Gegenkräfte
Aldivan Teixeira Torres
Gegenkräfte ist das erste Buch der Reihe Der Seher, in dem die Hauptcharaktere die Doppeldynamik, Der Seher und sein untrennbarer Abenteuerpartner, Renato, sind. In diesem ersten Band, gelangweilt von der Monotonie, schlägt Der Seher vor, einen Ausflug auf einen Berg zu machen, welcher verspricht, heilig zu sein, mit der Hoffnung, seinen Traum zu erfüllen. Nach dem Erklettern des Berges trifft er auf eine Beschützerin, ein altes Lebewesen voller Weisheit, welche verspricht ihm auf seinem Weg zu helfen.
Gegenkräfte ist das erste Buch der Reihe Der Seher, in dem die Hauptcharaktere die Doppeldynamik, Der Seher und sein untrennbarer Abenteuerpartner, Renato, sind. In diesem ersten Band, gelangweilt von der Monotonie, schlägt Der Seher vor, einen Ausflug auf einen Berg zu machen, welcher verspricht, heilig zu sein, mit der Hoffnung, seinen Traum zu erfüllen. Nach dem Erklettern des Berges trifft er auf eine Beschützerin, ein altes Lebewesen voller Weisheit, welche verspricht ihm auf seinem Weg zu helfen. Mit ihrer Unterstützung führt er drei Aufgaben durch welche ihm die Erlaubnis geben die Höhle der Verzweiflung zu betreten, einen Ort, an dem das Unmögliche möglich wird. Er entscheidet dazu, sich sie zu betreten. Durch Fallen und durch Szenarien schreitend erreicht er die geheime Kammer wo er sich in einen mächtigen Hellseher verwandelt, dazu in der Lage, die Grenzen von Raum und Zeit zu überschreiten und die tiefsten Sehnsüchte des Herzens zu verstehen. Die Höhle verlassend entdeckt er die Beschützerin wieder und wird zusammen mit dem Jungen Renato auf eine Mission geschickt, die noch komplizierter ist. Dort muss er Ungerechtigkeiten beseitigen, jemandem helfen sich selbst zu finden und die Gegenkräfte wiedervereinen, welche im Ungleichgewicht stehen. So beginnt ihr erstes großes Abenteuer welches Spannung, Ungewissheit, Romantik und Drama verspricht. Hast du einen Traum? Dann lies weiter und entdecke die Schlüssel die dafür benötigt werden, um sie zu erfüllen. Fröhliches Lesen!
Gegenkräfte
Aldivan Teixeira Torres
Gegenkräfte
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Von Aldivan Teixeira Torres
©2017-Aldivan Teixeira Torres
E-mail:aldivanvid@hotmail.com
Alle Rechte vorbehalten
Dieses Buch, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht ohne Genehmigung des Urhebers reproduziert, weiterverkauft oder übertragen werden.
Akademische Ausbildung: Bachelorgrad in Mathematik.
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Kurzbiographie: Aldivan Teixeira Torres, aus Arcoverde-PE, ist Entwickler der Serie Der Seher . Er begann seine literarische Karriere am Ende des Jahres 2011 mit der Veröffentlichung seines ersten Romantikromans Gegenkräfte: Das Mysterium der Höhle.Aus dem einen oder anderen Grund hörte er mit dem Schreiben auf, erst in der zweiten Hälfte im Jahre 2013 belebte er seine Karriere wieder. Ab diesem Moment hat er nicht aufgehört. Er hofft, dass er mit seinem Schreiben Teil der Pernambucan und der Brasilianischen Kultur wird und das Gefallen zu lesen bei denen erweckt, die noch nicht die Gewohnheit dazu haben, es selbst zu tun.Für Literatur, Gleichheit, Brüderlichkeit, Gerechtigkeit, Würde und Ehre der Menschlichen Wesen, immer ist sein Motto.
Hingabe
Zu aller erst, an Gott, dem Erschaffer für den alles lebt; an die Lehrer des Lebens die mich immer geleitet haben; an meine Verwandten, obwohl sie mich nicht ermutigt haben; an all jene, die noch nicht dazu in der Lage waren, sich mit den Gegenkräften in ihrem Leben wiederzuvereinigen.
Zusammenfassung
Gegenkräfte ist das erste Buch der Reihe Der Seher, in dem die Hauptcharaktere die Doppeldynamik, Der Seher und sein untrennbarer Abenteuerpartner, Renato, sind. In diesem ersten Band, gelangweilt von der Monotonie, schlägt Der Seher vor, einen Ausflug auf einen Berg zu machen, welcher verspricht, heilig zu sein, mit der Hoffnung, seinen Traum zu erfüllen. Nach dem Erklettern des Berges trifft er auf eine Beschützerin, ein altes Lebewesen voller Weisheit, welche verspricht ihm auf seinem Weg zu helfen. Mit ihrer Unterstützung führt er drei Aufgaben durch welche ihm die Erlaubnis geben die Höhle der Verzweiflung zu betreten, einen Ort, an dem das Unmögliche möglich wird. Er entscheidet dazu, sich sie zu betreten. Durch Fallen und durch Szenarien schreitend erreicht er die geheime Kammer wo er sich in einen mächtigen Hellseher verwandelt, dazu in der Lage, die Grenzen von Raum und Zeit zu überschreiten und die tiefsten Sehnsüchte des Herzens zu verstehen. Die Höhle verlassend entdeckt er die Beschützerin wieder und wird zusammen mit dem Jungen Renato auf eine Mission geschickt, die noch komplizierter ist. Dort muss er Ungerechtigkeiten beseitigen, jemandem helfen sich selbst zu finden und die Gegenkräfte wiedervereinen, welche im Ungleichgewicht stehen. So beginnt ihr erstes großes Abenteuer welches Spannung, Ungewissheit, Romantik und Drama verspricht. Hast du einen Traum? Dann lies weiter und entdecke die Schlüssel die dafür benötigt werden, um sie zu erfüllen. Fröhliches Lesen!
Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Mann, der guten Samen auf seinen Acker säte. Während nun die Leute schliefen, kam sein Feind, säte Unkraut unter den Weizen und ging wieder weg. Als die Saat aufging und sich die Ähren bildeten, kam auch das Unkraut zum Vorschein. Da gingen die Knechte zu dem Gutsherrn und sagten: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher kommt dann das Unkraut? Er antwortete: Das hat ein Feind von mir getan. Da sagten die Knechte zu ihm: Sollen wir gehen und es ausreißen? Er entgegnete: Nein, sonst reißt ihr zusammen mit dem Unkraut auch den Weizen aus. Lasst beides wachsen bis zur Ernte. Wenn dann die Zeit der Ernte da ist, werde ich den Arbeitern sagen: Sammelt zuerst das Unkraut und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen; den Weizen aber bringt in meine Scheune.
Matthäus 13:24-30
Zusammenfassung
Gegenkräfte
Gegenkräfte
Hingabe (#ulink_a0f71630-7e0e-5750-ae35-38650b933305)
Zusammenfassung
Einleitung (#ulink_46b40436-ff5d-5ad6-8514-a0aed23697a8)
Eine neue Ära (#ulink_a0ddf5fc-1b04-5766-8feb-1eed8b94620a)
Vorbereitungen (#ulink_dd7c1e81-5cd4-5b78-97f5-128abd76c788)
Der heilige Berg (#ulink_a900138f-6099-5891-b30e-fc6b471e011e)
Die Hütte (#ulink_c6bc14a3-c250-5e40-a301-e2ee17233d81)
Die erste Aufgabe (#ulink_63faebbc-35ba-578c-99d3-8189f2c800c1)
Die zweite Aufgabe (#ulink_65962975-d729-5e5e-89af-3107f4a45b36)
Der Geist des Berges (#ulink_137b2bb8-556b-5cff-a7fc-e2245504bcb9)
Stichtag (#ulink_a718c73b-ffa8-55e0-bfc7-40cd9fc9bc94)
Das junge Mädchen
Das Beben (#ulink_12ba6865-e8e4-5193-8595-c066533f764c)
Der Tag vor der letzten Aufgabe (#ulink_a7e151fc-6eab-5465-acce-91433517e241)
Die dritte Aufgabe
Die Höhle der Verzweiflung (#ulink_6de1bacd-35da-5ceb-9813-cab1cf8d17e4)
Das Wunder
Die Höhle verlassen
Das Wiedersehen mit der Beschützerin (#litres_trial_promo)
Die Verabschiedung vom Berg (#litres_trial_promo)
Eine Reise zurück in der Zeit (#litres_trial_promo)
Wo bin ich?
Erster Eindruck (#litres_trial_promo)
Das Hotel (#litres_trial_promo)
Das Abendessen
Ein Spaziergang durch das Dorf (#litres_trial_promo)
Das schwarze Schloss (#litres_trial_promo)
Die Ruinen der Kapelle (#litres_trial_promo)
Der Befehl
Treffen von Bewohnern (#litres_trial_promo)
Entscheidende Gespräche (#litres_trial_promo)
Vision (#litres_trial_promo)
Der Anfang (#litres_trial_promo)
Die Eisenbahn (#litres_trial_promo)
Der Umzug
Ankunft am Bungalow (#litres_trial_promo)
Treffen mit dem Bürgermeister (#litres_trial_promo)
Treffen der Bauern (#litres_trial_promo)
Zurück zuhause (#litres_trial_promo)
Die Ankündigung (#litres_trial_promo)
Der erste Arbeitstag (#litres_trial_promo)
Das Picknick (#litres_trial_promo)
Der Abstieg vom Berg (#litres_trial_promo)
Der Missbrauch des Majors
Messe (#litres_trial_promo)
Reflektion (#litres_trial_promo)
Sucavão
Der Markt (#litres_trial_promo)
Der Fall der Kuh (#litres_trial_promo)
Die Presse (#litres_trial_promo)
Nachricht (#litres_trial_promo)
Sitzung (#litres_trial_promo)
Beichte (#litres_trial_promo)
Tratsch (#litres_trial_promo)
Reise nach Recife (#litres_trial_promo)
Zurück ins Landesinnere (#litres_trial_promo)
Arrangierte Hochzeit (#litres_trial_promo)
Besuch (#litres_trial_promo)
Die Tracht Prügel (#litres_trial_promo)
Gerusas Cousine (#litres_trial_promo)
Der Segen (#litres_trial_promo)
Erscheinung (#litres_trial_promo)
Ein neuer Freund (#litres_trial_promo)
Der Tag vor der Hochzeit (#litres_trial_promo)
Tragödie
Die schwarze Wolke
Der Märtyrer (#litres_trial_promo)
Ende der Vision (#litres_trial_promo)
Zeugenaussage (#litres_trial_promo)
Zurück zum Hotel (#litres_trial_promo)
Die Idee (#litres_trial_promo)
Die Figur des Majors (#litres_trial_promo)
Der Job (#litres_trial_promo)
Die erste Begegnung mit Christine (#litres_trial_promo)
Zurück zum Schloss (#litres_trial_promo)
Die Nachricht II (#litres_trial_promo)
Ausflug nach Climério (#litres_trial_promo)
Entscheidung (#litres_trial_promo)
Die Erfahrung in der Wüste (#litres_trial_promo)
Die Verehrer der Dunkelheit (#litres_trial_promo)
Die Erfahrung des Besitzes (#litres_trial_promo)
Das Gefängnis (#litres_trial_promo)
Dialog (#litres_trial_promo)
Renatos Besuch (#litres_trial_promo)
Die dritte Begegnung mit Christine (#litres_trial_promo)
Der Aufruf des Engels (#litres_trial_promo)
Der letzte Kampf (#litres_trial_promo)
Der Zerfall der bestehenden Strukturen
Gespräch mit dem Major (#litres_trial_promo)
Auf Wiedersehen (#litres_trial_promo)
Die Wiederkehr (#litres_trial_promo)
Zuhause (#litres_trial_promo)
Epilog (#litres_trial_promo)
Einleitung
Gegenkräfte präsentiert sich selbst als eine Alternative um die große Dualität zu überkommen, die in uns allen existiert. Wie oft im Leben stehen wir Situationen gegenüber in welchen beide Alternativen Vor- und Nachteile haben und sich für eine zu entscheiden ein wahres Martyrium ist. Wir müssen lernen uns zu besinnen und vorsichtig darüber nachzudenken, welcher der richtige Pfad ist und was die daraus folgenden Konsequenzen unserer Entscheidung sind. Schließlich müssen wir die Gegenkräfte unseres Lebens zusammenfügen und sie Früchte tragen lassen. Dadurch können wir eine viel gewünschte Zufriedenheit erreichen
Für den Aspekt dieses Buches können wir sagen, dass er von einem Schrei kommt, den ich in der Höhle der Verzweiflung hörte. Dieses Weinen war der Grund für alle Abenteuer die in diesem Buch erzählt werden. Mission erfüllt, ich hoffe, dass ich mein ultimatives Ziel, wenigstens eine Person träumen zu lassen, erreicht habe. Das ist, was ich jetzt noch mehr beabsichtige, wo wir doch in einer Welt voller Gewalt, Grausamkeit und Ungerechtigkeit leben. Die Gegenkräfte werden nach der Veröffentlichung nie wieder gleich sein und ich kann es nicht erwarten mit meinen Lesern ein neues Abenteuer zu starten, die das gleiche beabsichtigen.
