Mystischer Krieger
Brenda Trim
Nachdem er ein Jahrhundert der Folter und Erniedrigung durchlitten hat, trägt Jace noch immer die Narben, die sein Herz gegenüber Liebe und Akzeptanz verschlossen gelassen haben. Er entflieht den Gefängnismauern, nur um zu erkennen, dass er mystisch an seine Peinigerin gebunden ist. Da er glaubt, dass er keine Schicksalsgefährtin verdient, hält er sich von Frauen fern. Wohlbekannt als besonnener Krieger, wird seine Kontrolle an die Grenze gedrängt, als er die Schwester der Vampirkönigin trifft.
Nachdem er ein Jahrhundert der Folter und Erniedrigung durchlitten hat, trägt Jace noch immer die Narben, die sein Herz gegenüber Liebe und Akzeptanz verschlossen gelassen haben. Er entflieht den Gefängnismauern, nur um zu erkennen, dass er mystisch an seine Peinigerin gebunden ist. Da er glaubt, dass er keine Schicksalsgefährtin verdient, hält er sich von Frauen fern. Wohlbekannt als besonnener Krieger, wird seine Kontrolle an die Grenze gedrängt, als er die Schwester der Vampirkönigin trifft. Nicht nur seine Kontrolle wird von Cailyn auf die Probe gestellt, sondern auch seine Fähigkeiten als Zauberer werden herausgefordert, als er darum kämpft, ihre sterbliche Seele zu retten.
Cailyn ist sofort von der beschädigten Seele gebannt, die sie in den funkelnden Tiefen von Jaces Amethystaugen sieht. Die Anziehung ist so stark, dass es Cailyn dazu zwingt, die Richtung in ihrem Leben zu hinterfragen, die sie mit einem anderen geplant hat. Ihr mondänes Leben wird durch einen brutalen Autounfall, einem Fae-Zauber, Expeditionen in den Bayou und Kämpfen mit Dämonen drastisch verändert. Inmitten dieses Chaos’ verstärkt sich das Band, das sich zwischen ihr und Jace entwickelt, was ihr Verlangen füreinander unleugbar sein lässt. Einer Sache ist sich Cailyn sicher: Sie muss Jace helfen die Tiefe seiner Narben zu erforschen, um die Wunden seiner gequälten Vergangenheit zu überwinden und eine Zukunft zu finden … aber wird es mit ihr sein?
Translator: Carolin Kern
Mystischer Krieger
Inhalt
Ohne Titel (#u57048683-b8da-51a9-9231-3f40df26f660)
Kapitel 1 (#udec08c81-d011-5a7c-99e8-18a48e0fe06c)
Kapitel 2 (#u0e416c70-dcf4-554d-aaf8-26767e56202c)
Kapitel 3 (#u586edce4-6363-5c09-9217-ef76cfb503e7)
Kapitel 4 (#u2eac2103-2458-5b0e-b2de-4e5e07dfa8c7)
Kapitel 5 (#u65a95292-66e9-5858-b3b9-efa3aa0401ad)
Kapitel 6 (#u8076df9b-5a87-588b-9cc3-13deaad048b9)
Kapitel 7 (#u36cd965a-0c56-59b5-ad70-f31daca758bc)
Kapitel 8 (#u8b87a8ab-6ed4-51dc-8db2-e66267f6630f)
Kapitel 9 (#u52b04f51-42b5-5feb-be57-9656b97b0b38)
Kapitel 10 (#ub3361265-94d3-57d5-8974-7a7842a0f712)
Kapitel 11 (#u49d9ff7e-8b74-5e33-bbce-c95f577b4062)
Kapitel 12 (#ub07c378a-90ab-5231-b938-b310915faa1e)
Kapitel 13 (#u78633933-0c77-5440-8ed9-a54fb9ef5239)
Kapitel 14 (#u7cf99725-bd45-5fc5-a43a-229c82ca45c4)
