal das Licht erinnerten.
Die Gitterstäbe waren robust und dicht und das Monster hätte sich von denen auf Abstand gehalten, weil das Licht mich schützte... aber was konnte nur dieses Schutzelement sein?
Das Licht? Was ist nur das Licht? Gott? Licht wie Luzifer? Ja, es sind Fragen, es sind Fragen... aber die Antwort?
Ich suchte sie weiterhin, und nach der Flucht vom Kellermonster traute ich mich, in eine dunkle Kirche zu gehen.
Das Monster hatte geschimpft, gewütet, mit seiner kehligen und fürchterlicher Stimme; es hatte geflucht, aber die Gitterstäbe waren geschlossen worden, alle waren geflohen und der Schlüssel war jetzt für die zur Verfügung, die sterben oder ihn endgültig töten gehen wollten. Mehr als das konnte ich nicht machen.
Ich wusste nicht, was an der alten, dunklen Kirche seltsam war, aber plötzlich befand ich mich alleine und im Dunkeln, in dieser staubigen Kirche und mit den verfallenen und abgezehrten Mauern.
Ich ging entlang der Zelle, die ich glaubte, in den rechten Seitengang zu sein und sah eine seltsame Kniebank mit einer Statue.
Seltsame Statue, dachte ich. Was könnte sie nur...
Sie war blutüberströmt.
Ein Schauder und dann eine Stimme.
«Es existiert NICHT nur ein Tod!».
Der Tod wird wirklich das Ende von allem sein oder werden wir in die Vergangenheit gehen? Oder in die Zukunft? Oder werden wir langsam in einer Rauchwolke verblassen? Eine nahe oder weite Vergangenheit oder ein Paralelluniversum?
Das fragte ich mich, während ich mich ausserhalb der Kirche wiederfand und im Farnkraut umher wanderte. Riesige Farne, majestätisch, mit glänzenden Blättern, die ein wilder Duft hatten und mich meine Kindheit nahe dem See in dem alten Landhaus erinnerten. Dieses Landhaus war nahe, aber ich war neugierig und wollte die Farnausdehnung überschreiten, in einem Verhalten aus Suche und Auskundschaftung, die für die erste Pubertät typisch ist. Meine Jugend sagte mir nämlich „erforsche“, meine Weisheit „denke“, mein Herz „versuche“. Ich ging weiter, meine abenteuerliche Natur folgend... und auch in diesem Moment mache ich es, wie es für meinen Charakter typisch ist.
Ich entdeckte eine Szene der Vergangenheit, ein heftiger Kampf zwischen Dinosauriern, und floh. Vor der Flucht kann ich bezeugen, die scharfen Zähne der beiden Tiere gesehen zu haben und ihr Verhalten, das von anfänglicher Herausforderung, sich in einem richtigen Kampf entwickelte. Sie stiessen sich mit ihren kolossalen und muskulösen Körper und zerstörten alles, was sie überrannten. In einem typischen Kampf in der Fortpflanzungsperiode, hatten sie Bäume niedergeschlagen und meine geliebten Farne zerstört.
Als ich rann, fiel ich auf Steine, die eine auf den anderen runter rollten. Der Lärm lockte die sehr empfindlichen Riesentiere, die sich herumdrehten und die Jagd begannen.
Sie rochen jeden Geruch und spürten die Angst, wie viele stolze Wilde.
Ich floh verzweifelt, der Atem, der schwer wurde. Die Milz stach, erschöpft, aber ich konnte mir nicht erlauben zu stoppen: es musste einen Ausgang geben. Und manchmal ist diese noch erschreckender als die Dinge, von denen wir fliehen. Der Ausgang war eine dunkle Gasse, die sich in einem eingebrochenen und dunklen Schacht, der in einem Hohlraum eingefügt wurde, verlängerte.
Ich musste die Klaustrophobie bewältigen.
Im letzten Augenblick kroch ich hinein. Draussen, die gigantischen Biester brüllten wutentbrannt, weil sie nicht mehr ihre Beute sahen.
Ich kroch für eine sehr lange Zeit, die Luft abgestanden, stinkend und unausstehlich zum Atmen. Ich fürchtete Spinnen und Mäuse... ich habe schon immer Spinnen und Mäuse gehasst. Vor allem die Letzteren terrorisierten mich: als ich klein war, ging ich im Hühnerstall und hatte eine riesige Maus gesehen, die der Huhn die Eier am Stehlen war. Aber ich war klein, jetzt war ich aber eine Frau und es war die Zeit gekommen, für das Leben zu kämpfen.
Kämpfen um zu überleben oder fliehen, wenn der Gegner grösser war: das war das Mechanismus, das auf das menschliche Überleben basiert. Das war es schon immer, und ich nutzte es weiterhin, für mich selbst, für das Überleben der menschlichen Spezies, für die ganze Menschheit.
Die Menschheit war nicht so eines meiner Hauptanliegen gewesen. Vor all diesen Abenteuern war ich ein Nerd; ein schwieriger Fall, geschlossen, immer in schwarz gekleidet und ziemlich depressiv, mit sogar Suizidgedanken. Jedoch war jetzt Zeit zu kämpfen und aus dem Tunnel zu kommen.
Ich kroch, ich zerkratze mich und versuchte vorwärts zu kommen.
Als ich draussen schlüpfte war es Nacht, eine schreckliche Nacht fast ohne Mond, mit einem schwarzen Himmel und stellenweise von den Wolken drohend und aggressiv gemacht. Die Wolken hatten die Kraft eines Gepards, wegen den Farbtönen, die auf den Muskeln des Tieres wanderten, mit beunruhigenden roten Schattierungen.
Und ich sah alles. Ich sah ein Tyrannosaurus, der vor mir her wanderte, während ich ihn in dieser Sorte von natürlichem Balkon beobachtete.
Ich stieg von dort nur während des Tages hinunter und fühlte mich stärker, bereit um noch mehr Monster zu sehen und zu durchsuchen, um die wahre Natur der Dinge zu verstehen: der Geist war offen für jede Eventualität, um neue, merkwürdige Geschöpfe zu sehen und andere, merkwürdige Träume aufzufangen.
Die Träume waren für mich alles gewesen, der Auslauf all meiner Wünsche; sie waren die Wahrnehmung von Sachen, sogar bevor sie geschahen, die Wahrnehmung vom Nein auf mein Hilferuf gegenüber einem geliebten Freund, der mich als Mensch nicht verstanden hatte.