Der Autor
Eine neue Ära
Nach einem fehlgeschlagenen Versuch ein Buch zu veröffentlichen fühle ich wie sich meine Kraft wiederherstellt und stärker wird. Am Ende glaube ich an mein Talent und habe den Glauben, dass ich meine Ziele erreichen werde. Ich habe gelernt, dass alles zu seiner Zeit passiert und ich glaube, dass ich reif genug bin um meine Ziele zu realisieren. Vergiss nie: Wenn wir etwas wirklich wollen wird die Welt etwas aushecken damit wir es verwirklichen. So fühle ich mich: mit frischen Kräften. Zurückblickend denke ich an die Werke die ich vor so langer Zeit las welche sicherlich meine Kultur und mein Wissen bereichert haben. Bücher begleiten uns durch Atmosphären und Universen die uns unbekannt sind. Ich fühle mich als ob ich Teil dieser Geschichte sein muss, der großen Geschichte der Literatur. Es macht keinen Unterschied ob ich anonym bleibe oder ein weltweit bekannter Autor werde der überall erkannt wird. Das wichtige ist der Beitrag den jeder zu diesem Universum beiträgt.
Ich freue mich über diese neue Einstellung und bereite mich auf eine große Reise vor. Diese Reise wird mein Schicksal sowie das von denen, die geduldig dieses Buch lesen, verändern. Lasst uns zusammen in dieses Abenteuer gehen.
Vorbereitungen
Ich packe meinen Koffer mit meinen persönlichen Sachen von äußerster Wichtigkeit: Ein Paar Klamotten, mein Kreuz und die Bibel, von denen ich mich nicht trennen kann, sowie ein Paar Blätter Papier um zu schreiben. Ich habe das Gefühl, dass ich viel Inspiration von dieser Reise bekommen werde. Wer weiß, vielleicht werde ich der Autor einer unvergesslichen Geschichte die in die Historie eingeht. Bevor ich gehe muss ich mich aber noch von jedem verabschieden (vor allem meiner Mutter). Sie ist überfürsorglich und will mich ohne guten Grund nicht gehen lassen, oder wenigstens mit dem Versprechen, dass ich bald wieder zurückkomme. Ich denke dass ich eines Tages einen Schrei nach Freiheit von mir geben muss und wie ein Vogel fliegen werde, dem seine Flügel gewachsen sind…und sie muss verstehen, dass ich ihr nicht gehöre, sondern eher dem Universum, dass mich willkommen hieß ohne etwas zurückzugeben. Wegen dem Universum habe ich mich dazu entschieden ein Schreiber zu werden und meine Rolle zu erfüllen und mein Talent weiterzuentwickeln. Wenn ich am Ende der Straße ankomme und etwas aus mir gemacht habe werde ich dazu bereit sein, der Gottesgemeinschaft beizutreten und einen neuen Plan zu erlernen. Ich bin mir sicher, dass ich auch eine spezielle Rolle innehaben werde.
Ich fasse meinen Koffer und merke wie ein Gefühl von Qual in mir hochsteigt. Fragen stürmen in meinem Kopf herum und stören mich: Wie wird die Reise sein? Wird das Unbekannte gefährlich sein? Welche Vorkehrungen sollte ich treffen? Was ich weiß ist, dass es zum Nachdenken anregen wird und ich bereit bin, es zu machen. Ich packe meinen Koffer (nochmal) und besuche meine Familie bevor ich gehe. Meine Mutter ist in der Küche und bereitet mit meiner Schwester das Mittagessen vor. Ich nähere mich ihnen und spreche das wichtige Thema an.
—Seht ihr diese Tasche? Sie wird mein einziger Begleiter (außer euch, die Leser) auf einer Reise sein, die ich bereit bin zu unternehmen. Ich suche nach Weisheit, Wissen und dem Vergnügen an meinem Beruf. Ich hoffe, dass ihr das beide versteht und die Entscheidung, die ich getroffen habe, akzeptiert. Kommt; gebt mir eine Umarmung und wünscht mir was Gutes.
—Mein Sohn, vergiss deine Ziele denn sie sind unerreichbar für arme Leute wie uns. Ich habe es schon tausendmal gesagt: Du wirst kein Idol oder so etwas Ähnliches. Verstehe: Du wurdest nicht dazu geboren ein großer Mann zu werden. (Mutter)
—Hör auf unsere Mutter. Sie weiß wovon sie spricht und hat absolut Recht. Dein Traum ist unmöglich denn du hast kein Talent. Begreife, dass deine Mission nur daraus besteht ein einfacher Mathematiklehrer zu sein. Du wirst es nicht weiter als das schaffen. (Schwester)
—Also dann, keine Umarmung? Warum glaubt ihr nicht dass ich erfolgreich sein kann? Ich garantiere euch: Auch wenn ich dafür bezahle meinen Traum zu erfüllen werde ich erfolgreich sein, denn ein großer Mann ist der, der an sich selbst glaubt. Ich werde diese Reise machen und ich werde alles entdecken was es aufzudecken gibt. Ich werde glücklich sein weil Glück daraus besteht, dem Pfad, den Gott um uns beleuchtet, zu folgen damit wir Gewinner werden.
Damit gehe ich direkt zur Tür, mit dem Gewissen, dass ich ein Gewinner auf dieser Reise sein werde: der Reise die mich an unbekannte Orte bringen wird.
Der heilige Berg
Vor einer langen Zeit habe ich von einem extrem unwirtlichem Berg in der Pesqueira Gegend gehört. Er ist Teil der Ororubá Bergkette (einheimischer Name) wo das einheimische Volk, die Xukurus, wohnen. Man sagt, dass er heilig wurde nachdem ein geheimnisvoller Medizinmann von einem der Xukuru Stämme starb. Es ist möglich jeden Wunsch wahr zu machen, solange die Absicht rein und aufrichtig ist. Das ist der Startpunkt meiner Reise, deren Absicht es ist, das Unmögliche möglich zu machen. Glaubt ihr das, Leser? Dann bleibt bei mir und schenkt der Geschichte spezielle Aufmerksamkeit.
Der BR-232 Autobahn folgend erreiche ich die Gemeinde Pesqueira, ungefähr 15 Meilen vom Zentrum entfernt ist Mimoso, einer der Bezirke. Eine moderne Brücke, erst kürzlich erbaut, gibt Zugang zu dem Platz, der sich zwischen den Bergen von Mimoso und Ororubá befindet, vom Mimoso Fluss umspült, der in die Talsohle fließt. Der heilige Berg ist genau an dieser Stelle und dort fahre ich hin.
Der heilige Berg befindet sich neben dem Bezirk und in einer kurzen Zeit bin ich am Fuße davon. Meine Gedanken wandern durch Raum und ferne Zeiten, wo ich mir unbekannte Situationen und Phänomene vorstelle. Was erwartet mich auf dem Berg? Es werden sicherlich wiederbelebende und stimulierende Erfahrungen. Der Berg ist von kleiner Statur (700 Meter) und mit jedem Schritt fühle ich mich sicherer aber auch gespannter. Erinnerungen von intensiven Erfahrungen die ich in den letzten 26 Jahren erlebte schwirren durch meinen Kopf. In dieser kurzen Zeit fanden phantastische Ereignisse statt, die mich glauben lassen, dass ich etwas Besonderes bin. Allmählich kann ich diese Erinnerungen mit euch, den Lesern, ohne Schuld teilen. Jedoch ist das nicht die Zeit dafür. Ich werde den Bergweg hoch, auf der Suche nach meinen Verlangen, weitergehen. Das ist, was ich hoffe und das erste Mal fühle ich mich Müde. Ich habe den halben Weg hinter mir. Ich spüre keine körperliche Müdigkeit, sondern eher eine geistige wegen komischen Stimmen die mir sagen, ich solle zurückgehen. Sie bestehen fast schon darauf. Trotzdem gebe ich nicht so einfach auf. Ich will die Spitze des Berges bei allem was es Wert ist erreichen. Der Berg atmet für mich mit frischen Lüften die sich für die verbreiten, die an seine Heiligkeit glauben. Wenn ich dort bin, denke ich, werde ich genau wissen was zu tun ist, um den Pfad zu erreichen, der mich durch diese Reise leiten wird auf die ich so lange gewartet habe. Ich behalte meinen Glauben weil ich einen Gott habe der der Gott des Unmöglichen ist. Lasst uns weiter gehen.
Ich habe schon drei Viertel des Weges, werde aber immer noch von den Stimmen gejagt. Wer bin ich? Wo gehe ich hin? Warum denke ich, dass mein Leben sich nach der Erfahrung auf dem Berg so dramatisch ändern wird? Abgesehen von den Stimmen scheint es, als ob ich alleine auf dem Weg bin. Kann es sein, dass sich andere bekannte Autoren auch so gefühlt haben als sie heilige Wege entlanggingen? Ich glaube, dass meine Mystik anders wie bei anderen verlaufen wird. Ich muss weiter, ich muss alle Hindernisse überstehen und hinter mir lassen. Die Dornen die meinen Körper verletzten sind sehr gefährlich für Menschen. Wenn ich diesen Aufstieg überlebe, dann kann ich mich schon als Gewinner fühlen.
Schritt für Schritt nähere ich mich der Spitze des Berges. Ich bin schon nur noch ein paar Meter davon entfernt. Der von meinem Körper tropfende Schweiß scheint schon mit den Heiligen Gerüchen des Berges eingebettet zu sein. Ich mache eine kurze Pause. Ob die mir nahestehenden beunruhigt sind? Naja, das ist nicht wirklich wichtig momentan. Ich muss jetzt an mich selbst denken um auf die Bergspitze zu kommen. Meine Zukunft hängt davon ab. Noch ein paar Schritte und ich bin oben. Es weht ein kalter Wind, gequälte Stimmen verwirren mein überlegen und ich fühle mich nicht gut. Die Stimmen rufen:
—Er hat es geschafft, er soll belohnt werden. –Ist er es überhaupt Wert? –Wie hat er es geschafft, den Berg zu erklimmen? Ich bin verwirrt und benommen; ich glaube nicht, dass es mir gut geht.
Vögel singen und Sonnenstrahlen liebkosen mein gesamtes Gesicht. Wo bin ich? Ich fühle mich als ob ich mich gestern betrunken hätte. Ich versuche aufzustehen aber ein Arm verhindert es. Ich sehe, wie eine Frau im Mittleren Alter mit roten Haaren und gebräunter Haut neben mir steht.
—Wer bist du? Was ist mit mir passiert? Mein ganzer Körper schmerzt. Mein Verstand ist verwirrt und unklar. Ist das weil ich an der Spitze des Berges bin? Ich habe das Gefühl, dass ich zuhause bleiben hätte sollen. Meine Träume haben mich dazu getrieben hier her zu kommen. Ich bin den Berg langsam hochgeklettert, voller Hoffnung auf eine bessere Zukunft und eine Wegweisung für persönliches Wachstum. Trotzdem kann ich mich fast nicht bewegen. Erkläre mir all das, ich bitte dich.
—Ich bin die Beschützerin des Berges. Ich bin der Geist der Erde der hierhin und dorthin bläst. I wurde hierher gesandt weil du die Aufgabe bestanden hast. Willst du deine Träume wahr machen? Ich werde dir dabei helfen, Gotteskind! Du hast noch viele Aufgaben zu bewältigen. Ich werde dich dafür vorbereiten. Hab keine Angst. Dein Gott ist mit dir. Ruh dich ein wenig aus. Ich komme zurück mit Essen und Wasser um deine Bedürfnisse zu befriedigen. In der Zwischenzeit, ruh dich aus und meditiere wie du es immer machst.
Nachdem sie das sagte verschwand sie aus meiner Sicht. Das verstörende Bild hinterließ mich betrübt und voller Zweifel. Welche Aufgaben muss ich bewältigen? Welche Schritte enthalten diese Aufgaben? Die Bergspitze war ein wahrlich großartiger und ruhiger Platz. Von ganz oben konnte man die Anhäufung von Häusern in Mimoso sehen. Es ist ein Plateau gefüllt mit steilen Wegen und voll mit Pflanzen auf jeder Seite. Dieser heilige Ort, unberührte Natur, würde er wirklich meine Pläne vollenden? Würde er aus mir, nach meiner Abreise, einen Autor machen? Nur die Zeit könnte diese Frage beantworten. Weil die Frau sich ihre Zeit ließ entschloss ich mich dazu auf der Bergspitzte zu meditieren. Ich nutzte die folgende Technik: Erstens machte ich meinen Kopf frei (frei von Gedanken). Ich begann mit der Natur um mich in Harmonie zu kommen, geistig den Ort um mich betrachtend. Von hier an verstehe ich, dass ich Teil der Natur bin und dass wir völlig vernetzt in einem Ritual der Gemeinschaft sind. Mein Schweigen ist das Schweigen von Mutter Natur; mein Weinen ist auch ihr Weinen; allmählich beginne ich ihre Absichten und Bestrebungen zu verstehen und umgekehrt. Ich spüre ihr verzweifeltes Heulen nach Hilfe, flehend danach, dass ihr Leben nicht von den Menschen zerstört wird: Abholzung, exzessiver Bergbau, Jagd und Fischerei, die Emissionen von schädlichen Gasen die in die Atmosphäre abgegeben werden und andere menschliche Gräueltaten. All die Harmonie und Komplexität hat mich schweigen und auf meine eigenen Wünsche konzentrieren lassen. Ich öffnete langsam meine Augen und sah, dass ich der gleichen Frau gegenüberstand, die sich vorhin die Beschützerin des Heiligen Berges nannte.
—Ich sehe, dass du das Geheimnis der Meditation verstehst. Der Berg hat dir geholfen etwas über dein Potenzial herauszufinden. Du wirst in vielen Hinsichten wachsen. Ich werde dir bei diesem Prozess helfen. Erstens bitte ich dich, dass du in die Natur gehst und Sparren, Bretter, Stützen und Schnüre besorgst um eine Hütte aufstellst, danach holst du Feuerholz für ein Lagerfeuer. Die Nacht kommt näher und du musst dich vor wilden Tieren schützen. Morgen beginne ich damit, dir die Weisheit des Waldes zu lehren, damit du die wahre Aufgabe schaffen kannst: Die Höhle der Verzweiflung. Nur die, die reines Herzes sind, überleben das Feuer seiner Prüfung. Willst du deinen Traum erfüllen? Dann zahle den Preis dafür. Das Universum gibt nichts gratis her, an niemanden. Wir sind es, die würdig werden müssen, um erfolgreich zu sein. Das ist eine Lektion, die du noch lernen musst, mein Sohn.