Kapitel 15 (#ufb126369-139c-55a4-aca8-f6a14b10ee16)
Kapitel 16 (#u90b21eb6-7c94-582d-9b08-6cd8c8989626)
Kapitel 17 (#uf832f794-2b1b-50f9-9a61-54d8cd2137e9)
Kapitel 18 (#u18a4bd84-12a7-520e-bf53-6b55e4fb4804)
Kapitel 19 (#uda3f7037-1860-5814-b855-eb4d18a88674)
Kapitel 20 (#u4df3db1e-f7a1-5750-bc7f-51a8a8d2941c)
Kapitel 21 (#u95f75bf7-d9d5-530b-b1ca-bf9a56f4107f)
Kapitel 22 (#u6b464b2c-b25f-5e0d-a31d-dbb89e63d4b7)
Kapitel 23 (#uf4821f4a-96a5-55df-98b7-5c96724b4b8b)
Kapitel 24 (#u29f9bbfe-73ea-54ae-91f1-2487c5d36b4b)
Kapitel 25 (#u98e0adb2-2e76-5e32-b790-fa86bc447d90)
Kapitel 26 (#u0c8ff053-8517-5a1c-a57f-c0a09e844d9b)
Kapitel 27 (#u9b138e18-22e9-51c6-a069-3b71937eb1ef)
Epilog (#u7dd0686d-53a3-5b98-8765-81de4d6b8277)
AUSZUG AUS PEMAS STURM (#u00e9ad1d-ccf3-5935-9569-128bd2fc4249)
Anmerkung der Autorin (#u0a35c7ee-a219-5fd1-b564-120f83139ef1)
Ohne Titel (#u24b4b28e-71c6-5366-9aa9-1947390cff3c)
Die Wandler von Hollow Rock (#u62103482-13e5-52a5-85da-8effab349b8b)
Copyright © 2015 by Brenda Trim and Tami Julka
Titel der englischen Originalausgabe: »Mystik Warrior«
Herausgeberin: Amanda Fitzpatrick
Cover Art: Patricia Schmitt (Pickyme)
Für die deutschsprachige Ausgabe:
Copyright Übersetzung © 2021 by Carolin Kern
Herausgeber: TekTime
[bad img format]
* * *
Bei diesem Werk handelt es sich um Fiktion. Namen, Charaktere, Orte und Ereignisse sind Produkte der Fantasie der Autorin oder wurden fiktiv genutzt und dürfen nicht als real aufgefasst werden. Jede Ähnlichkeit zu Personen, lebend oder verstorben, tatsächlichen Ereignissen, Schauplätzen oder Organisationen ist rein zufällig.
Alle Rechte vorbehalten. Dieses Buch darf ohne schriftliche Zustimmung der Autorin auf keine Weise, weder vollständig noch in Teilen, benutzt oder vervielfältigt werden, außer es handelt sich um kurze Zitate in Rezensionen.
[bad img format] Erstellt mit Vellum (http://tryvellum.com/created)
Von Tag Eins an waren unsere größten Unterstützer unsere Mütter und sie glauben weiterhin an unseren Traum. Deren Liebe und Hingabe sind so endlos wie die Energydrinks, die wir konsumieren. Wir lieben euch!
Wir möchten von Herzen all unseren Lesern danken, die sich uns bei diesem aufregenden Abenteuer angeschlossen haben. Ihr habt »Dream Warrior« genug genossen, um nach dem nächsten Buch zu betteln. Schnall dich an, Baby!
Ohne Titel
GLOSSAR
Allianz der Dark Warrior: Die Allianz der dunklen Krieger ist ein Zusammenschluss verschiedener übernatürlicher Wesen aus dem Tehrex Reich. Ihr Auftrag ist es die Menschen und Übernatürlichen vor dem Bösen, wie Erzdämonen und Skirm, zu beschützen und das Reich geheim zu halten.
Annwyn: Unterwelt, Jenseits.
Brathair: Schottisch-Gälisch für »Bruder«.
Cambion: Ein Mischwesen des Tehrex Reichs aus Mensch und Inkubus.