Ich hatte diese Hilfeablehnung geträumt, aber mit meiner sturen und mutigen Natur bin ich gegen das gegangen, was ich wahrgenommen hatte, und hatte weiter gemacht. Ich hatte die Tür zugeschletzt, weil ich meiner natürlichen und empfindlichen inneren Stimme nicht zugehört hatte. Ich spürte sie seit meiner frühsten Kindertage, aber seit kurzem wurde es mir bewusst, nur seit jetzt, wo ich von Monstern floh oder sie bekämpfte.
Ich fing an, durch ein emporsteigendes Tal zu laufen, rote Eichenblätter überall. Es war Herbst, die Blätter lösten sich von den Bäumen, Duft von frisch gefallenem Regen, von wildem Moos.
Neben mir eine gedämpfte Umgebung, wo ich endlich ein Feuer anzünden konnte um mich zu erwärmen. Glücklicherweise hatte ich in meiner Tasche noch meine Reserve an getrocknetem Fleisch; Ich bereitete das Feuer vor und kampierte gemütlich. Dann legte ich mich hin, um die Nacht auszuwiegen.
Die Nacht war lang und ich träumte, mit plumpen Booten auf Meeren zu reisen.
Beim Aufwachen, der Frost und dann Tautropfen. Es sollte Mitte September gewesen sein und die Blätter hatten eine Schicht von mehreren Zentimetern kreiert, auf welche meine Stiefel versanken.
Es waren weibliche Stiefel, bequeme, und hatte die Eleganz der alten Cowboy-Stiefel. Ihre Absichten dämpften die Überlegungen der Einsamkeit, der kalte und tiefe Stich der Nostalgie und die intime und traurige Gedanken. Es war genau diese Intimität, die ich im Innersten dieses merkwürdigen Waldes von roten Eichen spürte, wo die Blätter hinunterfielen und blutrot waren.
Ich fühlte mich jedoch verfolgt, ausspioniert.
Dieses Gefühl von ausspioniert zu sein, der Eindruck, dass etwas düsteres sich am zusammendrängen und hinter meinen Rücken am planen sei, hatte ich Jahre nach der Jugendzeit gehabt, als jemand mir seltsame Nachrichten in die Post versteckt hatte, Nachrichten, die wie Liebesbotschaften aussahen, aber sie waren nicht klar und deshalb umso mehr unheimlicher.
Trotz dieser dunklen Vorahnungen, bewegte ich mich im Dickicht vorwärts und oft drehte ich mich um, um zu kontrollieren, weil ich mich nicht wohl fühlte; ich fühlte den feinen Nebel, den Tau und verstand nicht was es war.
Dann, plötzlich, die Unsicherheit und die Befürchtung bewahrheiteten sich und es wurde richtige Angst, ein Terror wie dieser, dass nur Kinder spüren konnten.
Ich fühlte mich klein und rann weg von diesem Mann mit den schwarzen Stiefeln, der mich verfolgte und mir wie ein wahnsinniger fragte: «Warum?».
Wie, „warum“?
Warum bist es stattdessen du, der mich diese Frage stellt? Sagte ich mir.
Während ich rann, um nicht der Panik nachzugeben, überlegte ich, wie ich mich organisieren sollte um zu überleben: Es war der Überlebensinstinkt, es war eine Art von natürlicher Kälte und Stolz.
Er konnte mich töten aber er wäre nie in meinem Kopf gekommen.
Mein Kopf konzentrierte sich, während mein Körper floh.
Ich rann auf Wurzeln in der Hoffnung, dass der grausame Mann, der mich verfolgte, auf sie stolperte. Ich schaute ihn nie in die Augen, diese Augen, die dich verstohlen kontrollierten, Krokodilaugen, die die Beute unter der Wasseroberfläche beobachteten.
Als Intuition hatte ich verstanden, dass mein Verfolger Diabetiker war. Ich hatte es dank einer meiner seltsamen Intuitionen gefühlt und dank einiger Stimmen, die von anderen, sehr weiten, Dimensionen stammten. Ausserdem wusste ich dass er Diabetiker war, weil seine Füsse mit Wunden geplagt wurden; Schon bald mussten sie amputiert werden.
Meine Hoffnung kam von meiner Hartnäckigkeit und ich hoffte, er würde sich ermüden, ich hoffte, dass seine seltsame Krankheit, die er möglicherweise hatte, ihn plötzlich beim Rennen befiel, dass sie ihn den Stoffwechsel des Zuckers anhalten liess, oder dass er einfach einen Anfall erlitt und zusammenbrach.
Ich rannte und währenddessen wurden die Äste dichter und verzwickter. Ich bückte mich, in der Hoffnung, dass er mehr Schwierigkeiten haben mag, da er grösser war als ich; ich zog die Äste zu mir und wünschte mich, dass sie direkt in seinem Gesicht zurückspickten.
Ich hasste abgrundtief das was er mich am Antun war. Mein Hass wurde verursacht, insbesondere, von der Angst, die ich verspürte. Es war teilweise Stolz, ich gebe es zu: wer war er, um mich in der Flucht zu zwingen, um meine Glieder im nagenden Würgegriff der Furcht zu quälen?
Unterdessen rannte ich weiter und er, mit seinem kräftigen Körper, schien zu tolerieren, dass dieses Geschwindigkeitsrennen sich in ein Ausdauerrennen entwickelt hat.
Mein Schweiss fiel zusammen mit grossen Tränen zu Boden und fühlte, dass die Hoffnung mich am verlassen war... Aber da sah ich etwas Neues: mein Grossvater, vor mir.
Wenn er mich besorgt sah, würde mein Grossvater mich in eine andere Situation projizieren, in einer viel vertrauten Dimension und weniger gefährlich, und hätte mich beruhigt, da war ich mir sicher.
Meine Gewissheit hätte schon bald Zeit gehabt, sich zu materialisieren oder zu zerstören.
1 KAPITEL 2
“Die Zukunft gehört denen, die an die Schönheit ihrer Träume glauben” (Eleanor Roosevelt)
DER TROST UND ALTERNATIVE PROBLEME
Es war genau mein lieber Grossvater, zärtlich im Alter, furchtbar in der Jugend. Er war schon immer ein schwieriger Typ gewesen, tückisch, scharf und in gewisser Hinsicht war er der typische italienische Macho.