—Ich verstehe. Ich werde hoffentlich alles lernen um die Aufgaben der Höhle zu bestehen. Ich weiß nicht wieso, aber ich fühle mich selbstbewusst. Wenn ich es auf den Berg schaffe werde ich auch die Höhle schaffen. Wenn ich gehe, denke ich, dass ich darauf vorbereitet bin um zu Gewinnen und Erfolg zu haben.
—Warte, sei nicht so sicher. Du kennst die Höhle von der ich spreche nicht. Du musst wissen, schon viele Kämpfer wurden vom Feuer getestet und vernichtet. Die Höhle hat kein Mitleid, auch nicht mit den Träumern. Hab Geduld und lerne alles was ich dir lehren werde. So wirst du ein echter Gewinner. Erinnere dich: Selbstvertrauen hilft, aber nur in der richtigen Dosis.
—Ich verstehe. Danke für deine Ratschläge. Ich verspreche dir, dass ich ihnen bis an das Ende folgen werde. Wenn Zweifel mich peitschen werde ich mich an deine Worte erinnern und auch daran, dass Gott mich immer retten wird. Wenn es keinen Ausweg aus der dunklen Nacht der Seele gibt, werde ich keine Angst haben. Ich werde die Höhle der Verzweiflung bezwingen, der Höhle der noch keiner entronnen ist!
Die Frau verabschiedet sich freundlich und verspricht, dass sie an einem anderen Tag wiederkommen würde.
Die Hütte
Ein neuer Tag erscheint. Vögel pfeifen und singen ihre Melodien, der Wind weht nach Südwest und die Briese erfrischt die Sonne, die für diese Zeit unerschütterlich heiß empor steigt. Momentan ist es Dezember, einer der für mich schönsten Monate, weil er der Beginn der Ferienzeit ist. Es ist eine verdiente Pause nach einem langen Jahr das dem Hochschulstudium der Mathematik gewidmet wurde. Die Zeit, in der man alle integrale, Ableitungen und Kreiskoordinatensysteme vergessen kann. Jetzt muss ich mich auf all die Sachen fokussieren, die das Leben nach mir wirft. Meine Träume hängen davon ab. Mein Rücken schmerzt als Ergebnis von schlechtem Schlafes nach einer Nacht auf ausgeklopfter Erde, die ich als Bett bereitete. Die Hütte, die ich mit viel Aufwand gebaut habe und das Feuer, das ich entzündete, gaben mir ein gewisses Maß an Sicherheit in der Nacht. Trotzdem hörte ich Geheule und Schritte außerhalb. Wo haben meine Träume mich hingeführt? Die Antwort ist bis ans Ende der Welt, wo die Zivilisation noch nicht angekommen ist. Was würdest du tun, Leser? Würdest du auch ein Risiko eingehen um deine tiefsten Träume zu erfüllen? Lasst die Geschichte weitergehen.
In meine eigenen Gedanken und Fragen eingewickelt bemerke ich fast nicht, dass die seltsame Dame neben mir auftauchte, die mir auf meiner Reise helfen wollte.
—Hast du gut geschlafen?
—Wenn gut heißt, dass ich noch ganz bin, dann ja.
—Vor allem muss ich dich warnen dass der Grund, den du betrittst, Heilig ist. Sei also nicht von Aussehen oder Leidenschaftlichkeit irregeführt. Heute ist deine erste Aufgabe. Ich werde dich nicht weiter mit Essen und Wasser versorgen. Du wirst sie dir selbst beschaffen. Folge in jeder Situation deinem Herzen. Du musst deine Wertigkeit beweisen.
—Es gibt Essen und Wasser in diesem Gestrüpp und soll ich es sammeln? Schau, ich bin es gewohnt in Supermärkten einzukaufen. Siehst du diese Hütte? Sie hat mich Schweiß und Tränen gekostet, aber trotzdem denke ich nicht, dass sie sicher ist. Wieso gewährst du mir nicht einen Wunsch den ich brauche? Ich bin der Meinung, dass ich mich schon als würdig erwiesen habe als ich diesen steilen Weg hochging.
—Halte Ausschau nach Essen und Wasser. Der Berg war erst der erste Schritt auf deinem Weg zu geistigen Fortschritt. Du bist noch nicht bereit. Ich muss dich darauf hinweisen, dass ich keine Wünsche gewähre. Ich bin nicht in der Position dazu. Ich bin nur der Pfeil, der deinen Weg deutet. Die Höhle ist die, die dir Wünsche gewährt. Sie wird Höhle der Verzweiflung genannt, die von denen besucht wird, deren Träume unmöglich wurden.
—Ich werde es versuchen. Ich habe nichts zu verlieren. Die Höhle ist meine letzte Hoffnung auf Erfolg.
Nachdem ich das sagte stehe auf und beginne mit der ersten Aufgabe. Die Frau verschwindet wie Rauch.
Die erste Aufgabe
Auf den ersten Blick sehe ich, dass vor mir ein ausgetretener Weg liegt. Statt dem Gestrüpp voll Dornen wäre es das Beste dem Weg zu folgen. Die Steine die meine Schritte wegtreten scheinen mir etwas sagen zu wollen. Kann es sein, dass ich auf dem richtigen Weg bin? Ich mache mir Gedanken über all die Sachen die ich zurücklies um meinen Traum zu suchen: Ein Zuhause, Essen, saubere Kleidung und meine Mathebücher. War es das wert? Ich bin mir sicher, dass ich es mit der Zeit herausfinden werde. Die mysteriöse Frau scheint mir nicht alles erzählt zu haben. Je mehr ich lief, desto weniger fand ich. Die Spitze scheint nicht mehr so ausgiebig, nun wo ich sie erreicht habe. Ein Licht… Ich kann vor mir ein Licht sehen. Ich muss dorthin. Ich komme zu einer großen Lichtung wo die Sonnenstrahlen klar das Aussehen des Berges reflektieren. Der Weg endet und wird in zwei verschiedene Wege wiedergeboren. Was mache ich? Ich lief für Stunden und meine Kraft ist am Ende. Ich setzte mich nieder um eine Pause zu machen. Zwei Wege und zwei Auswahlmöglichkeiten. Wie oft im Leben sind wir solchen Situationen gegenüber gestellt; der Unternehmer, der zwischen dem Überleben seiner Firma und dem Entlassen von ein paar Arbeitnehmern steht; die arme Mutter im nordöstlichen Hinterland von Brasilien, die sich entscheiden muss, welches ihrer Kinder sie füttert; der ungläubige Ehemann, der zwischen seiner Frau und seiner Geliebten wählen muss; egal, es gibt viele dieser Situationen im Leben. Mein Vorteil ist, dass meine Entscheidung nur mich betrifft. Ich muss auf meine Intuition horchen, wie es die Frau vorgeschlagen hatte.
Ich stehe auf und nehme den rechten Weg. Ich mache große Schritte und es geht nicht lange bis ich eine weitere Lichtung erblicke. Dieses Mal sehe ich einen See und einige Tiere um sie. Sie kühlen sich mit dem klaren und transparenten Wasser. Wie soll ich weiter gehen? Ich habe Wasser gefunden, aber es sind überall Tiere. Ich frage mein Herz und es sagt mir, dass jeder das Recht auf Wasser hat. Ich kann sie nicht vertreiben und sie des Wassers berauben. Die Natur gibt einen Überfluss an Ressourcen für das Überleben des Menschen. Ich bin nur eine Schnur im Netz das es webt. Ich bin nicht überlegen, so dass ich mich als Meister sehe. Ich gebe meine Hände ins Wasser und schöpfe es in eine kleine Tasse die ich von Zuhause mitbrachte. Der erste Teil der Aufgabe ist erfüllt, jetzt muss ich nur noch Essen finde.
Ich laufe weiter auf dem Weg, darauf hoffend dass ich etwas Essbares finde. Mein Magen knurrt weil es schon nach Mittag ist. Ich fange an auf die Seiten des Weges zu blicken. Vieleicht ist das Essen im Wald. Wie oft suchen wir den einfachsten Weg, der uns aber nicht zum Erfolg bringt? (Nicht jeder Kletterer ist der erste an der Spitze des Berges). Abkürzungen bringen dich schnell an dein Ziel. Mit diesem Gedanken verlasse ich den Weg und finde kurz danach einen Bananenbaum und eine Kokosnusspalme. Von ihnen werde ich mein Essen bekommen. Ich muss sie mit demselben Willen beklettern wie den Berg. Ich versuche es ein, zwei, drei Mal. Ich schaffe es. Ich gehe jetzt zurück zur Hütte, weil ich die erste Aufgabe geschafft habe.
Die zweite Aufgabe
Bei meiner Hütte angekommen finde ich die Beschützerin des Berges, die mir geistvoller als je zuvor vorkommt. Ihre Augen blicken sich nie in die meine. Ich glaube dass ich besonders für Gott bin. Ich spüre die ganze Zeit seine Präsenz. Er lässt mich in jeder Art wiederauferstehen. Als ich arbeitslos war, öffnete er mir eine Tür; als ich nicht die Möglichkeit dazu hatte beruflich zu wachsen, zeigte er mir einen neuen Weg; in Krisenzeiten hat er mich von den Fesseln des Teufels befreit. Nichtsdestotrotz, der Blick der Zustimmung, den mir die Frau zuwarf, erinnert mich an den Mann, der ich bis kürzlich war. Mein momentanes Ziel war es zu gewinnen, egal wie viele Steine in meinem Weg liegen.
—Du hast die erste Aufgabe gemeistert, ich gratuliere dir. Die erste Aufgabe war darauf abgezielt, deine Weisheit und deine Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen und zu teilen, zu erkunden. Die zwei Wege repräsentieren die Gegenkräfte, die das Universum regeln (Gut und Böse). Der Mensch hat die freie Wahl zwischen beiden Wegen. Wenn jemand den rechten Weg wählt, wird er für sein ganzes Leben von der Hilfe von Engeln erleuchtet. Das war der Weg den du dir aussuchtest. Trotzdem ist der Weg kein einfacher. Oft werden Zweifel dich bestürmen und du wirst dich fragen, ob der Weg es Wert ist. Die Menschen der Erde werden immer verletzend sein und deinen guten Willen ausnützen. Zudem wird das Vertrauen, das du in andere setzt, dich meist enttäuschen. Wenn du verärgert bist erinnere dich: Dein Gott ist stark und er wird dich nie stehenlassen. Lasse nie Wohlstand oder Lust dein Herz irreführen. Du bist besonders und wegen deinem Wert sieht dich Gott als seinen Sohn an. Verfalle nie in Ungnade. Der linke Pfad gehört denjenigen, die gegen Gottes Ruf rebellieren. Wir alle sind mit einer göttlichen Mission geboren. Manche weichen aber davon ab, wegen Materialismus, schlechten Einflüssen oder Verderbnis des Herzens. Die, die sich für den linken Weg entscheiden werden, wie uns Jesus gelehrt hat, werden keine angenehme Zukunft haben. Jeder Baum der keine guten Früchte gibt wird entwurzelt und in die Dunkelheit geworfen. Das ist die Bestimmung von schlechten Leuten, denn Gott ist fair. Als du den See und die Tiere gesehen hast hat dein Herz lauter gesprochen. Hör immer darauf und du wirst es weit schaffen. Die Gabe des Schenkens schien in diesem Moment auf dich und dein geistliches Wachstum war erstaunend. Deine Weisheit half dir Essen zu finden. Der einfachste Weg ist nicht immer der Richtige. Ich glaube, dass du bereit für die zweite Aufgabe bist. In drei Tagen wirst du aus deiner Hütte gehen und eine Tatsache suchen. Hör auf dein Gewissen. Wenn du sie bestehst, wirst du zur dritten und letzten Aufgabe weiterkommen.
—Danke für deine ständige Begleitung. Ich weiß nicht was mich in der Höhle erwartet oder was mir passieren wird. Dein Beitrag ist mir sehr wichtig. Seit dem ich den Berg erklommen habe, habe ich das Gefühl, dass sich mein Leben verändert hat. Ich bin ruhiger und selbstbewusster als je zuvor. Ich schaffe die zweite Aufgabe.
—Sehr gut. Ich sehe dich in drei Tagen.
Nachdem sie das sagte, verschwand die Frau. Sie ließ mich zusammen mit Grillen, Moskitos und anderen Insekten allein in der Stille des Abends.
Der Geist des Berges
Die Nacht fällt über den Berg. Ich mache ein Feuer an und das knistern beruhigt mein Herz. Es ist schon zwei Tage her, seit dem ich den Berg erklomm und es fühlt sich noch immer fremd an. Meine Gedanken wandern in meiner Kindheit: Die Scherze, die Ängste, die Tragödien. Ich erinnere mich noch gut an den Tag, an dem ich mich als Inder verkleidete: mit Pfeil, Bogen und Streitaxt. Jetzt war ich auf einem heiligen Berg, genauer weil dort ein Einheimischer starb (der Medizinmann des Stammes). Ich muss an etwas anderes denken oder die Angst friert meine Seele ein. Wie übersteht man Angst in solchen Situationen? Antwortet mir, Leser, denn ich bin ratlos. Der Berg ist mir noch immer nicht bekannt.