Claymore: Ein schottisches Zweihandschwert mit breiter Klinge, bedeutet »großes Schwert«
Erzdämon: Ein bösartiges Wesen, das von Luzifer geschaffen wurde, um Chaos und Verwüstung anzurichten.
Fae: Ein übernatürliches Wesen aus dem Reich Faerie.
Mambo: Eine Hohepriesterin in der magischen Praktik des Voodoo.
Puithar: Schottisch-Gälisch für »Schwester«.
Schicksalsgefährte: Der vorherbestimmte, vom Schicksal auserwählte Lebenspartner eines übernatürlichen Wesens im Tehrex Reich. Es besteht eine sehr tiefe Verbindung zwischen Schicksalsgefährten.
Seelie: Fae werden in »Seelie« und »Unseelie« unterteilt; Die Seelie-Fae werden eher als gut und den Menschen wohlgesonnen angesehen, sind aber dennoch nicht ungefährlich.
Sgian dubh: Ein traditionelles schottisches Messer, bedeutet »schwarzer Dolch«.
Sidhe: Eine Art der Fae.
Skirm: Ein Mensch, der durch den Biss eines Erzdämons verwandelt wurde. Da sie von ihrem Schöpfer kontrolliert werden, verlieren sie jegliche Menschlichkeit bei der Verwandlung. Im Gegensatz zu Vampiren töten sie, wenn sie sich nähren.
Stripling: Ein Übernatürlicher vor der sexuellen Reife. Ein Stripling ist noch nicht im Besitz seiner außernatürlichen Kräfte.
Tehrex Reich: Ein von der Göttin Morrigan geschaffenes Reich übernatürlicher Wesen wie Wandler, Vampire, Cambione, Kobolde und Zauberer.
Vampir: Ein übernatürliches Wesen des Tehrex Reichs, das sich unter anderem von Blut ernährt, aber hierfür nicht tötet. Vampire werden geboren, nicht geschaffen, und sind, im Gegensatz zu den Skirm, nicht grundsätzlich bösartig.
Wandler: Ein übernatürliches Wesen des Tehrex Reichs, das sich in ein Tier verwandeln kann. Der normale Wandler bewegt sich innerhalb einer Tiergruppe, ist also zum Beispiel ein Wandler für Katzenartige oder Hundeartige.
Kapitel 1
»Danke, dass du mich heute Abend abgeholt hast, besonders so spät. Ich schulde dir etwas«, murmelte Cailyn, während sie ihre beste Freundin auf dem Bordstein außerhalb der Gepäckausgabe am San Francisco International Airport umarmte.
»Jederzeit, das weißt du. Und danke, dass ich dein Auto fahren durfte, ich liebe es. Es ist das hübscheste Auto, das ich je fahren werde«, witzelte Jessie, während sie den Kofferraum für Cailyn offenhielt, so dass sie ihre Taschen hineinwerfen konnte. »Also, wie war die Hochzeit? Und noch wichtiger, hast du irgendwelche Quality Time mit dem heißen Doktor Jace verbracht?«, beendete ihre Freundin, als sie den Kofferraum zuknallte. Cailyn war noch immer über die Tatsache verunsichert, dass Zander manche seiner Dark Warrior in menschliche Berufe platziert hat, um die Existenz der Übernatürlichen geheim zu halten. Jace war einer dieser undercover Übernatürlichen, ein renommierter Arzt der Notaufnahme in Seattle. Aber er war ganz sicher wie kein Arzt, bei dem sie je gewesen ist; er sah eher wie ein Model aus.