Als junger Mann war er braunhaarig gewesen, dunkle Augen eines Spaniers, dunkle, sonnengebrannte Haut, breite Schultern eines Bauern. Er war nicht sehr gross, etwa so wie ich, aber viel kräftiger. Nur die Hände hatten wir gleich, lange und schmale Hände. Hände, die die Engländer als Bäckerhände bezeichnen, und tatsächlich war genau das sein Beruf während seines Lebens. Er wachte vor dem Krähen des Hahnes auf, um hart zu arbeiten und er brauchte kein Radio: er hatte nämlich eine warme Baritonstimme, eine Stimme, die dir Gesellschaft leistet und dich auf dem Weg versichert, und auf meine Reise in meinen Träumen hatte ich ihn wiedergetroffen.
Unser Treffen war beruhigend. Er hatte mir seine schwielige und lange Hand auf die Schulter gelegt und mir zugeflüstert, ich solle mich nicht sorgen, dass alles gut werden wird und dass er mich verstand, er tröstete mich und wusste, wie schwer für mich dieser Weg war. Ja, entlang meines emotiven Wegs waren Gestrüppe und Dornen und meine Füsse waren voll von Blasen. Moralisch war ich sehr niedergeschlagen.
Er wusste, was ich am Durchmachen war. Er war im Oberkommando der Partisanen, er kämpfte gegen die Unterdrückung von Mussolini. Er liebte die Freiheit und genau dieser Name wurde ihm gegeben: er hiess Libero (frei auf Italienisch). Er war frei, er war luftförmig; Er war nun ein Geist, nachdem im 1996 ein Herzinfarkt ihn mitgenommen hat, plötzlich und schnell.
So schnell, dass ich den Mut nicht hatte, ihn in der Leichenhalle anzusehen.
Allerdings stand er jetzt vor mir, wie ich ihn in Erinnerung hatte: immer noch braungebrannt, immer aktiv und mit der Besorgnis seine Nichte zu sehen, wie sie schnell eine junge Frau wurde.
Ja, eine Frau, in mir wäre ich zu einer Frau geworden. Ich fühlte mich unschuldig und naiv, aber ich wusste, dass viele Dinge mir noch bevorstanden, dass das Leben lang und voller Bedrängung, von Ärgerlichkeiten, war.
Man sagt, das für jedes Talent, das wir besitzen, liefert Gott uns eine Peitsche. Die Peitsche ist für die Selbstgeisselung gegeben und diese hat einen Namen: für mich, heisst sie Schuldgefühle.
Die Schuldgefühle hatten mich schon immer Alpträume verursacht und, tatsächlich, da ich meinem Leben immer sehr verständnisvoll mit Kindern war, haben sie mich zum nächsten Alptraum mit offenen Augen gebracht.
Meine Pupillen sahen ein Kind, das sich vor mir materialisierte und mich verfolgte, aber es war kein lächelndes Kind: es hatte Fingernägel und Zähne, Reisszähne, die beissen und reissen konnten. Das kleine Geschöpf konnte mich zerreissen. Es heulte, aber sein Geheul war fast ein grauenerregendes Gebell, und ich war davon terrorisiert, ich schwitzte und zitterte. Ich war schon immer emotional, in der Tat passte die Beschreibung als Feeler gut zu mir, in diesem Fall verängstigt.
Die Feeler sind emotional und einfühlsam. Sie lieben das ruhige Leben, das Lachen und die Kinder; befallen von Schuldgefühlen, ziehen sie sich innerlich in sich zurück.
Ich konnte mich nicht in mich zurückziehen, weil das wütende Kind mich verfolgte und heulte, es schreite wie das Heulen des Windes.
Ich hatte Angst, das Biest und meine Unschuld, die ich nicht bewahrt hatte, entgegenzutreten. Ich hatte nicht das gerettet, was ich retten musste und mein Gewissen behelligte und verfolgte mich und ich konnte nichts machen ausser fliehen, noch einmal.
Ich konnte es nicht ertragen, ein Kind zu schlagen, somit rannte ich, aber ich fand mich mit einigen Stiefeln zu rennen, die unbequeme Absätze hatten. Diese verursachten mir ein dumpfer Schmerz nach jedem Schritt, sie durchrissen mich und folterten meine Haut und es bildeten sich schnell Blasen. Sie waren eine Qual ohne Ende.
Dann fiel ich auf die Ellbogen und rückte mit noch mehr Mühe auf dem dunklen Holzfussboden voran, rutschig und feindselig, eiskalt wie die Augen des Kindes, das mich verfolgte. Ich wusste sie verdient zu haben, diese Augen, ich hatte die Kinder im Leben nicht genug beschützt, ich hatte sie nicht genug geliebt und durch dieses weitere Monster kamen sie zurück, um mich zu besuchen. Ein bitterer Besuch aber konstruktiv: ich musste den Preis meiner Fehler bezahlen und war bereit, sie zu anerkennen.
Nach dieser Verfolgung, gab es eine andere bestürzende Vision: ein Mädchen, dass gegen die Mauern abprallte und ich konnte nicht verhindern, dass sie sich verletzte. Sie war rutschig, mit Öl eingeschmiert und änderte ständig die Richtung. Sie war unberechenbar.
Es stellte genau das Chaos dar, das ich in mir hatte.
Ich wusste nicht ob ich sie schützen oder mich selbst vom Monster retten soll, das mich immer noch verfolgte, das Kind, das mich heulend „warum“ fragte, mich zu schnappen versuchte, indem es mich „MAMA“ nannte.
Erschreckendes Wort für mich, da ich obwohl Kinder liebe, ich nie ernsthaft die Möglichkeit in Betracht gezogen habe, Mutter zu sein und eine eigene Familie aufzubauen. Ich habe es immer als eine entfernte Sache in der Zukunft angesehen, weit weg von mir, limitiert von meiner Persönlichkeit und auch, ich hasse es zugeben zu müssen, zerstörerisch für meinen weiblichen und so empfindlichen Körper. Süss sind die Kinder, die Pflegebedürftig sind und jedes Mal, als ich die Töchter meiner Freundinnen die ersten Schritte zu machen sah, wanderte ich nachdenklich umher, aus Befürchtung, dass der Wildfang etwas kaputt machen oder sich verletzen könnte; dann gibt es Kinder und Kinder. Es gibt Kinder, die nicht normal geboren werden.