Das Geräusch kommt immer näher und ich habe nirgends um zu fliehen. Die Hütte zu verlassen wäre idiotisch, denn es könnte sein, dass ich von einem wilden Tier geschluckt werde. Ich muss mich, was auch immer es ist, gegenüberstellen. Das Geräusch endet und ein Licht erscheint. Ich fühle mich sogar noch ehrwürdiger. Mit einem Rausch Mutes rufe ich:
—Im Namen Gottes, wer ist da?
Eine Stimme mit einem nasalen Ton antwortet:
—Ich bin der mutige Kämpfer, den die Höhle der Verzweiflung bezwungen hat. Gib deine Träume auf oder dich wiederfährt dasselbe Schicksal. Ich war ein kleiner, einheimischer Mann aus einem Dorf der Xukuru Nation. Ich strebte an, der Häuptling meines Stammes zu werden und stärker wie ein Löwe zu sein. Ich sah also den heiligen Berg als Weg, meine Ziele zu erreichen. Ich siegte bei den drei Aufgaben, die die Beschützerin des Berges mir auftrug. Trotzdem, nachdem ich die Höhle betrat, wurde ich von ihrem Feuer verschlungen, das mein Herz und meine Träume in Stücke splittern ließ. Heute leidet mein Geist und ist hoffnungslos an diesem Berg gebunden. Hör auf mich, oder dich trifft dasselbe Schicksal.
Für einen Moment fror meine Stimme in meinen Hals und ich konnte dem gequälten Geist nicht antworten. Er ließ Schutz, Essen und eine warme Familienumgebung zurück. Ich hatte noch zwei Aufgaben in der Höhle zu erledigen, der Höhle, die das unmögliche möglich machen könne. Ich würde meinen Traum nicht so leicht aufgeben.
—Hör mich an, tapferer Kämpfer. Die Höhle führt keine belanglosen Wunder aus. Wenn ich hier bin, dann aus einem guten Grund. Mir geht es nicht um materielle Sachen. Mein Traum geht weiter als das. Ich will mich selbst weiterentwickeln, beruflich und geistlich. Kurz, ich möchte als das Arbeiten, was ich gerne mache, verantwortlich Geld verdienen und mit meinem Talent zu einem besseren Universum beitragen. Ich werde meinen Traum nicht so leicht aufgeben.
Der Geist antwortet:
—Kennst du die Höhle und ihre Fallen? Du bist nur ein armer Mann, der die Gefahr, die vor dir liegt, nicht erkennt. Die Beschützerin ist nur eine Scharlatanin die dich nur täuscht. Sie will dich ruinieren.
Die Forderung des Geistes stört mich. Kennt er mich überhaupt? Gott, in seiner Gnade, würde mein Versagen nicht erlauben. Gott und die Jungfrau Maria waren immer effektiv an meiner Seite. Der Beweis dafür ist, dass die Jungfrau mir immer wieder in meinem Leben erschien. In Vision eines Mediums (ein Buch, welches ich noch nicht veröffentlichte) beschreibt eine Szene in der ich an einem Platz sitze, Vögel und der Wind sind unruhig, und ich bin in Gedanken über die Welt und das Leben generell vertieft. Plötzlich erscheint die Gestalt einer Frau die nachdem sie mich sah fragte:
—Glaubst du an Gott, mein Sohn?
Ich antwortete schnell:
—Natürlich und mit all meinem Wesen.
Sofort gab sie ihre Hand auf meine Schulter und betete:
—Möge die Ehre Gottes dich mit Licht bedecken und dir viele Geschenke verleihen.
Nachdem sie das sagte ging sie weg, und als ich es bemerkte, war sie nicht mehr bei mir. Sie verschwand einfach.
Das war die erste Begegnung mit der Jungfrau Maria in meinem Leben. Noch einmal, als Bettlerin verkleidet, kam sie zu mir um nach Kleingeld zu betteln. Sie gab an, eine Bäuerin zu sein, die noch nicht pensioniert war. Sogleich gab ich ihr ein paar Münzen die ich in meiner Tasche hatte. Nachdem ich ihr das Geld gab dankte sie mir und als ich es bemerkte, war sie verschwunden. Auf dem Berg, in dem Moment, hatte ich nicht den kleinsten Zweifel daran, dass Gott mich liebte und bei meiner Seite war. Daher antworte ich dem Geist mit einer gewissen Grobheit.
—Ich werde deinem Rat nicht folgen. Ich kenne meine Grenzen und meinen Glauben. Verschwinde! Geh in einem Haus spucken oder sowas. Lass mich allein!
Das Licht ging aus und ich hörte die Geräusche von Schritten, die die Hütte verließen. Ich war frei von dem Geist.
Stichtag
Die drei Tage seit der letzten Aufgabe waren vorüber. Es war Freitagmorgen, klar, sonnig und hell. Ich betrachtete den Horizont an diesem Morgen als die seltsame Dame auf mich zukam.
—Bist du bereit? Suche nach ungewöhnlichen Geschehnissen im Wald und handle nach deinen Prinzipien. Das ist deine zweite Aufgabe.
—Okay, seit drei Tagen warte ich auf diesen Moment. Ich glaube, ich bin bereit.
Schnell laufe ich zum nächsten, in den Wald führenden Weg. Meine Schritte folgen in einem fast musischen Rhythmus. Was war die zweite Aufgabe eigentlich? Angst nahm mich ein und meine Schritte beschleunigten sich auf der Suche nach unbekannten Objekten. Direkt vor mir entstand eine Lichtung, wo der Weg auseinanderging. Doch als ich dort ankam, war zu meiner Überraschung die Abzweigung verschwunden und es bot sich die folgende Ansicht: Ein Junge, der weinend von einem Erwachsenen geschleppt wurde. Emotionen nahmen mich in der Gegenwart von Ungerechtigkeiten über und ich rief:
—Lass den Jungen gehen! Er ist kleiner wie du und kann sich nicht verteidigen.
—Das werde ich nicht machen! Ich behandle ihn so, weil er nicht arbeiten will.
—Du Monster! Kleine Jungen sollten nicht arbeiten müssen. Sie sollten lernen und gut gebildet sein. Lass ihn los!
—Wer will mich dazu bringen, du etwa?
Ich bin komplett gegen Gewalt, doch in diesem Moment sagte mein Herz, dass ich vor diesem Haufen Müll reagieren muss. Das Kind sollte befreit werden.
Sanft schob ich den Jungen von diesem Unmenschen weg und begann damit, den Mann zu schlagen. Der Bastard reagierte und versetzte mir einige Schläge. Einer davon traf mich unverblümt. Die Welt drehte sich und ein starker, penetrierender Wind drang in meinen ganzen Körper ein: Weiße und blaue Wolken, zusammen mit flinken Vögeln, nahmen meinen Verstand ein. Einen Moment schien es, als ob mein ganzer Körper durch die Luft gleitet. Eine Stimme rief mich aus der Ferne. In einem anderen Moment war es, als ob ich durch Türen ging, einer nach der anderen, als Hindernisse. Die Türen waren gut verschlossen und es brauchte eine beachtliche Zeit um sie zu öffnen. Jede Tür gab abwechselnd Zutritt zu entweder einer Lounge oder einem Heiligtum. In der ersten Lounge fand ich junge Leute, in weiß gekleidet, die sich um einen Tisch versammelten auf dem, in der Mitte, eine offene Bibel lag. Es waren die Jungfrauen, die auserwählt wurde um über die zukünftige Welt zu herrschen. Eine Macht stoß mich aus dem Raum und als ich die zweite Tür öffnete, war ich im ersten Heiligtum. Auf der Kante des Altars waren Räucherstäbchen die mit den Bitten der Armen Brasiliens angezündet wurden. Auf der rechten Seite betete ein Priester lautstark und begann plötzlich zu wiederholen: Seher! Seher! Seher! Bei ihm waren zwei Frauen mit weißen Shirts. Auf ihnen stand geschrieben: Möglicher Traum. Alles wurde dunkler und als ich mich zurechtfand, wurde ich so schnell und gewalttätig herausgetragen, dass mir fast ein bisschen schwindelig wurde. Ich öffnete die dritte Tür und fand ein Treffen von Menschen auf: ein Pastor, ein Priester, ein Buddhist, ein Muslim, ein Spiritist, ein Jude und ein Repräsentierender für afrikanische Religionen. Sie bildeten einen Kreis und in ihrer Mitte stand ein Feuer, dessen Flammen den Namen Union von Personen und Wegen zu Gott skizzierten. Am Ende umarmten sie sich und riefen mich in die Gruppe. Das Feuer bewegte sich aus der Mitte, landete auf meinem Kopf und malte was Wort Ausbildung. Das Feuer war pures Licht und brannte nicht. Die Gruppe zerbrach, das Feuer ging aus und ich wurde wieder aus dem Raum zur nächsten Tür gezogen. Das zweite Heiligtum war komplett leer und ich näherte mich dem Altar. Ich kniete mich nieder, in Verehrung für das Allerheiligste, nahm das Stück Papier auf, das auf dem Boden lag, und schrieb eine Bitte. Die entfernte Stimme kam immer näher und wurde klarer und schärfer. Ich verließ das Heiligtum, öffnete die Tür und wachte endlich auf. An meiner Seite war die Beschützerin des Berges.
—Du bist also aufgewacht. Gratuliere! Du hast die Aufgabe bestanden. Die zweite Aufgabe war darauf abgerichtet, dein Selbst- und Aktionsvermögen zu erkunden. Die zwei Wege, die die Gegenkräfte repräsentieren, wurden zu einem, du musst also auf der rechten Seite bleiben, ohne das Wissen zu vergessen, das du haben wirst, nachdem du die linke Seite getroffen hast. Deine Einstellung rettete das Kind, obwohl er es nicht brauchte. Die ganze Szene war meine eigene geistige Präsentation, um dich zu beurteilen. Du nahmst die richtige Herangehensweise. Die meisten Leute würden nicht eingreifen, wenn sie eine Ungerechtigkeit sehen. Versäumnis ist eine ernste Sünde und die Person wird ein Komplize des Angreifers. Du gabst dich selbst, wie Jesus Christus sich für uns gab. Das ist eine Lektion, die du dein ganzes Leben benötigen wirst.
—Danke für die Gratulation. Ich würde mich immer für die einsetzen, die ausgegrenzt werden. Was mich rätseln lässt ist die geistige Erfahrung die ich vorher hatte. Was bedeutet das? Kannst du mir das bitte erklären?
—Wir haben alle die Fähigkeit durch Gedanken in andere Welten einzudringen. Das nennt man Astralreisen. Es gibt Experten auf diesem Gebiet. Was du sahst muss in Verbindung mit deiner oder der Zukunft eines anderen zu tun haben, das weiß man nie.
—Ich verstehe. Ich erklomm den Berg, erledigte die ersten zwei Aufgaben und muss geistig wachsen. Ich denke, dass ich bald bereit bin, der Höhle der Verzweiflung gegenüberzustehen. Die Höhle, die Wunder wirkt und Träume noch tiefgreifender macht.
—Du wirst die Dritte erledigen müssen und ich verrate dir morgen was sie ist. Warte auf Anweisungen.
—Ja, Generalin. Ich warte ängstlich. Dieses Kind Gottes, wie du mich nanntest, ist sehr hungrig und wird eine Suppe für später vorbereiten. Sie sind eingeladen, gnä‘ Frau.
—Wundervoll. Ich liebe Suppe. Ich werde es ausnützen um dich besser kennenzulernen.
Die seltsame Dame verließ mich und ließ mich mit meinen Gedanken allein. Ich ging und suchte im Wald nach Zutaten für meine Suppe.
Das junge Mädchen
Der Berg war schon dunkel als die Suppe fertig wurde. Der kalte Wind der Nacht und das Zirpen von Insekten machten die Umgebung zunehmend ländlich. Die seltsame Dame ist noch nicht an der Hütte angekommen. Ich hoffe dass alles bereit ist wenn sie erscheint. Ich probiere die Suppe: Obwohl ich nicht alle nötigen Gewürze hatte, schmeckte sie sehr gut. Ich schreite vor die Hütte und denke über den Himmel nach: Die Sterne sind die Zeugen meines Bemühens. Ich ging den Berg rauf, fand seine Beschützerin, erledigte zwei Aufgaben (eine schwerer wie die andere), traf einen Geist und ich stehe noch immer. Die Armen streben mehr nach ihren Träumen. Ich schaue auf die Stellung der Sterne und ihre Leuchtkraft. Jeder hat seine eigene Wichtigkeit für das Universum in dem wir leben. Personen sind gleich wichtig. Sie sind weiß, schwarz, reich, arm, von Religion A oder Religion B oder eines anderen Glaubenssatzes. Sie sind alle Kinder mit demselben Vater. Ich will meinen Platz im Universum auch einnehmen. Ich bin ein denkendes Wesen ohne Grenzen. Ich glaube, dass ein Traum unbezahlbar ist, aber ich bin bereit dafür zu zahlen, um in die Höhle der Verzweiflung eintreten zu können. Ich beobachte den Himmel noch einmal und gehe zurück in die Hütte. Ich war nicht überrascht die Beschützerin darin zu finden.
—Bist du schon lange hier? Ich habe nicht bemerkt, dass du schon da bist.
—Du warst so konzentriert, den Himmel zu beobachten, dass ich nicht den Moment zerstören wollte. Dazu kommt, dass ich mich wie Zuhause fühle.
—Sehr gut. Setz dich auf die improvisierte Bank, die ich machte. Ich werde die Suppe servieren.
Ich servierte der Beschützerin die noch heiße Suppe in einem Kürbis den ich im Wald fand. Der peitschende Wind der Nacht liebkoste mein Gesicht und flüsterte Worte in mein Gesicht. Wer war die seltsame Frau die ich servierte? Ich wundere mich ob sie mich wirklich zerstören wollte, wie der Geist es andeutete. Ich hatte viele Zweifel über sie, und das war die Gelegenheit sie zu klären.