Als sie an Jace dachte, kroch ein Lächeln über Cailyns Mund. Sie schüttelte ihren Kopf und kreuzte zur Fahrertür und hüpfte in den vornehmen Ledersitz. Sie dachte über die Frage nach, als sie das Auto in D schaltete und vom Flughafen wegsteuerte. »Überraschenderweise war die Hochzeit unglaublich … magisch. Elsie ist so glücklich mit ihrem sexy Schotten«, antwortete sie schließlich. Jessie würde ausflippen, wenn sie wüsste, dass Zander ein Vampir war, ganz zu schweigen der Vampirkönig. Sie brannte darauf es ihr zu erzählen, aber manche Dinge konnte man nicht einmal mit seiner besten Freundin teilen, wie zum Beispiel, dass deine Schwester in eine Vampirin verwandelt worden ist, um ihr Leben zu retten, und zum Vampirkönig gehörte. »Und du solltest das riesige Haus sehen, in dem diese Typen leben. Es war eine perfekte Kulisse, mit tausenden glitzernden Lichtern … es sah aus wie eine Szenerie aus einem Märchen. Wie waren die Dinge hier?«
»Du hast nicht viel verpasst. Ich bin froh, dass deine Schwester glücklich ist, nach allem, was sie durchgemacht hat, als Dalton umgebracht wurde. Es gibt niemanden, der er es mehr verdient. Aber du, meine Freundin, weichst dem wahren Thema aus. Du hast deine Verlobung mit John vor Monaten gelöst, wegen deiner Anziehung zu diesem Doktor. Jetzt spuck’s aus, MacGregor.«
Cailyn schnaubte verbittert. Sie liebte Jessie, aber wünschte sich, dass sie nicht so hartnäckig wäre. Sie hatte nicht den Wunsch über Jace zu sprechen. Die kleinsten Gedanken an ihn verursachten eine intensive Erregung, die sie zuvor nie mit irgendjemand anderem erfahren hatte, nicht einmal während sie in den Qualen der Leidenschaft war. Dann gab es dieses unerklärliche Ziehen, das sie zu ihm zerrte. Seine seltsamen, atemberaubenden amethystfarbenen Augen und sein unglaublicher Körper zogen sie an, wie eine Motte von der Flamme angezogen wurde.
Von dem Moment an, in dem Jace Elsies Apartment betreten hatte, war Cailyn von ihm gefesselt gewesen, was sie überraschte. Normalerweise war die Art von Mann, die einen langen Flechtzopf hatte und eine große silberfarbene Ohrklemme trug, nicht ihr Typ. Die Kombination ließ sie an einen verweichlichten Mann denken, aber da war sicher nichts verweichlicht an Jace. Er war maskuline Stärke und ein grimmiger Krieger bis ins Mark. Sie würde nie den grausamen Kampf vergessen, der den Club Confetti zerstört hat, wo er seine Waffen mit fachmännischer Präzision geschwungen hatte.
Sie hatte sich inmitten eines übernatürlichen Kriegs wiedergefunden und war jenseits aller Vernunft in Schrecken versetzt gewesen, aber die Art und Weise, wie Jace sich so flüssig bewegt hat und mit Selbstvertrauen und Elan kämpfte, ließ ihr Herz aus anderen Gründen hämmern. Sie erinnerte sich daran, wie sie dort gestanden war, nicht in der Lage irgendetwas zu tun, um zu helfen oder sich selbst zu verteidigen. Sie war völlig aus ihrem Element gewesen. Einerseits war sie wegen dem Blut und der Gewalt entsetzt gewesen und wollte wegrennen und sich verstecken, aber andererseits war sie gefesselt und gepackt von diesem mystischen Krieger. Es musste nicht gesagt werden, dass die Situation ihr eine ganze Ladung Turbulenzen eingebracht hatte.
Wie Jessie gesagt hatte, hat sie diese unerbittliche Anziehung und Verwirrung dazu gebracht ihre Verlobung mit John vor Monaten abzusagen. Gedanken an John züchteten eine hässliche, dennoch vertraute Schuld. Er war attraktiv, fürsorglich, loyal und unterstützend, alles, was sie in einem Ehemann wollte. Es war lächerlich nach Jace zu gieren. Immerhin gab es eine Menge gutaussehender Männer auf der Welt. Ganz zu schweigen, dass er sie als nichts anderes als Elsies große Schwester sah.