Ich meine, wir alle haben unsere Individualität, aber es gibt Kinder, die Tiere misshandeln und das ist das erste besorgniserregende Zeichen. Viele Serial Killer misshandelten Tiere, als sie klein waren und es war genau der Fall des Kindes, der mich in diesen schmuddeligen Ort, in dieser holzigen Baracke voll von Zellen, verfolgte.
Ich vernahm aus seiner Gewalttätigkeit, von der Art, wie es die Sachen zerschlug, dass es keine Liebe bekommen hatte, aber fühlte auch, dass die Saat des Bösen sich in ihn eingenistet hatte: er wurde missbraucht und jetzt vergnügte er sich zu missbrauchen. Es war das Böse, das sich wie eine Krankheit verbreitete, die keinen Ausweg übrig liess, die dich verfolgte und dich mit nur einer Berührung langsam zerstörte. Es war beängstigend und immer anwesend. Ich konnte nicht mit dem Fliehen weitermachen, ich musste reagieren, jedoch fühlte ich die Beine noch nicht ausreichend kräftig, auch wenn, früher oder später, musste eine Entscheidung getroffen werden.
Die Entscheidung war lebenswichtig, ich konnte nicht zulassen, dass das Kind mich zerstörte, aber ich musste auch das Mädchen stoppen, die weiterhin von mir abrutschte und gegen die Mauern abprallte.
Ich musste einen Plan studieren, eine Strategie, um das Monster harmlos zu machen und das Mädchen zu retten.
In der Zwischenzeit schmerzten mir auch noch die Schultern: es war eine typische Stressreaktion von mir.
Die nervöse Spannung, zum Beispiel, vor den Prüfungen an der Universität, brachte mich die Muskeln der Schultern zu verziehen, wo miserable Resultate für das Schulterblatt und für die ganze Muskulatur der Halswirbelsäule mit sich brachte.
Gleichwohl musste ich etwas machen, ich musste verflucht noch mal etwas machen.
Ich verschob mich, so dass das Mädchen nicht gegen die Wand knallte aber gegen mich; ich hoffte, dass nach ein bisschen Zeit mit der Trägheit, hielt sie an. Die zerlumpten Seile, die sie schwangen, waren abgetrennt, zum Teil abgeschält und nicht vollständig; Dennoch waren sie robust. Ich versuchte sie mit dem Taschenmesser, den ich aus meinem Sack holte, zu zerschneiden, aber sie strebte sich, mir aus der Hand zu entwischen und war sehr glitschig aufgrund des dichten und undurchdringbaren Öles. Eine ölige Substanz, die dem Pech ähnelt.
Es war dunkel und diese Unternehmen verursachte mir Mühe. Ich fühlte mich vom Kind, das mich verfolgte, beobachtet, ich fühlte die Schaudern auf dem Rücken und fürchtete den Tod in jedem Augenblick, in jedem einzelnem Atemzug von mir... Das Kind war mein Gewissen und gab mir keine Ruhe.
Das Gewissen ist das, was dich in der Nacht wach hält und dich für lange Zeit eine immer gleiche Decke anschauen lässt.
Es lässt dich Vergangenheit und Zukunft in einem Augenblick durchleben, du siehst das ganze Leben in einem Augenblick und dann musst du entscheiden, du musst gemäss dein Gewissen entscheiden.
Und ich entschied: ich würde versuchen, das Mädchen zu retten. Ich könnte sterben, ich könnte in Stücke gerissen werden aber ich musste die Prüfung bestehen; ich musste mich verändern und stärker werden.
Die Stärke erlernt man auch auf dem Weg und ich wollte, dass es für mein Leben so war, ich wollte nicht mehr fliehen, ausser wenn es absolut notwendig gewesen wäre. Etwas in mir veränderte sich und am Schluss, vielleicht, war es richtig so. Es war ein Wunsch von Frieden und Gerechtigkeit, das mich paradoxerweise zu kämpfen zwang, ein Mix aus Güte und Würde, das in den guten Kämpfer der Geschichten innewohnten, welche mir als kleines Mädchen erzählt wurden. Es war die nicht Akzeptanz des Bösen, nie und mit keinem Kompromiss, weil von Kompromisse von zu grosser Güte hatte ich zu viele verloren und bin zur Flucht wiedergekehrt, zur Demütigung und zu einem deprimierendem Gefühl von tiefer Selbstachtung. Die Depression wollte ich nicht mehr, ich wollte sie bekämpfen. Ich wollte das baumelnde Mädchen retten, weil in diesem Pendel von Ungewissheit ich mich selbst, im Gleichgewicht zwischen eine Entscheidung und der anderen, sah verwirrt und unsicher.
Ich musste instinktiv handeln, wann das Mädchen zur Hälfte der Strecke kam. Ich würde versuchen, das Seil zu durchschneiden, das Problem war: mit was?
Ich hätte es mit dem Taschenmesser versuchen können, mit dem ich das Trockenfleisch oder ganze Äste von Beerenstauden abschnitt, wovon ich sehr naschhaft war. Es war ein kleines Taschenmesser und war ziemlich übel zugerichtet... Ich musste aber schnell handeln und präzise sein, weil ich ein anderes Monster, nicht weit von mir entfernt, hatte.
Ich warf mich mit gesenktem Kopf, mit dem Gedanken, dass es meine Tochter sein könnte und dass ich die moralische Pflicht hätte, sie zu retten, oder wenigstens es zu versuchen. Das Messer schnitt rasch das erste Teil des Seils da es abgezehrt war, aber dann hielt es an.
Je mehr ich versuchte, umso weniger konnte ich schneiden.
Ich hörte hinter meinem Rücken ein Gelächter und in mir spürte ich eine beissende Kälte, ein Schaudern, der meinen Rücken entlang lief und mir die Arme zittern liess. Meine Glieder zitterten aber nicht meine Willenskraft und es wurde mir klar, dass das dunkle Kind das Kind war, das mich verfolgte und dass in diesem Moment es sich vor mir präsentierte, die Augen grün und schrecklich.
Es hatte im Seil kleine Stecknadeln versteckt.
Wütend fing ich an, sie herauszunehmen, die Rotation mit meinem Gewicht auszubalancieren. Ich war verzweifelt, aber ich versuchte und versuchte nochmal, während meine Hände durchgestochen wurden und ich wegen den Stichen fluchte.