—Ist die Suppe gut? Ich bereitet sie mit großer Sorgfalt zu.
—Sie ist wunderbar! Womit hast du sie gemacht?
—Sie ist aus Steinen. Kleiner Scherz! Ich kaufte einen Vogel von einem Jäger und nutzte natürliche Gewürze aus dem Wald. Aber, um das Thema zu wechseln, wer bist du wirklich?
—Es zeugt von Gastfreundschaft wenn der Veranstalter zuerst über sich selbst spricht. Es sind vier Tage seit dem du den Berg bezwangst und ich kenne nicht mal deinen Namen.
—Einverstanden. Es ist aber eine lange Geschichte. Sei bereit. Ich heiße Aldivan Teixeira Tôrres und ich unterrichte Mathematik auf Hochschulniveau. Meine zwei größten Leidenschaften sind Literatur und Mathematik. Ich war immer in Bücher verliebt und seitdem ich klein war wollte ich mal ein eigenes schreiben. Als ich in der ersten Klasse der Highschool war, sammelte ich ein Paar Auszüge von den Büchern des Kohelets, Weisheit und Sprichwörter. Ich war sehr froh, obwohl der Text nicht von mir stammte. Ich zeigte sie jedem Stolz. Ich beendete die Highschool, nahm einen Computerkurs und hörte für eine Weile auf zu lernen. Danach versuchte ich einen technischen Kurs an einer lokalen Hochschule. Trotzdem merkte ich, dass das nicht das Feld meines Schicksals war. Ich war bereit für ein Praktikum in diesem Bereich. Aber am Tag vor der Aufnahmeprüfung verlangte eine komische Macht, dass ich aufgebe. Je mehr Zeit verging, desto mehr Druck der Macht lag auf mir, bis ich mich dazu entschied, die Prüfung nicht zu machen. Der Druck wurde weniger und mein Herz wurde ruhiger. Ich glaube, es war Schicksal, dass ich nicht ging. Wir müssen unsere eigenen Grenzen respektieren. Ich bewarb mich bei einigen Ausschreibungen, wurde angenommen und bin momentan Bildungsverwaltungsassistent. Vor drei Jahren schlug das Schicksal noch einmal zu. Ich hatte ein paar Probleme und erlitt einen Nervenzusammenbruch. Ich begann zu schreiben und kurz danach ging es mir schon besser. Das Ergebnis war Vision eines Mediums, welches ich noch nicht veröffentlichte. All das zeigte mir, dass ich ein Talent hatte und einen würdevollen Beruf habe. Das ist, was ich denke: Ich will an dem Arbeiten, was ich will und was mich glücklich macht. Ist das zu viel für eine arme Person zu fragen?
—Natürlich nicht, Aldivan. Du hast ein seltenes Talent auf dieser Welt. Zur richtigen Zeit wirst du Erfolg haben. Gewinner sind die, die an ihre Träume glauben.
—Ich glaube. Deshalb bin ich hier, in der Mitte von Nirgendwo, wo die Waren der Zivilisation noch nicht angekommen sind. Ich fand einen Weg den Berg zu erklimmen und um die Aufgaben zu schaffen. Alles was ich noch machen muss ist die Höhle betreten und meine Träume erfüllen.
—Ich bin hier um dir zu helfen. Ich bin die Beschützerin des Berges seitdem er heilig wurde. Meine Mission ist allen Träumern zu helfen, die die Höhle der Verzweiflung suchen. Manche suchen danach, materialistische Träume zu erfüllen wie Geld, Macht, Soziale Prahlerei oder andere egoistische Träume. Alle haben bis jetzt versagt und es waren nicht wenige. Die Höhle ist gerecht wenn es um das Erfüllen von Wünschen geht.
Das Gespräch ging auf lebendiger Weise weiter. Ich verlor immer weiter das Interesse als mich eine komische Stimme raus aus der Hütte rief. Jedes Mal als die Stimme mich rief fühlte ich mich dazu gezwungen aus Neugierigkeit hinaus zu gehen. Ich musste gehen. Ich wollte wissen was die Stimme in meinen Gedanken meinte. Sanft verabschiedete ich mich von der Frau und lief los, in die Richtung in der ich die Stimmen vermutete. Was erwartet mich? Lasst uns zusammen weitergehen, Leser.
Die Nacht war kalt und die hartnäckige Stimme verblieb in meinen Gedanken. Es gab eine komische Verbindung zwischen uns. Ich war ein paar Meter außerhalb der Hütte, doch es schienen Meilen zu sein bei der Ermüdung die mein Körper fühlte. Die Anweisungen die ich geistig erhielt führten mich in die Dunkelheit. Ein Mix aus Müdigkeit, Angst vor dem Unbekannten und Neugierigkeit kontrollierte mich. Wessen merkwürdige Stimme war es? Was will sie von mir? Der Berg und seine Geheimnisse… Seit ich beim Berg ankam, habe ich gelernt, sie zu akzeptieren. Die Beschützerin und ihre Mysterien, die Aufgaben denen ich trotzen musste, die Begegnung mit dem Geist; es wurde alles besonders. Es war nicht der Höchste oder der Eindrucksvollste im Nordosten, aber er war Heilig. Der Mythos des Medizinmannes und meine Träume brachten mich dazu. Ich will alle Aufgaben bestehen, die Höhle betreten und meine Bitte vortragen. Ich werde ein anderer Mensch sein. Ich werde nicht mehr nur ich sein, sondern der Mann, der die Höhle und sein Feuer überstand. Ich erinnere mich gut an die Worte der Beschützerin, nicht zu gut zu vertrauen. Ich erinnere mich an die Worte die Jesus sagte:
—Wer an mich glaubt soll das ewige Leben haben.
Die damit verbundenen Risiken werden mich nicht von meinen Träumen abbringen. Mit diesem Gedanken glaubte ich mehr denn je. Die Stimme wird immer stärker und stärker. Ich glaube, dass ich an meinem Ziel ankomme. Direkt vor mir sehe ich eine Hütte. Die Stimme sagt mir dorthin zu gehen.
Die Hütte und ihr erleuchtendes Lagerfeuer sind in einem geräumigen, flachen Platz. Ein junges, großes, dünnes Mädchen mit dunklen Haaren grillt einen Snack über dem Feuer.
—Du bist also angekommen. Ich wusste, dass du meinen Ruf beantworten würdest.
—Wer bist du? Was willst du von mir?
—Ich bin eine weitere Träumerin die die Höhle betreten will.
—Was für eine Macht hast du um mich mit deinen Gedanken zu rufen?
—Es ist Telepathie, Dummerchen. Bist du vertraut damit?
—Ich habe davon gehört. Könntest du es mir beibringen?
—Du wirst es eines Tages erlernen, aber nicht von mir. Verrate mir welcher Traum dich hierher führt.
—Vor allem anderen, mein Name ist Aldivan. Ich erkletterte den Berg mit der Hoffnung meine Gegenkräfte zu finden. Sie sollen mein Schicksal definieren. Wenn jemand seine Gegenkräfte kontrollieren kann, kann man auch Wunder bewirken. Das brauche ich um meinen Traum, in dem Bereich zu arbeiten, den ich liebe und in dem ich viele Seelen zum Träumen bringen werde, zu verwirklichen. Ich will nicht wegen mir in die Höhle, sondern für das ganze Universum, das mir diese Geschenke verlieh. Ich will meinen Platz in der Welt und das ist wie ich glücklich werde.
—Ich heiße Nadja. Ich bin Bewohnerin der Pernambucan Küste. In meinem Land habe ich Leute über diesen übernatürlichen Berg und die Höhle sprechen gehört. Ich war sofort daran interessiert, daran diese Reise hierher zu machen, obwohl ich dachte, dass das bloß eine Legende sei. Ich sammelte meine Sachen zusammen, ging los, kam in Mimoso an und ging den Berg rauf. Ich habe den Hauptgewinn. Jetzt wo ich hier bin will ich in die Höhle und meine Träume erfüllen. Ich werde eine große Göttin sein, geziert mit Macht und Reichtümer. Jeder wird mit dienen. Dein Traum ist dumm. Warum frägst du für ein kleines bisschen, wenn du die Welt haben kannst?
—Du liegst Falsch. Die Höhle erfüllt keine belanglosen Wünsche. Du wirst verlieren. Die Beschützerin wird dich nicht eintreten lassen. Um eintreten zu dürfen musst du drei Aufgaben lösen. Ich habe schon zwei Stufen erledigt. Wie viele hast du schon gewonnen?
—Wie idiotisch, Aufgaben und Beschützerin. Die Höhle respektiert nur die stärksten und Selbstbewusstesten. Ich werde meine Ziele morgen erfüllen und niemand wird mich daran hindern, verstehst du das?
—Du weißt es am besten. Wenn du es bereust wird es zu spät sein. Gut, ich schätze ich gehe. Ich brauche Schlaf, denn es ist schon spät. In deinem Fall, ich kann dir nicht viel Glück wünschen weil du größer als Gott selbst sein willst. Wenn Menschen diesen Punkt erreichen, zerstören sie sich selbst.
—Unsinn, all deine Worte. Nichts wird mich von meiner Entscheidung abbringen.
Zu sehen, dass sie so hartnäckig war, brachte mich dazu aufzugeben und sie zu bedauern. Wie können Menschen manchmal so kleinlich sein? Der Mensch ist nur würdig wenn er für Recht und Gleichheit kämpft. Den Weg entlang laufend erinnerte ich mich an all die Zeiten in denen mir geschadet wurde, ob durch schlechte Benotungen bei Prüfungen oder sogar durch Vernachlässigung anderer. Es macht mich unglücklich. Dazu kommt, dass meine Familie komplett gegen meinen Traum ist. Es tut weh. Eines Tages werden sie vernünftig werden und einsehen, dass Träume möglich sind. An diesem Tag, nachdem alles gesagt und getan war, werde ich meinen Triumpf besingen und den Erschaffer ehren. Er gab mir alles und verlangte nur, dass ich meine Gaben teile, denn, wie in der Bibel steht, erleuchte keine Lampe und stelle sie unters Bett. Vielmehr, stell sie nach oben, sodass sie von jedem applaudiert und erleuchtet werden kann. Der Weg unterbricht sich und ich sehe die Hütte die mich so viel Schweiß gekostet hat. Ich muss schlafen gehen, denn morgen ist auch noch ein Tag und ich habe Pläne für mich und die Welt. Gute Nacht, Leser. Bis zu nächstem Kapitel…
Das Beben
Ein neuer Tag bricht an. Licht taucht auf, die Briese des Morgens streichelt mein Haar, Vögel und Insekten feiern und die Pflanzenwelt scheint wiedergeboren zu sein. Es passiert jeden Tag. Ich reibe meine Augen, wasche mein Gesicht, bürste meine Zähne und nehme ein Bad. Das ist meine Routine vor dem Frühstück. Der Wald bietet weder Vorteile noch Optionen an. Ich bin das nicht gewohnt. Meine Mutter verwöhnte mich bis zum Kaffeeservieren. Ich esse schweigend mein Frühstück, aber irgendetwas wuchtet auf meinem Verstand. Was wird die dritte und letzte Aufgabe sein? Was wird in der Höhle mit mir Geschehen? Es gibt so viele Fragen ohne Antwort, dass es mich schwindelig macht. Der Morgen schreitet weiter und mit ihm mein Herzklopfen, meine Angst und meine Entmutigung. Wer bin ich jetzt? Sicherlich nicht derselbe. Ich kletterte auf einen heiligen Berg, nach meiner Bestimmung Ausschau haltend über die ich nicht mal Bescheid wusste. Ich fand die Beschützerin und entdeckte neue Werte und eine Welt, die größer war als ich sie mir je vorstellen konnte. Ich gewann zwei Aufgaben und musste nur noch die dritte bezwingen. Eine kühle dritte Aufgabe die distanziert und unbekannt war. Die Blätter um die Hütte bewegten sich ein kleinwenig. Ich habe gelernt die Natur und ihre Signale zu verstehen. Jemand nähert sich.
—Hallo! Bist du da?
Ich sprang, änderte die Richtung meines Blickes und betrachtete die mystische Figur der Beschützerin. Sie schien glücklicher und rosarot, trotz ihres anscheinenden Alters.
—Ich bin hier, wie du siehst. Was für Neuigkeiten hast du für mich?
—Wie du weißt bin ich heute hier, um die dritte und letzte Aufgabe anzukündigen. Sie wird an deinem siebten Tag hier in den Bergen abgehalten, weil das die maximale Zeit ist, die ein Sterblicher hier verweilen kann. Sie ist einfach und enthält das folgende: Töte den ersten Mensch oder Tier dem du begegnest wenn du die die Hütte an diesem Tag verlässt. Wenn nicht, wirst du nicht dazu berechtigt die Höhle zu betreten, die dir deine tiefsten Wünsche bewilligt. Was sagst du? Ist das nicht einfach?
—Wie das? Töten? Schaue ich wie ein Assassine aus?
—Es ist der einzige Weg für dich in die Höhle zu kommen. Bereite dich vor, denn es sind nur noch zwei Tage und…
Ein Erdbeben mit einer Stärke von 3,7 auf der Richterskala schüttelt die gesamte Spitze des Berges. Das Beben lässt mich schwindelig zurück und ich glaube, dass ich schwach werde. Immer mehr und mehr Gedanken kommen in meinen Kopf. Ich merke wie meine Kraft weniger wird und spüre Handschellen die zwingend meine Hände und meine Füße sichern. In einem Aufblitzen sehe ich mich selbst als Sklave auf einem Feld arbeiten und von Herren dominiert. Ich sehe die Fesseln, das Blut und höre das Weinen meiner Kollegen. Ich sehe die Besitztümer, den Stolz und die Heimtückigkeit des Obersts. Ich sehe auch den Schrei nach Freiheit und Gerechtigkeit der Unterdrückten. Oh, wie unfair die Welt ist! Während die einen Gewinnen werden die anderen zurückgelassen um zu verrotten und vergessen zu werden. Die Handschellen zerbrechen. Ich bin fast frei. Ich werde immer noch diskriminiert, gehasst und geschädigt. Ich sehe noch immer das böse der weißen Männer die mich Nigger nennen. Ich fühle mich noch immer minderwertig. Noch einmal höre ich die tobenden Schreie, nur ist die Stimme nun klar, scharf und bekannt. Das Beben verschwand und Schritt für Schritt kommt mein Bewusstsein zurück. Jemand hebt mich auf. Noch immer duselig frage ich:
—Was passierte?
Die Beschützerin, in Tränen, scheint keine Antwort finden zu können.
—Mein Sohn, die Höhle hat eine weitere Seele zerstört. Bitte siege in der dritten Aufgabe und zerbreche den Fluch. Das Universum verschwört sich auf deinen Sieg.
—Ich weiß nicht wie ich gewinnen soll. Nur das Licht des Erschaffers kann meine Gedanken und meine Taten erleuchten
—Ich vertraue auf dich und die Ausbildung die du bekamst. Viel Glück, Kind Gottes! Bis bald!
Das gesagt, verschwand die seltsame Frau wieder und löste sich in einer Wolke Rauch auf. Jetzt war ich allein und musste mich auf die letzte Aufgabe vorbereiten.
Der Tag vor der letzten Aufgabe
Sechs Tage sind vergangen seitdem ich den Berg erklomm. Diese ganze Zeit der Aufgaben und Erfahrungen ließ mich wachsen. Ich kann die Natur, mich selbst und andere einfacher verstehen. Die Natur folgt ihrem eigenen Takt und ist den Ansprüchen von Menschen entgegengesetzt. Wir holzen den Wald ab, verschmutzen die Meere und setzten Gase in die Atmosphäre ab. Was haben wir davon? Was ist uns wichtiger, Geld oder unser eigenes Überleben? Die Konsequenzen sind hier: Globale Erwärmung, der Rückgang der Flora und Fauna, Naturkatastrophen. Sieht der Mensch nicht, dass das alles seine Schuld ist? Es ist immer noch Zeit. Zeit für Leben. Mache deinen Teil: Spare Wasser und Energie, recycle Abfälle, verschmutze nicht die Umwelt. Zwinge deine Regierung dazu, sich mit Umweltproblemen auseinanderzusetzen. Das ist das Mindeste was wir für uns und unsere Welt unternehmen können. Aber zurück zu meinem Abenteuer, als ich auf dem Berg war verstand ich meine Wünsche und Grenzen besser. Ich verstand, dass Träume nur möglich sind, wenn sie edel und gerecht sind. Die Höhle ist gerecht und wenn ich die dritte Aufgabe schaffe wird mein Traum wahr werden. Als ich die erste und die zweite Aufgabe bestand konnte ich die Träume anderer besser verstehen. Die Mehrheit der Leute träumt von Reichtümern, sozialem Ansehen und einem großen Ausmaß von Kontrolle. Was die Menschen wirklich besonders macht sind seine Qualitäten, die durch seine Arbeit scheinen. Macht, Wohlstand und soziale Prahlerei machen niemanden Glücklich. Das ist, was ich in dem heiligen Berg suche: Glück und totale Kontrolle über die Gegenkräfte. Ich muss für eine Weile nach draußen. Schritt für Schritt führen mich meine Beine raus aus der von mir gebauten Hütte. Ich hoffe auf ein Zeichen des Schicksals.
Die Sonne heizt vor, der Wind wird stärker, kein Zeichen erscheint. Wie werde ich die dritte Aufgabe schaffen? Wie werde ich mit dem Versagen umgehen wenn ich meinen Traum nicht erfüllen kann? Ich versuche meine negativen Gedanken aus meinem Kopf zu vertreiben, doch die Angst ist stärker. Wer war ich bevor ich den Berg bestieg? Ein junger Mann, sehr unsicher, hatte Angst davor, der Erde und den Menschen zu begegnen. Ein junger Mann, der einmal vor Gericht für seine Rechte einstand, sie aber nicht gewährt bekam. Die Zukunft zeigte mir, dass das das Beste sei. Manchmal gewinnen wir, wenn wir verlieren. Das Leben brachte mir das bei. Ein paar Vögel kreischen um mich. Sie scheinen meine Bedenken zu begreifen. Morgen ist ein neuer Tag, der siebte auf dem Berg. Mein Schicksal ist mit dieser dritten Aufgabe in Gefahr. Betet, Leser, dass ich siege.
Die dritte Aufgabe
Ein neuer Tag erscheint. Die Temperatur ist angenehm und der Himmel ist in all seiner Grenzenlosigkeit blau. Faul stehe ich auf und reibe meine Augen. Der große Tag ist hier und ich bin bereit dafür. Vor allem anderen muss ich mir Frühstück machen. Mit den Zutaten, die ich gestern gefunden habe, werde ich nicht zu knapp sein. Ich erhitze die Pfanne und knacke das leckere Hühnerei auf. Das Fett spritzt und trifft fast mein Auge. Wie oft im Leben scheinen uns andere mit ihren Ängsten zu schmerzen. Ich esse mein Frühstück, ruhe mich aus und bereite meine Strategie vor. Die dritte Aufgabe wird alles andere als einfach. Für mich ist töten undenkbar. Naja, trotzdem werde ich ihm entgegentreten müssen. Mit diesem Vorsatz fange ich an zu laufen und bin bald aus der Hütte. Die dritte Herausforderung beginnt hier und ich bin dafür bereit. Ich folge dem ersten Weg und fange an zu gehen. Die Bäume auf den Seiten des Weges sind weit, mit tiefen Wurzeln. Nach was suche ich wirklich? Triumpf, Sieg und Erfolg. Trotzdem werde ich nichts unternehmen das gegen meine Prinzipien ist. Mein Leumund kommt vor Berühmtheit, Erfolg und Macht. Die dritte Aufgabe stört mich. Töten ist kriminell, auch wenn es nur ein Tier ist. Auf der anderen Seite will ich in die Höhle kommen und meine Bitte vortragen. Das repräsentiert zwei Gegensätze oder Gegenwege.
Ich gehe weiter den Weg entlang, bete dass ich niemanden finde. Wer weiß, vielleicht würde die dritte Aufgabe abgesagt werden. Ich glaube aber nicht dass die Beschützerin so großzügig ist. Die Regeln müssen von jedem befolgt werden. Ich bleibe stehen und kann nicht glauben, was für ein Bild sich vor mir bildet: Ein Ozelot, ihre drei Jungen scherzen sich um mich. Das ist es. Ich werde weder die Mutter noch ihre drei Kinder schlachten. Ich habe nicht das Herz dazu. Auf Wiedersehen Erfolg, auf Wiedersehen Höhle der Verzweiflung. Ich habe die dritte Aufgabe nicht geschafft und gehe. Ich werde zurück nach Hause und zu meinen geliebten Menschen gehen. Schnell gehe ich zurück zu meiner Waldhütte und packe meine Sachen. Ich schaffe die dritte Aufgabe nicht.
Die Hütte ist niedergerissen. Was bedeutet das? Eine Hand berührt leicht meine Schulter. Ich sehe hinter mich und sehe die Beschützerin.
—Gratuliere, Schätzchen! Du hast die dritte Aufgabe bestanden und hast jetzt das Recht dazu, die Höhle der Verzweiflung zu betreten. Du hast gewonnen!
Die starke Umarmung die sie mir danach gab hinterließ mich noch verwirrter. Was meinte die Frau? Meine Träume und die Höhle können doch erfüllt werden? Ich glaubte es nicht.
—Was meinst du? Ich habe die Aufgabe nicht erledigt. Schau auf meine Hände: Sie sind sauber. Ich werde sie nicht mit Blut beschmutzen.
—Weißt du es nicht? Meinst du wirklich, dass ein Kind Gottes zu so einer Gräueltat in der Lage wäre? Ich habe keine Zweifel daran, dass du würdig deiner Träume bist, obwohl es eine Weile dauern kann, bis sie Wirklichkeit werden. Die dritte Aufgabe hat dich gründlich bewertet und du hast unermüdliche Liebe für Gottes Kreaturen bewiesen. Das ist das wichtigste eines Menschen. Noch eine Sache: Nur eine reine Seele kann die Höhle überleben. Halte dein Herz und deine Gedanken klar, um sie zu bezwingen.
—Danke Gott! Danke Leben für diese Chance. Ich verspreche, dass ich dich nicht enttäuschen werde.
Emotionen nahmen mich über wie nie zuvor seitdem ich den Berg bezwang. War die Höhle wirklich in der Lage Wunder auszuführen? Ich war dabei es herauszufinden.
Die Höhle der Verzweiflung
Nach dem Sieg über die dritte Aufgabe war ich bereit dazu, die gefürchtete Höhle der Verzweiflung zu betreten, die Höhle, die unmögliche Träume möglich macht. Ich war ein weiterer Träumer der sein Glück versuchte. Seit ich auf den Berg kletterte war ich nicht mehr derselbe. Jetzt war ich überzeugt von mir selbst und dem großartigen Universum, das mich hält. Die letztliche Umarmung der seltsamen Frau hinterließ mich entspannt zurück. Jetzt war sie auf meiner Seite und unterstützte mich in jeder Weise. Das war die Unterstützung, die ich nie von meinen Geliebten Menschen bekam. Mein unzertrennlicher Koffer ist unter meinem Arm. Es war an der Zeit, mich von dem Berg und seinen Mysterien zu verabschieden. Die Aufgaben, die Beschützerin, der Geist, das junge Mädchen und der Berg selbst, der sehr lebendig erschien, sie haben mir alle beim Wachsen geholfen. Ich war bereit zu gehen und der gefürchteten Höhle gegenüberzustehen. Die Beschützerin ist bei meiner Seite und wird mir auf der Reise zum Eingang der Höhle beistehen. Wir gehen, weil die Sonne bereits in Richtung Horizont absteigt. Unsere Pläne sind in totaler Harmonie. Die Vegetation um den Weg, den wir bereist haben, sowie die Geräusche der Tiere machen die Umgebung sehr ländlich. Die Stille der Beschützerin auf dem ganzen Weg muss wohl die Gefahren, die die Höhle enthält, vorhersagen. Wir stoppen ein wenig. Die Stimme des Berges scheint mir etwas sagen zu wollen. Ich packe die Möglichkeit beim Schopf und breche die Stille.
—Kann ich dich etwas fragen? Was sind diese Stimmen, die mich so quälen?
—Du hörst Stimmen. Interessant. Der Heilige Berg hat die magische Fähigkeit alle träumende Herzen wiederzuvereinigen. Du kannst diese magischen Vibrationen fühlen und sie interpretieren. Trotzdem, schenke ihnen nicht zu viel Aufmerksamkeit, denn sie könnten dich zu Misserfolg führen. Versuche dich auf deine eigenen Gedanken zu fokussieren und ihre Aktivität wird sich verringern. Sei vorsichtig. Die Höhle ist dazu in der Lage deine Schwächen zu erkennen und sie gegen dich anzuwenden.
—Ich verspreche auf mich aufzupassen. Ich weiß zwar nicht was mich in der Höhle erwartet, aber ich glaube daran, dass die erleuchtenden Geister mir helfen werden. Mein Schicksal, und zu einem gewissen Ausmaß auch der Rest der Welt, sind in Gefahr.
—Okay, wir haben genug Pause gemacht. Lass uns weiter laufen, denn es wird nicht mehr lange bis zum Sonnenuntergang dauern. Die Höhle sollte ungefähr eine Viertelmeile von hier entfernt sein.
Das Rumpeln der Schritte geht weiter. Eine Viertelmeile ist zwischen meinem Traum und seiner Realisation. Wir sind auf der Westseite der Bergspitze, wo die Winde noch stärker sind. Der Berg und seine Geheimnisse… Ich glaube, dass ich sie nie ganz enträtseln werde. Was motivierte mich ihn zu beklettern? Das Versprechen des Unmöglichen das möglich wird, sowie meine Abenteuerinstinkte. In echt, was möglich war und eine tägliche Routine haben mich fertig gemacht. Jetzt fühlte ich mich lebendig und bereit dazu, Aufgaben zu bewältigen. Die Höhle kommt näher. Ich kann den Eingang schon sehen. Es sieht achtungsgebietend aus, ich bin aber nicht entmutigt. Viele Gedanken invadieren mein ganzes Wesen. Ich muss meine Nerven kontrollieren. Sie könnten mich im Laufe der Zeit verraten. Die Beschützerin signalisiert, dass wir stoppen. Ich gehorche ihr.
—Das ist das nächste dass ich der Höhle kommen kann. Höre gut zu was ich dir sagen werde, denn ich werde es nicht wiederholen: Bevor du eintrittst, bete ein Vaterunser für deinen Schutzengel. Er wird dich von den Gefahren beschützen. Wenn du eintrittst, fahre mit Vorsicht fort, um nicht auf eine der Fallen reinzufallen. Nachdem du den Hauptgang der Höhle einige Male entlanggingst wirst du auf drei Optionen treffen: Freude, Misserfolg und Angst. Nimm Freude. Wenn du Misserfolg wählst, wirst du ein armer Verrückter bleiben, der einmal träumte. Wenn du dich für Angst entscheidest, dann wirst du dich selbst komplett verlieren. Freude wird dir Zugang zu zwei weiteren Szenarios geben die mir unbekannt sind. Erinnere dich: Nur das reine Herz kann die Höhle überleben. Sei weise und erfülle deine Träume.