Und das Seil gab nach. Die Kleine fiel zu Boden aber wenigstens konnte ich sagen, dass ihr ewiges Pendeln beendet war.
Nachdem ich nicht mehr diese schrecklichen grünen Augen sah, war ich verwirrt, aber ich gab mir Mühe und fing an gegen das Monster zu schreien, ich hatte nichts anderes als meine Stimme. Ich sagte zu ihm, indem ich auf die Kleine zeigte, die auf dem Boden lag: «Hier ist es was du angestellt hast, mir bleibt nichts mehr, NICHTS! Du hast mir alles weggenommen, weil ich weiss, dass dieses Mädchen in einer Zukunft an mich gebunden gewesen wäre. Jetzt töte mich, wenn du Lust hast... mach was du willst, was willst du noch, mein Blut?».
Ich forderte ihn wie eine Wahnsinnige heraus, aber er war verändert. Er drückte mir die Hand und sagte mir, dass ich das Richtige getan hatte, dass ich die Prüfung bestanden hatte und dass ich stärker wurde.
Die Kraft hatte ich in mir gehärtet und sie mit der Geduld geformt, wie die Schmiede das Eisen schlagen und es formen, bis sie sehr scharfen Schwertern und Gegenstände aus rarem Wert erhalten. Aber auch wer formt, presst und sich Mühe gibt kann einen Fehler begehen, und vielleicht ist es das der Ursprung von jeder Unsicherheit und das gemeinsame Glied der ganzen Menschheit: ein Schauer und ein Hauch von Unsicherheit, die uns veranlassen zu fliehen oder zu angreifen; zu kapitulieren oder zu gewinnen.
Dieses Mal hatte ich gewonnen, aber die Reise musste weitergehen und weitere Herausforderungen würden sich vor mir in den Weg stellen. Auf einer Seite konnte ich es kaum erwarten, mich mit denen zu messen, aber auf der anderen Seite fühlte ich noch den eiskalten Schauder der Angst in Richtung des Unbekannten. Nichtsdestotrotz zog ich mit meinen abgenutzten Stiefeln weiter gegen andere Herausforderungen und andere Gebiete.
Die gequälten Gebiete typisch einer nordischen Tundra schienen im Rücken zu sein, mit ihrem dichten Geruch von Birke und die hohen Tannen, die vom winterlichen Schnee behelligt werden. Die immergrünen Pflanzen, die vorher alle um mich herum waren, verringerten sich um ein mysteriöses Labyrinth Platz zu machen.
Ich fand mich plötzlich neben verzwickte Ruinen, die so viele Jahre hatten wie die Flechtenschichten, die sie bedeckten. Sie waren heruntergekommen, aber man konnte noch ihre Umrisse erkennen. Wenn ich im Labyrinth vorstossen wollte, musste ich die Richtung dieser Ruinen folgen; geduldig, mit Zielstrebigkeit und Selbstaufopferung, musste ich mein Wille an der des Schicksals biegen. Das Schicksal musste nicht sehr grosszügig bis jetzt gewesen sein, angesichts der Abfolge der Herausforderungen, die meinen Geist und meine Haut gehärtet haben und mein Körper kräftiger werden liessen, jedoch mich unheimlich ermüdeten.
Die Anstrengung war ein Gefühl, dass ich gut kannte, eine Freundin und eine Gefährtin im Alltag. Sie war wie eine Frau, die nicht lügt: schön und gleichzeitig furchtbar. Nicht ebenfalls verführend waren die Schriften, die ich auf die Mauern fand, schreckliche Schriften und Pentagrammen, die so aussahen, wie sie aus menschliche Überreste und Blut gemacht worden wären.
Beim Kontrollieren der Schriften, erschütterten sie mich immer mehr: sie sagten, man solle nicht eintreten und nicht hineinwagen, man solle diesen schrecklichen Weg nicht bestreiten; sie sagten, man solle die eigenen Wünsche zurücklassen, weil sie nicht in Erfüllung gehen und wir schlichtweg sterben würden.
Menschliche Spuren, Totenköpfe und gefolterten Körper nicht weit entfernt von mir. Ich fühlte mich beobachtet und belauert. Alles, wirklich alles, konnte in diesem Moment geschehen.
Alleine in diesem neuen, feindseligen Gebiet aus Sand, kleine gepflasterten Plätze und Moos, das in den Rissen der alten Ruinen wuchs.
In dieser Ruine gab es zurückgelassene Totenköpfe, einige mit noch hängegebliebenen Haaren, ganz vergilbt von der Zeit.
Plötzlich, ein verdächtiges Knirschen und dann ein Knall. Vor mir erschien eine drehbare Tür, die ich schieb.
Und was ich fand, verschlug mir die Sprache.
Es war ich selbst. Es war ich selbst, aber irgendwie anders. Es war ich selbst, es war ich selbst die ich sah und konnte es nicht glauben. Endlich hätte ich jemanden gehabt, mit der ich sprechen und mich vergleichen konnte. Sie konnte mir sagen, von wo sie kam, was sie machte.
Sie glich mir in allem, sie war nur eleganter gekleidet. Sie hatte viele Schicksalsschläge auf sich genommen, wie ich, aber nicht ebenso gefährlich. Sich in einem schönen Garten wiederfinden, in einer entfernten Dimension, war sie gefallen und war auf die dimensionale Tür gestossen, die ich geöffnet hatte. Sie war somit von einer Welt zur anderen durchgegangen und war verwirrt und unter Schock wegen der Neuigkeit.
Jetzt waren wir zu zweit in dieser Parallelwelt, wir waren zwei Heldinnen in der Nacht, in der Kälte von diesen entsetzlichen Ruinen. Wir waren zu zweit aber dennoch zwei Zwillinge, zwei kleine Seelen in der Nacht, zwei angezündete Kerzen, die sich einander helfen konnten oder sich entscheiden zu sterben, indem sie sich im Wettstreit gegenüber treten.
Der weibliche Wettstreit war etwas mörderisches, die den Frauen geführt hatte, sich an den Haaren zu fassen für die Liebe eines treubrüchigen oder wegen eines Jobverlustes, für die, die den Chef nicht einschmeicheln konnten; der Wettstreit war mächtig und mörderisch wie Giftampullen. Ich konnte nicht anders, als sie zu fürchten.
Ich schätzte aufmerksam das Verhalten meines Klons ab, von meinem Zwilling, aber sie erwies sich immer als sehr freundlich und verständnisvoll. Sie folgte mich ständig und hatte ein höfliches und offenes Verhalten mir gegenüber. Während wir uns immer mehr im Innern der Ruinen wagten, wuchs unsere Übereinstimmung.
Diesen kurzen Augenblick von Frieden, diesen kurzen Moment, in dem mir klar wurde, dass ich nicht mehr alleine war, dass ich eine Zukunft haben könnte, wurde bald aber verwüstet.
DIE HÖHLENMONSTER
Es war ungeheuerlich, laut und es ernährte sich von Angst. Es hatte ein geröteter Körper mit den Adern, die man wegen der völligen Verbrennung auf seiner Haut, sah. Es war sehr gross, ca. vier oder fünf Metern, mit robusten und sehr grossen Füssen, die wenn sich bewegten ein Lärm machten, wie ein Felsbrocken auf dem Boden zerbrechen würde. Es hatte der Mund voller Zähne zum Beissen und liebte Menschenfleisch.
Es lebte dort seit Jahrhunderten, und versteckt wartete er auf Jungen und Alten in der Mitte der Ruinen, an der Stelle, wo sie sich am meisten verbanden; es lebte in den Ruinen seit sie und fabelhaftes Schloss waren. Es war der nicht gewollte Sohn einer Misshandlung und wurde seit dem ersten Moment verflucht. Es war die Frucht einer Vergewaltigung mit sieben alten Flüchen kombiniert. Es hatte gelbe und glitzernde Augen und konnte im Dunkeln sehen, im Dunkeln riechen.
Es hatte ein Pakt mit einer anderen dämonischen Kreatur gemacht: ein Monster, dass die Unschuld hasste.
Ihre Namen waren Verdammung, das Resultat der Flüche, und Rache, diejenige, die die Unschuld hasste.
Rache war ein lautloser Killer, raffiniert, intelligent und psychopathisch, die während sie sich auf dem Scheiterhaufen sterben sah und bevor sie lebendig verbrannte, ein Pakt mit Verdammung geschlossen hatte. Verdammung war in der Lage, die Asche von Rache zurückzunehmen und sie in dieser Welt wieder zurück zu bringen. Rache, nach der Verbrennung auf dem Scheiterhaufen, war mit einem immer grösseren Blutdurst zurückgekommen.
Rache trug ein in Stück gerissenes Hemd, auf der noch ihr Name zu lesen war: es wurde mit weisser Kreide geschrieben, umgeben mit rot von ihren Opfern.
Die zwei Killer hörten sofort die Anwesenheit der zwei Menschen und versteckten sich in der Dunkelheit ohne ein Wort zu sagen, ohne einen einzigen Moment des Zögerns. Sie kannten unsere Angst, sie waren in der Lage sie zu fühlen und rochen in der Luft jeden Geruch, die Unsicherheit. Sie wussten bereits, dass es zwei guten und verirrten Seelen gab, die die Orientierung verloren hatten.
Ich und das andere Ich waren froh zusammen zu sein, aber genau dieses Gefühl verriet uns, in dem Sinne, dass wir anfangs die alten Ruinen mit den vergammelten und dekadenten Zinnen mit Ehrfurcht durchforscht hatten, aber dann, vielleicht, wurden wir von der Begeisterung lockerer und waren weiter gegangen, aber ohne eine Karte. Viele Male hatten wir uns in Sackgassen wiedergefunden und am Schluss, nachdem wir mehrere Male im Kreis liefen, hatten wir erkannt, dass wir uns verlaufen hatten.
Wir wussten nicht mehr, wie wir zurückgehen konnten und somit mussten wir versuchen, rauszukommen. Die Ruinen waren immer weniger beschädigt und viel kompakter, so wie wir in einen verhältnismässig neueren Flügel eingetreten waren. Die Mauern waren dicht, grau und feucht, das Wasser rann aus der Decke und erschuf mehrere Wasserpfützen auf den Boden.
In diesem Irrgang waren grosse, halbleere Räume, grau, feucht und dunkel. Manchmal deponierte sich das Kondenswasser an der Wand, manchmal jedoch formte sich nur ein feiner Nebel weitab von uns. Neugierig versuchten wir herauszufinden, was dieser Nebel verursachte und warum wir uns so unheimlich beobachtet fühlten.
In diesem mysteriösen Labyrinth drangen zwei entgegengesetzte Gefühle in unseren Seelen ein. Ehrfurcht und die Lust zu erkunden.
Der Erkundungswille von neuen Gebieten ist ein Schub, der man vor allem während der Pubertät spürt und irgendwie waren wir wieder Jugendlichen, leider für uns an neuen Erforschungen knorzend.
Unsere Gefühle waren widerstreitend aber wir wussten, dass obwohl die Gefahr unmittelbar war, waren wir Menschen und mussten essen. Es waren harte Zeiten, aber wir hatten noch Vorräten aus Trockenfleisch, weil als das andere Ich ausserhalb der Ruinen war, hatte sie gejagt und Beeren gesammelt.
Wir zogen uns in einer kleinen Ecke zurück, um diese karge Mahlzeit zu kauen, die in meinen Augen nicht anderes als köstlich sein konnte. Unsere Zähne funktionierten wie Klingen, die alles zerschneiden und unsere Speise verschwand schnell. Wir reinigten die Zone und fuhren mit unserer Pilgerfahrt fort, in der Hoffnung, keine bösen Begegnungen zu machen. Während der Reise, haben wir wieder angefangen grauenhafte, gezeichnete Bilder zu sehen, Schriften, die uns bewegen wollten, weg zu gehen, zu fliehen, aber wo konnten wir fliehen?
Wo konnten wir einen Unterschlupf finden? Wie konnten wir aus diesem Irrgang entfliehen?
Wir fuhren weiter und glücklicherweise fanden wir Waffen und Munition; wir nahmen sie da wir dachten, dass diese uns zukünftig nützlich sein könnten.
Wir fanden auch eine Art von zerstörtem Feldlager vor. Es sah so aus, dass es angegriffen und dass die Leichen weggeschleppt worden waren: man sah deutlich die Blutspuren, die vom Schleppen der Körper verursacht wurden, jedoch fanden wir keinen von den Opfern.