—Ich verstehe. Der Moment, auf den ich seitdem ich den Berg hochging warte, ist hier. Danke, Beschützerin, für all deine Geduld und deine Hingabe. Ich werde dich oder die Zeit, die wir verbrachten, nie vergessen.
Kummer nahm mein Herz über als ich mich von ihr verabschiedete. Jetzt war es nur noch ich und die Höhle, ein Duell, das die Geschichte der Welt und die meine Verändern wird. Ich schaue direkt rein und hole meine Taschenlampe aus meinem Koffer, um den Weg zu erleuchten. Ich bin bereit einzutreten. Meine Beine scheinen wie angefroren vor diesem Giganten. Ich muss meine Kräfte sammeln um den Weg weiter zu laufen. Ich bin Brasilianer und ich gebe niemals auf. Ich mache meine ersten Schritte und habe das leichte Gefühl, dass jemand mich begleitet. Ich glaube, dass ich besonders für Gott bin. Er behandelt mich als ob ich sein Sohn wäre. Meine Schritte beschleunigen sich und ich betrete endlich die Höhle. Die anfängliche Faszination ist überwältigend, aber ich muss wegen den Fallen vorsichtig sein. Die Feuchtigkeit der Luft ist hoch und die Kälte intensiv. Stalaktiten und Stalagmiten füllen alles um mich aus. Ich ging ungefähr 45 Meter und die Kälte beginnt mir Gänsehaut an meinem ganzen Körper zu bereiten. Alles was ich vor dem beklettern des Berges durchmachte springt in meinen Kopf: Die Erniedrigungen, die Ungerechtigkeiten und der Neid anderer. Es kommt mir so vor als ob jeder meiner Feinde hier in dieser Höhle ist und auf den besten Zeitpunkt wartet, um mich zu attackieren. Mit einem spektakulären Sprung überwinde ich die erste Falle. Das Feuer der Höhle verschlang mich fast. Nadja war nicht so glücklich. Mich um einen von der Decke hängenden Stalaktit schlingend, der überraschend mein Gewicht hielt, schaffte ich es zu überleben. Ich muss runter und meine Reise in Richtung des Unbekannten fortführen. Meine Schritte nehmen an Vorsicht und an Geschwindigkeit zu. Die meiste Leute sind in einer Eile, in einer Eile zu Gewinnen oder ihre Ziele zu komplettieren. Fantastische Geschicklichkeit hat mich gerade vor der zweiten Falle gerettet. Gerade wurden unzählige Speere in meine Richtung gehievt. Einer davon kam so nah, dass er mein Gesicht streifte. Die Höhle will mich zerstören. Ich muss vorsichtiger sein. Es ist ungefähr eine Stunde seitdem ich die Höhle betrat und ich habe immer noch nicht den Ort erreicht, von dem die Beschützerin sprach. Ich muss nahe sein. Meine Schritte gehen weiter, beschleunigt, und mein Herz gibt mir ein Warnzeichen. Manchmal achten wir nicht auf die Zeichen, die uns unser Körper gibt. Das ist, wenn Versagen und Enttäuschung passieren. Zum Glück ist das nicht der der Fall bei mir. Ich höre laute Geräusche in meine Richtung kommen. Ich fange an zu rennen. Einige Momente später bemerke ich, dass ich von einem schnell rollenden, riesigen Stein verfolgt werde. Ich renne für eine Weile und plötzlich kann ich von dem Stein weg und Unterschlupf in einer Seite der Höhle finden. Als der Stein passiert, ist der vordere Teil der Höhle verschlossen und vor mir scheinen drei Türen auf. Sie repräsentieren Freude, Misserfolg und Angst. Wenn ich Misserfolg wähle werde ich nie besser wie ein verrückter sein, der einmal davon träumte, ein Autor zu werden. Leute werden mich bemitleiden. Wenn ich mich für Angst entscheide werde ich nie wachsen oder in der Welt bekannt sein. Ich könnte den Tiefpunkt erreichen und mich selbst für immer verlieren. Wenn ich Freude wähle kann ich meinen Traum weiterführen und in das zweite Szenario vortreten.
Es gibt drei Optionen: Eine Tür rechts, eine Tür links und eine in der Mitte. Jede Tür steht für eine der Optionen: Freude, Misserfolg oder Angst. Ich muss die richtige Entscheidung treffen. Mit der Zeit habe ich gelernt, meine Ängste zu überstehen: Angst vorm dunklen, Angst allein zu sein und Angst vor dem Unbekannten. Ich habe auch keine Angst vor Erfolg oder der Zukunft. Angst muss die rechte Tür sein. Misserfolg ist das Ergebnis schlechter Planung. Ich habe schon oft Misserfolg erlebt, aber er hat mich nicht meine Träume aufgeben lassen. Misserfolg sollte eine Lehre für spätere Erfolge sein. Misserfolg muss die linke Tür sein. Zu guter Letzt muss die mittlere Türe Freude sein, denn die Rechtschafft biegt weder nach links, noch nach rechts ab. Gerechtigkeit ist immer Freude. Ich sammle meine Stärke und entscheide mich für die mittlere Türe. Nachdem öffnen habe ich reichlich Zugang zu einer Lounge, auf deren Decke Freude geschrieben steht. In der Mitte befindet sich ein Schlüssel, der Zugang zu einer weiteren Tür gibt. Ich war richtig. Ich habe den ersten Schritt erfüllt. Das lässt zwei Schritte noch über. Ich nehme den Schlüssel und stecke ihn in die Tür. Er passt wie angegossen. Er gibt mir Zutritt zu einer neuen Galerie. Ich starte damit, mich in den Raum anzutasten. Eine Vielzahl von Gedanken fluten meinen Verstand: Was werden die neuen Fallen sein, mit denen ich mich auseinandersetzen muss? Zu welchem Szenario wird mich diese Galerie leiten? Es gibt viele unbeantwortete Fragen. Ich laufe weiter und meine Atmung wird angestrengt, weil die Luft zunehmend knapper wird. Ich bin schon eine Zehntelmeile gelaufen und muss aufmerksam bleiben. Ich höre ein Geräusch und werfe mich auf den Boden um mich zu beschützen. Es sind die Geräusche von Fledermäusen, die um mich schießen. Werden sie mein Blut saugen? Sind sie Fleischfresser? Glücklicherweise verschwinden sie in die Weiten der Galerie. Ich sehe ein Gesicht und mein Körper zittert. Ist es ein Geist? Nein. Es hat Fleisch und Blut und kommt auf mich zu, bereit zu kämpfen. Es ist einer der Priester-Ninjas der Höhle. Der Kampf beginnt. Er ist sehr schnell und versucht mich an einer wesentlichen Stelle zu schlagen. Ich versuche seinen Angriffen zu entkommen. Ich kämpfe zurück, mit einigen Bewegungen, die ich durch Filme lernte. Die Strategie funktioniert. Es schreckt ihn und er bewegt sich ein kleines bisschen zurück. Er kommt mit seinen Kampfkünsten zurück aber ich bin darauf vorbereitet. Ich schlage ihm mit einem Stein auf den Kopf, den ich auf dem Boden fand. Er fällt bewusstlos nieder. Ich bin total abgeneigt von Gewalt, aber in diesem Fall war es unbedingt nötig. Ich würde gerne zum zweiten Szenario übergehen und die Geheimnisse der Höhle entdecken. Ich beginne damit weiter zu laufen und bleibe vorsichtig und beschütze mich selbst gegen etwaige neue Fallen. Mit der niedrigen Luftfeuchtigkeit weht ein kühler Wind und ich fühle mich komfortabel. Mir fallen die Strömungen der positiven Gedanken, die die Beschützerin sendet, auf. Die Höhle wird noch dunkler und formt sich selbst um. Der Eingang zu einem virtuellen Labyrinth scheint direkt vor mir auf. Eine weitere Falle der Höhle. Der Eingang des begehbaren Rätsels ist gut sichtbar. Aber wo ist der Ausgang? Wie soll ich reingehen und nicht verloren gehen? Ich habe nur eine Option: Durch das Labyrinth gehen und das Risiko akzeptieren. Ich baue meinen Mut auf und nehme die ersten Schritte in Richtung des Eingangs des Rätsels. Betet, Leser, dass ich den Ausgang finde. Ich habe keine Strategie in meinem Kopf. Ich denke, ich sollte meine Weisheit nützen, um aus diesem Durcheinander rauszukommen. Mit Mut und Glauben tauche ich in das Rätsel ein. Es scheint von innen komplizierter als von außen. Die Wände sind weit und verwandeln sich in Zick-Zack Formen. Ich fange an, mich an die Momente in meinem Leben zu erinnern, in denen ich mich so verloren wie in einem Labyrinth fühlte: Der Tot meines Vaters, so jung, war wirklich ein schwerer Schlag in meinem Leben. Die Zeit, die ich arbeitslos verbrachte und nichts lernte ließ mich wie in einem Irrgarten fühlen. Jetzt war ich in derselben Situation. Ich laufe weiter und es scheint keinen Ausgang aus dem Labyrinth zu geben. Hast du dich je so verzweifelt gefühlt? So fühlte ich mich, total verzweifelt. Deshalb heißt es die Höhle der Verzweiflung. Ich nehme meine letzten Überbleibsel an Stärke zusammen und stehe auf. Ich muss, zu egal welchem Preis, den Ausgang finden. Es schlägt mich eine Idee; ich schaue auf die Decke und sehe viele Fledermäuse. Ich werde einer von ihnen folgen. Ich nenne ihn Zauberer.Ein Zauberer sollte immer ein Rätsel bezwingen können. Das brauche ich. Die Fledermäuse fliegen schnell und ich muss mit ihnen mithalten. Ich bin körperlich fit, fast ein Athlet. Ich sehe Licht am Ende des Tunnels, oder besser, am Ende des Labyrinths. Ich bin gerettet.
Das Ende des Labyrinths führte mich zu einer seltsamen Szene in der Galerie der Höhle. Ich laufe achtsam umher, um nichts zu zerstören. Ich sehe meine Reflektion in dem Spiegel. Wer bin ich jetzt? Ein armer, junger Träumer, der dabei war, sein Schicksal zu entdecken. Ich sehe besonders besorgt aus. Was bedeutet all das? Die Wände, die Decken, der Boden, sie alle bestehen aus Glas. Ich berühre die Oberfläche des Spiegels. Das Material ist sehr zerbrechlich aber reflektiert ehrlich die Ansicht des eigenen Ichs. Deutliche Sofortbilder entstehen in drei der Spiegel, in einem ein Kind, eine junge Person, die einen Sarg hält und ein alter Mann. Sie sind alle ich. Ist es eine Vision? Ehrlich gesagt habe ich schon kindliche Aspekte wie Reinheit, Unschuld und der Glauben in Menschen. Ich glaube nicht, dass ich solche Eigenschaften verlieren möchte. Der junge Mann von 15 repräsentiert eine schmerzvolle Zeit in meinem Leben: Den Verlust meines Vaters. Trotz seiner strengen und distanzierten Art, war er mein Vater. Ich erinnere mich noch mit Nostalgie an ihn. Der alte Mann zeigt meine Zukunft. Wie wird sie sein? Wird sie erfolgreich sein? Verheiratet, Single oder sogar Verwitwet? Ich will kein abstoßender oder verletzter alter Mann sein. Genug mit diesen Bildern. Meine Gegenwart ist jetzt. Ich bin ein junger Mann mit 26, einem Diplom in Mathematik, ein Autor. Ich bin kein Kind mehr, noch der fünfzehnjährige der seinen Vater verlor. Ich bin auch kein alter Mann. Ich habe meine Zukunft vor mir und will Glücklich sein. Ich bin keines dieser drei Bilder. Ich bin ich. Mit einem Einschlag zerbrechen die drei Bilder, die individuell erschienen, und eine Tür zeigt sich. Es ist mein Eintritt in das dritte und letzte Szenario.
Ich öffne die Tür und stehe in einer neuen Galerie. Was erwartet mich in diesem Szenario. Lasst uns zusammen weitermachen, Leser. Ich fange an zu laufen und mein Herz beschleunigt sich, als ob ich noch in der ersten Szene wäre. Ich habe viele Aufgaben und Tücken überstanden und sehe mich selbst schon als Gewinner. In meinem Kopf suche ich nach den Erinnerungen in denen ich in kleinen Höhlen spielte. Die jetzige Situation ist total anders. Die Höhle ist riesig und voll von Fallen. Meine Taschenlampe ist fast tot. Ich laufe weiter und direkt vor mir zeigt sich eine neue Falle: zwei Türen. Die Gegenkräfte schreien in mir. Ich muss eine neue Entscheidung tätigen. Eine der Aufgaben springt in meine Gedanken und ich erinnere mich, wie ich den Mut hatte, sie zu überstehen. Ich nahm den rechten Weg. Die Situation ist aber anders, denn ich bin in einem dunklen und feuchten Käfig. Ich habe meine Entscheidung getroffen und ich gedenke an die Worte der Beschützerin, die über das Lernen sprach. Ich muss die zwei Kräfte kennenlernen, um sie kontrollieren zu können. Ich nehme die linke Tür. Ich öffne sie langsam; ängstlich vor dem, was sie verstecken könnte. Als ich sie öffne erwäge ich eine Vision: Ich bin in einem Schrein, voll mit Abbildungen von Heiligen und einem Kelch auf dem Altar. Könnte es der Heilige Gral sein, der verlorene Becher von Christus, der ewige Jugend an die gibt, die aus ihm trinken? Meine Beine zittern. Impulsiv renne ich zu dem Kelch und trinke davon. Der Wein schmeckt göttlich, wie von Göttern. Ich fühle mich benebelt, die Welt dreht sich, die Engel singen und der Boden der Höhle bebt. Ich habe meine erste Vision: Ich sehe einen Juden namens Jesus, zusammen mit seinen Aposteln, heilend, befreiend und seinen Leuten neue Perspektiven lehrend. Ich sehe die ganze Geschossbahn seiner Wunder und seiner Liebe. Ich sehe auch den Betrug Judas‘ und dem Teufel, der hinter seinem Rücken wirkt. Endlich sehe ich seine Wiederauferstehung und seine Herrlichkeit. Ich höre eine Stimme die sagt: Mach deine Bitte. Erfreut rufe ich lautstark: Ich möchte Der Seher werden!
Das Wunder
Kurz nach meiner Bitte bebt der Schrein, füllt sich mit Rauch und ich kann veränderte Stimmen hören. Was sie offenbaren ist komplett geheim. Ein kleines Feuer steigt aus dem Kelch empor und landet in meiner Hand. Sein Licht durchdringt mich und erleuchtet die ganze Höhle. Die Wände der Höhle verändern sich und geben einen Weg zu einer kleinen Türe frei. Sie öffnet sich und ein starker Wind zieht mich zu ihr. All meine Bemühungen springen in meine Gedanken: Meine Hingabe zum Lernen, wie ich perfekt Gottes Gesetzen folgte, der Aufstieg auf den Berg, die Aufgaben und sogar genau dieser Durchgang in die Höhle. All das brachte mich zu außerordentlichem geistigem Wachstum. Ich war nun bereit dafür Glücklich zu sein und meine Träume zu erreichen. Die so gefürchtete Höhle der Verzweiflung zwang mich dazu, meine Bitte vorzutragen. In diesem großartigen Moment erinnere ich mich auch an alle, die direkt oder indirekt zu diesem Sieg beigetragen haben: Meine Grundschullehrerin, Frau Socorro, die mir Lesen und Schreiben lehrte, meine Lehrer des Lebens, meine Schule und Arbeitsfreunde, meine Familie und die Beschützerin, die mir half, die Aufgaben zu schaffen sowie genau diese Höhle. Der starke Wind zieht mich weiter zur die Tür und schon bald werde ich in der geheimen Kammer sein.
Schließlich endet die Kraft, die mich zog. Die Tür schließt. Ich bin in einer extrem großen Kammer die hoch und dunkel ist. Rechts befinden sich eine Maske, eine Kerze sowie eine Bibel. Links ist ein Umhang, ein Ticket und ein Kruzifix. In der Mitte, hoch oben, hängt ein rundes Eisengerät. Ich gehe nach rechts: Ich ziehe die Maske an, nehme die Kerze und öffne die Bibel an einer zufälligen Stelle. Ich gehe nach links; Ich ziehe den Umhang um, schreibe meinen Namen und alias auf das Ticket und sichere das Kruzifix mit der anderen Hand. Ich begebe mich in die Mitte und positioniere mich direkt unter dem Gerät. Ich äußere die fünf magischen Buchstaben: S-e-h-e-r. Sofort wird ein Kreis aus Licht aus dem Gerät ausgesandt und umhüllt mich komplett. Ich rieche den Weihrauch der jeden Tag für einen großen Träumer entzündet wird: Martin Luther King, Nelson Mandela, Mutter Theresa, Franz von Assisi und Jesus Christus. Mein Körper vibriert und beginnt zu treiben. Meine Sinne erwachen und mit ihnen kann ich Gefühle und Absichten tiefgehender erkennen. Meine Gaben sind gestärkt und mit ihnen kann ich Wunder in Raum und Zeit vollführen. Der Kreis schließt sich zunehmend und jedes Gefühl von Schuld, Intoleranz und Angst in meinem Verstand ist gelöscht. Ich bin fast bereit: Eine Sequenz von Visionen fängt an und verwirrt mich. Endlich geht der Kreis aus. Sofort öffnet sich eine Reihe von Türen und mit meinen neuen Gaben kann ich perfekt sehen, fühlen und hören. Die Schreie von Charakteren die sich offenbaren wollen, deutliche Zeiten und Orte erscheinen und wichtige Fragen zersetzen mein Herz. Die Aufgabe, ein Hellseher zu sein, ist gestartet.
Die Höhle verlassen
Mit allem geschafft war alles, was übrig blieb, die Höhle zu verlassen und meine wahre Reise zu beginnen. Mein Traum wurde gewährt und er musste jetzt nur noch an die Arbeit. Ich fange an zu laufen und nach einer kurzen Zeit lasse ich die geheime Kammer hinter mir. Ich denke nicht, dass je wieder jemand die Freude haben wird in sie reinzugehen. Die Höhle der Verzweiflung wird nie wieder die gleiche sein nachdem in sie siegreich, selbstbewusst und glücklich verließ. Ich gehe zurück zum dritten Szenario: Die Bilder der Heiligen sind noch intakt und scheinen erfreut über meinen Sieg zu sein. Der Becher ist runtergefallen und ist trocken. Der Wein war lecker. Ich arbeite mich ruhig durch das dritte Szenario und nehme die Atmosphäre des Ortes. Er ist wirklich so heilig, wie die Höhle und der Berg. Ich rufe aus Freude und das Echo erstreckt sich durch die ganze Höhle. Die Welt nach dem Seher wird nicht mehr dieselbe sein. Ich stoppe, denke und betrachte mich selbst auf jede Weise. Mit einem finalen Abschiedskuss verlasse ich das dritte Szenarium und gehe durch die linke Tür für die ich mich entschied. Der Weg des Sehers wird kein einfacher sein, weil es schwer sein wird, die Gegenkräfte des Herzens komplett zu kontrollieren und sie dann anderen zu lehren. Der linke Weg, der meine Option war, repräsentiert Wissen und andauerndes Lernen, ob mit den Gegenkräften, Reue oder dem Tot selbst. Das gehen wird erschöpfend, da die Höhle ausgedehnt, dunkel und sehr feucht ist. Die Aufgabe eines Sehers ist womöglich größer als ich sie mir vorstellte: Die Aufgabe, Herzen zu versöhnen. Das ist aber nicht alles: ich muss noch weiter auf meinen eigenen Weg aufpassen. Die Galerie wird schmäler und mit ihr auch meine Gedanken. Meine Gefühle des Heimwehs, wie auch Nostalgie für Mathematik und mein eigenes persönliches Leben flutet. Zuletzt kommt die Nostalgie für mich selbst. Ich eile meine Schritte, bin bald schon im zweiten Szenario. Zerbrochene Spiegel zeigen jetzt Teile meines Verstandes die erhalten und erweitert wurden: die Glücksgefühle, die Tugenden, die Gaben und die Kapazität einzusehen, wenn ich mich geirrt habe. Die Szenarien in den Spiegeln sind Reflektionen meiner eigenen Seele. Diese Selbsterkenntnis werde ich mein ganzes Leben mit mir tragen. Die Erinnerungen an die Figuren des Kindes, des 15 jährigen Jungen und des alten Mannes sind in meinen Gedanken gespeichert. Sie sind drei meiner vielen Gesichter die erhalten wurden, weil sie meine eigene Geschichte sind. Ich verlasse das zweite Szenarium und mit ihm meine Erinnerungen. Ich bin in dem Korridor, der zum ersten Szenario führt. Meine Erwartungen über die Zukunft und meine Hoffnungen sind wie neu. Ich bin Der Seher, ein entwickeltes und besonderes Wesen, dazu geschaffen, viele Seelen träumen zu lassen. Die Periode nach der Höhle wird als Training und Verbesserung von schon existierenden Fähigkeiten gelten. Ich gehe ein bisschen weiter und erhasche einen Blick auf das Labyrinths. Diese Aufgabe zerstörte mich fast. Meine Rettung war ein Zauberer, die Fledermaus half mir den Ausgang zu finden. Jetzt brauche ich ihn nicht mehr, da ich es mit meinen Hellseherischen Kräften einfach umgehen kann. Ich habe die Gabe der Anleitung in fünf Ebenen. Wie oft fühlen wir uns, als ob wir uns selbst in einem Rätsel verloren haben: Wenn wir unseren Beruf verlieren; wenn wir von unserer großen Liebe im Lebens enttäuscht werden; wenn wir der Autorität unseres Vorgesetzten trotzen; wenn wir Hoffnung und die Fähigkeit zu träumen verloren haben; wenn wir aufhören Auszubildende des Lebens zu sein und wir nicht in der Lage sind, unser eigenes Schicksal zu dirigieren. Vergiss nicht: Das Universum prädisponiert die Person, doch wir müssen dem nachgehen und beweisen, dass wir würdig sind. Das machte ich. Ich ging den Berg hoch, erledigte drei Aufgaben, trat in die Höhle ein, bezwang ihre Fallen und erreichte mein Ziel. Ich gehe durch das Labyrinth, doch es macht mich nicht so Glücklich, da ich die Aufgabe schon schaffte. Ich beabsichtige neue Horizonte zu finden. Ich ging geschätzt zwei Meilen zwischen der Geheimen Kammer, dem zweiten und dem dritten Szenario, und mit dieser Erkenntnis fühle ich mich müde. Ich merke, wie Schweiß runter tropft; ich bemerke auch den Luftdruck und die niedrige Luftfeuchtigkeit. Ich nähere mich dem Ninja, meinem großen Widersacher. Er scheint noch immer ohnmächtig zu sein. Ich entschuldige mich dafür, dass ich dich so behandelte, aber mein Traum, meine Hoffnung und mein Schicksal standen auf dem Spiel. In wichtigen Situationen muss man wichtige Entscheidungen treffen. Angst, Scham, und Moral stehen nur im Weg, anstatt zu helfen. Ich streichle sein Gesicht und versuche sein Leben wiederherzustellen. Ich handle so, da wir keine Gegner mehr sind, sondern in diesem Abschnitt Gefährten. Er steht auf und mit einer tiefen Verbeugung gratuliert er mir. Alles war zurückgelassen: Der Kampf, unsere Gegenkräfte, unsere unterschiedlichen Sprachen, unsere unverwechselbaren Ziele. Wir leben in einer Situation anders wie unsere vorherige. Wir können sprechen, einander verstehen und wer weiß, vielleicht sogar Freunde sein. Deshalb das folgende Sprichwort: Mach deinen Feind einen begeisterten und treuen Freund. Schlussendlich umarmt er mich, sagt auf Wiedersehen und wünscht mir Glück. Ich erwidere. Er wird weiter ein Teil der Mysterien der Höhle sein und ich werde Teil der Mysterien des Lebens und der Welt sein. Wir sind Gegenkräfte, die einander gefunden haben. Das ist mein Ziel in diesem Buch: die Gegenkräfte wiederzuvereinigen. Ich laufe weiter in der Galerie, die mir Zugang zum ersten Szenario gibt. Ich fühle mich selbstbewusst und ruhig, nicht wie als ich zum ersten Mal in die Höhle lief. Angst. Dunkelheit und das unvorhersehbare verängstigten mich alle. Die drei Türen, die für Freude, Angst und Misserfolg standen, halfen mir alle mich zu entwickeln und den Sinn der Sachen zu verstehen. Misserfolg repräsentiert alles von dem wir fortlaufen, ohne zu wissen wieso. Versagen muss immer ein Moment des Lernens sein. Das ist der Punkt im Leben, in dem jedem menschlichen Wesen klar wird, dass er nicht perfekt ist, dass der Weg noch nicht gezogen ist und es ist der Moment des Wiederaufbaues. Das ist, was wir immer machen sollten: Wiedergeboren sein. Nimm als Beispiel Bäume: Sie verlieren ihre Blätter, das ist aber nicht ihr Leben. Lasst uns wie sie sein: Laufende Metamorphosen. Leben benötigt das. Angst ist immer dann präsent, wenn wir uns bedroht oder unterdrückt fühlen. Es ist der Anfangspunkt für neue Misserfolge. Überkomme deine Ängste und entdecke, dass sie nur in deiner Vorstellung existieren. Ich habe einen guten Teil der Galerie bedeckt und in diesem genauen Moment gehe ich durch die Tür der Freude. Jeder kann durch diese Tür gehen und mich davon überzeugen, dass Freude existiert und erreicht werden kann, wenn wir in Einklang mit dem Universum sind. Es ist relativ einfach. Der Arbeiter, der Maurer, der Hausmeister sind froh, ihre Aufgaben zu erfüllen; der Bauer, der Zuckerrohrpflanzer, der Cowboy sind alle froh, ein Produkt ihrer Arbeit einsammeln zu können; der Lehrer in lehren und lernen; der Autor in Schreiben und lesen; der Priester, der die göttliche Nachricht ausruft, und bedürftige Kinder, Waisen und Bettler, sind froh, wenn sie Worte der Zuneigung und Pflege bekommen. Um wirklich Glücklich zu sein müssen wir Hass, Tratsch, Misserfolg, Angst und Scham vergessen. Ich laufe weiter und ich sehe all die Fallen die ich überstand und wundere mich, woraus Menschen ohne Glauben, Wege oder Ziele bestehen. Keiner von ihnen hätte die Fallen überlebt, weil sie kein Sicherheitsnetz haben, ein Licht oder eine Kraft, die sie unterstützt. Ein Mann ist nichts wenn er alleine ist. Er macht nur etwas aus sich, wenn er verbunden mit der Kraft der Menschlichkeit ist. Er kann nur seinen Platz erhalten, wenn er in voller Harmonie mit dem Universum ist. So fühle ich mich nun: In voller Harmonie, weil ich den Berg erklomm, die drei Aufgaben erledigte und die Höhle besiegte, die Höhle, die Träume wahr macht. Mein Spaziergang nähert sich dem Ende weil ich Licht aus dem Eingang der Höhle sehen kann. Bald werde ich draußen sein.
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