Wir sammelte alle möglichen Waffen auf und auch das kleine Erste-Hilfe-Kasten: wir wussten nicht, was uns noch erwartete und aus diesem Grund wollten wir uns vorbereiten. Wenn sie diese zwei einsamen Frauen töten wollten, tja, dann mussten sie sich anstrengen.
Wir waren bewaffnet und mit der Hoffnung, die zu retten, die angegriffen wurden, bewegten wir uns vorwärts und folgten den Blutspuren. Allerdings fingen wir bald an, das Schlimmste für die Unglückseligen zu befürchten: sie mussten viel Blut verloren haben und ihr Ende war entweder bereits gekommen oder war sehr nahe.
Wir folgten den Blutspuren entlang des grossen Raumes, dann wechselten wir zu einem engeren und dunkleren Ort. Nur ein paar Fackeln erhellten die Strasse, aber wir hatten bereits unsere Strecke gewählt und gaben uns gegenseitig Halt.
Vom schmalen Gang aus präsentierte sich ein weitreichender Gang mit sehr hohen Decken vor uns, das in der Mitte ein weiterer, grosser, zugemauerter Raum enthielt. In diesem Moment sahen wir den Eingang nicht und das war unser Glück, weil angezogen von unserem Geruch, kamen die Monster heraus um uns zu suchen, ohne exakt zu wissen, wo wir uns befänden und wir konnten uns sofort hinter einem Felsen verstecken.
Sie waren grauenhaft und dreckig, von Blut befleckt. Einfach entsetzlich. Sie waren am Streiten, ich wusste es, weil sie sich seltsame Strahlen und Feuerbälle anschossen, die sich an ihre Körper erschlugen; wenn sie getroffen wurden, beklagten sie sich mit tiefsinnige und schreckliche Schreie.
Es waren nicht verständliche Schreie für uns, aber ich nahm an, sie hätte angefangen zu streiten und sich gegenseitig böse Streiche zu spiele, weil sie wahrscheinlich für zu lange Zeit alleine waren und sich langweilten.
Der Kampf fuhr fort und sie fingen an, nicht mehr die Luft zu riechen, aber nur untereinander mit immer mehr Leidenschaft zu streiten. Vielleicht hatten sie das Interesse an uns verloren.
Sie waren gerade dabei, sich untereinander zu verletzen: es war der Moment um anzugreifen und etwaigen Überlebenden zu suchen. Wir konnte sie noch retten oder versuchen es zu machen, dachte ich hoffnungsvoll. Allerdings gab es keine grosse Hoffnung, aber wenn sie vor kurzem angegriffen worden wären, hätte uns vielleicht der Erste-Hilfe-Kasten helfen können.
Wir entschieden uns somit, die Monster aus dem Hinterhalt zu überfallen und auf ihre Wunden zu zielen; um sie zu schwächen, wenn nicht zu töten.
Ich stellte mir deutlich unser Engagement vor, unser stilles Vorrücken.
Wir fingen eine Sekunde bevor sie uns entdeckten zu schiessen an. Unsere Geschosse, trotz ihrer kolossalen Grösse, waren schmerzhaft. Wir liessen auf sie all das ab, was wir konnten, aber dann endete alles schief.
Ich sah das Ende, ich sah es in den dunklen Augen der Frau, die tödlich verletzt wurde und genau gleich wie ich war; ich konnte mit ihren Augen sehen und fühlte wie sich das Leben langsam von ihr trennte. Ich musste jedoch gehen. Sie verstand, dass ich fliehen musste und in ihren Augen sah ich die Vergebung und das Verständnis. Meine Flucht war verstanden, rechtfertigt worden.
In den fortfolgenden Tagen hätte ich den ganzen Schmerz dieser Kreatur, die von sehr weit weg kam und die ich nie mehr wiedersehen würde, geträumt und gespürt, mein eigenes Abbild, das von einer anderen Dimension stammt. Ich hätte den eiskalten Aufprall gespürt, das vom glühenden Wirbel generiert wurde, das mich aufsaugte, ich hätte den Kontakt mit dem kalten, rudimentären Boden gespürt, ich hätte nach oben geschaut, mit der Kenntnis, dass es in dieser Welt keine Hoffnung mehr gab.
Trotz allem waren die Monster noch am Leben und konnten mich verletzen: ich musste meine soeben gefundene Abenteuer-Gefährtin zurücklassen.
Um zu versuchen sie zu töten, setzte sie sich selbst in Brand, indem sie die übrigen Geschosse in Luft jagte. Dies verursachte den Monstern ein riesiger Schmerz, die aus Wut, Frustration und Schmerz zu schreien, stöhnen und brüllen anfingen. Ich hatte sie mit den Augenwinkeln auf die Knien gesehen und innerlich hoffte ich, dass ich sie los war.
Ich überquerte den breiten Flur und fand mich in dem Raum wieder, wo die Verdammung und die Rache die Gefangenen folterten und sie an irgendeine Göttlichkeit der Unterwelt opferten.
Verschiedene Körper waren geschächtet und umgekehrt erhängt worden, damit das Blut abtropfen konnte und auf gleicher Weise das Leben. Es war grauenerregend und dramatisch, die schlimmste Szene, die ich jemals gesehen hatte.
Ich hatte Gänsehaut und Tränen in den Augen; ein noch nicht gekannter Terror umspülte mein Körper. Ich zitterte vor jeder kleinster Gefahr und vor jede optische Täuschung von den Fackeln lief mir ein Schaudern den Rücken runter. Ich wiederholte mir, dass ich die moralische Pflicht hätte, die Personen in Not beizustehen, das war meine Natur und ich musste ihr treu bleiben.
Ich hatte wie ein Gewimmer in einem Sack gehört und versuchte zu verstehen, um was es sich handelte. Es konnte allerdings gefährlich sein: es konnte ein unschuldiger Gefangener sein oder eine Kreatur wie Verdammung und Rache.
Ich folgte die Gejammer. Wahrscheinlich war es die Stimme eines Mannes, der nach Hilfe rief, aber ich verstand nicht er sagte oder wen er anflehte. Ich öffnete den Sack und es kam ein wunderschöner Mann heraus. Er hatte blau-grünen Augen, blonde Haare und die typischen, nordischen Züge, die mich schon immer verrückt gemacht haben; die Arme waren mächtig und schienen dafür gemacht zu sein, um mich zu beschützen.
Sofort lächelte er mich an, dankbar, und versuchte mit mir zu reden, aber ich verstand nicht, was er sagte. Plötzlich aber, verstanden wir, dass wir nochmals fliehen mussten, weil Rache und Verdammung heulten und ihre Revanche wünschten. Sie waren uns sehr nahe.
Wir flohen auf der Stelle weg.
Am Ende des Raumes, wies er mich plötzlich auf eine Falltür hin. Zuerst, aber, musste er diese öffnen und dann das Gitter, demzufolge ich, die bewaffnet war, musste ihn beschützen und zahlreiche Geschosse gegen die zwei Monstern abfeuern, die zwar verletzt waren aber noch verdammt aktiv. Nun konnte ich sie sehen: es waren zwei Kreaturen der Unterwelt. Sie fingen an, gelbe Blitze in meiner Richtung zu werfen und ich schütze mich wie ich konnte, während in weiter feuerte.
Ich war so konzentriert, dass dieser wunderschöne Mann gezwungen war, mich am Nacken zu packen, sodass ich mich umdrehte und in der Falltür gehen konnte, die wir sofort hinter uns abschlossen, und somit auch das Gitter.
Wir schritten in diesem dunklen Ort tastend voran. Das Licht war heiser aber ich war nicht alleine. Sowohl ich als auch er hatten in die Augen und im Herzen eines von den traurigsten und schmerzhaftesten Tagen, die die Menschen jemals kennen gelernt haben könnten; wir waren klein, schwach und verängstigt.
Trotz unserer Angst und die wahnsinnigen Schreie der zwei Monster, gelang es dem wundervollen Mann im trüben Licht ein Schwert zu finden.
Ich begriff, dass mein Abenteuer-Gefährte sie in der Hand halten konnte und musste sich auch mit dieser trainiert haben, um sie benutzen zu können; dies rechtfertigte seine grossen und anziehenden muskulösen Arme.
Mit dem Schwert weiterziehend, fand er auch ein toter Mann in einer Rüstung, und liess mich zu verstehen, dass ich ihn mit der Beseitigung der Leiche helfen soll, sodass er diese anziehen könne; glücklicherweise ging sie ihn nicht zu eng und nicht zu breit. Er war mit ihr flink und beweglich.
Wir bewegten uns fort durch Gänge, die warm und wenig beleuchtet waren, aber die ein Gefühl der Ruhe von sich gaben. Wir gingen für lange Zeit weiter. Es gab keine Gefahren.
Nun hatte ich verstanden, dass er Waffen benutzen konnte, dass er intelligent war und sich zu kommunizieren bemühte; er musste ein Soldat gewesen sein. Er wirkte nett in den Gesten und in den Bewegungen zu sein, vielleicht weil ich ihn gerettet hatte. Er war immer bereit mich zu helfen und schien Nahrung zu suchen, wie ich es auch suchte.
In diesem Fall hatten wir Glück: die Ruinen hatten ihre Abflussrinnen und wir waren in einer von diesen.
Das Wasser erwies sich als gute Qualität und ich fügte die Heilpflanze hinzu, die sie sauber machte. Wir fanden auch einige Tiergerippe. Er konnte das Fleisch sehr gut sezieren, wir streuten darüber Salz, um sie länger aufbewahren zu können.
Wir waren ein gutes Team: ich emotional und sensibel, stolze, bewaffnete Kämpferin, er war mehr technisch und nachdenklich aber immer, wie ich, gewillt für gegenseitige Hilfeleistungen. Wir waren sehr loyal untereinander und während der verbrachten Zeit in den Ruinen wurden wir gute Freunde, für das, was die Sprachbarriere uns erlaubte.
Wir hatten tote Tiere gefunden und dank seiner Fähigkeit, mit alles was einem Messer oder Schwert ähnelte umzugehen, erhielten wir komfortable Mäntel, die wir in der Nacht als Decke gebrauchten: so konnten wir uns warm halten.
Nach einigen Tagen aus Erkundungen und Versuche, kamen wir zu einem Abstieg, das zu einer Öffnung führte. Wir gingen herunter, aber der Weg war steil und rutschig, und am Anfang, auch wenn wir das Gleichgewicht nicht verloren, beschleunigten wir immer mehr. Es war fürchterlich aber wir konnten nun nicht mehr zurückgehen. Wir stiegen weiter ab, ohne unsere Beine stoppen zu können, die sich immer schneller bewegten. Wir befürchteten, dass wir nie mehr halten würden. Wir konnten keinen Handlauf auffangen, noch unsere Stiefel stabil irgendwo einrammen, wir konnten nur beten, dass irgendwann dieser Fluch endete. Aber konnte es wirklich enden? Konnten wir wirklich einen Haltegriff finden?
Leider fanden wir bald heraus, dass wir in einer Falle gestürzt sind und dass, vielleicht, der Abstieg an sich uns zu ihr angezogen hat, weil wir angefangen haben sie zu begehen, ohne vorerst an etwaige Alternativrouten zu denken. Wir wurden vom Abstieg geblendet, angelockt wie Bienen von schöne und gefährliche Blumen und jetzt hatten wir keine andere Wahl: wir konnten nur auf das Überleben hoffen.
Sie wartete mit Geduld, während sie sein Plan vorbereitete... sie wartete, wie man auf die eigene Beute wartet, sie wartete immer, indem sie den Faden webte, und wie sie wartete, warteten auch all ihre Freunde dort in der Nähe. Sie hatten für die Beuten einen primitiven Instinkt und auch sie hatten eine besondere Vorliebe für das menschliche Fleisch. Die Menschen, so zart und rosa, Geschöpfe, die sehr oft bartlos sind aber zärtlich und weich; mit nur vier Glieder, seltsamerweise zweibeinig, seltsamerweise langsam, mit sehr verzögerten Reflexe.
Es war eine Spinnenkolonie, primitiven Arachniden, haarig und stolz über die eigene Fähigkeit zu weben und Fallen aufzustellen. Sie kümmerten sich nicht einmal, sich zu verstecken, da die Schützengraben, in der sie wohnten, bereits ein gutes Versteck gewährleisteten. Diese waren mit dunkler Erde gebaut, ein einfaches Loch, wo die Spinnen webten und sich unter die Erde versteckten. In der Nacht wurde die Situation beängstigend
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