Sie blickte in ihrem Rückspiegel auf den dunklen, leeren Highway hinter sich, dachte nach, wie sie Jessie antworten sollte. »Ich habe keine Zeit mit ihm allein verbracht. Es war eine kurze Reise und er war beinahe die ganze Zeit im Krankenhaus. Ich habe gewissermaßen bei der Hochzeitsparty mit ihm getanzt. Na ja, wir waren alle zusammen in einer großen Gruppe, aber wir waren so nah, dass wir uns einige Male berührt haben, und die Hitze zwischen uns …« Cailyn verstummte langsam, während ihr Körper durch die Erinnerung erschauderte.
»Wie sollst du denn deine Gefühle für John verglichen mit Jace herausfinden, wenn du keinerlei Zeit mit ihm verbracht hast? Ich dachte, du würdest ihn allein bekommen.« Jessie wackelte mit ihren Augenbrauen in Cailyns Richtung, was sie leise lachen ließ.
»Du lässt das so einfach klingen. Was hätte ich tun sollen, zu ihm hingehen und ihn in den nächsten Schrank zerren? Schau, du weißt wie verwirrt mich diese ganze Situation werden lassen hat. Ich hatte mich John verschrieben und ich liebe ihn, doch ich kann nicht aufhören über Jace nachzudenken. Ehrlich, ich habe mir nicht zugetraut mit ihm allein zu sein. Mein Körper neigt dazu seinen eigenen Willen zu entwickeln, wenn es um ihn geht.«
»Ich muss diesen Typen sehen. Er muss verdammt heiß sein, um dich, die treuste Person, die ich kenne, dazu zu bringen dich selbst in Frage zu stellen. Hast du zumindest endlich deiner Schwester gesagt, dass du deine Verlobung mit John gelöst hast?«
»Nein, ich habe es nicht übers Herz gebracht es ihr zu erzählen. Es war ihr großer Tag und sie hat so viel durchgemacht während der vergangenen zwei Jahre, dass sie es verdiente, dass es perfekt ist. Ich werde es ihr sagen, wenn es notwendig wird. Es könnte trotzdem noch funktionieren, weißt du.« Sie hasste es, dass ihre eigene Stimme so unsicher klang. Sie hatte normalerweise keine Probleme damit Entscheidungen zu treffen, ob groß oder klein. Das war äußerst ärgerlich.
Sie hatte jedoch ernst gemeint, was sie gesagt hatte. Es war möglich, dass es mit John funktionieren würde. Sie und John hatten weiterhin gesprochen, seit sie sich getrennt hatte, und er versuchte weiterhin sie zurückzugewinnen. Sie weigerte sich jedoch zu ihm zurückzugehen, bis sie ihr Verlangen nach Jace gelöscht hatte. Sie sagte sich weiterhin, dass das Ziehen zu Jace eine Phase war und dass sie enden würde. Das Problem war, ihre Anziehung war jetzt stärker als sie zuvor gewesen ist.
»Wenn du Jace nicht willst, kann ich ihn dann haben? Macht er Hausbesuche? Ich fühle mich nicht auf der Höhe«, ächzte Jessie und lehnte ihren Kopf gegen den Sitz zurück und legte ihren Handrücken über ihre braunen Augen.
Normalerweise hätte Cailyn das mit einem Lächeln abgetan, aber Eifersucht stach heiß und brutal durch ihre Adern. Sie wollte ihrer besten Freundin ins Gesicht schlagen, wiederholt. Was war los mit ihr? Das war außer Kontrolle. Sie musste dem beengten Raum des Autos entkommen. Sie war kurz davor ihrer besten Freundin Schaden zuzufügen. Die Fahrt zu ihrer Eigentumswohnung in Potrero Hill wäre heute Abend lang.
»Nein, du kannst ihn nicht haben«, sagte sie bissig, bevor sie sich aufhalten konnte, und bereute ihre Worte unverzüglich. »Es tut mir leid, Jess. Ich werde ein bisschen verrückt, wenn es um Jace geht. Wenn du dich erinnerst, ich habe beinahe einem Mädchen die Augen dafür ausgekratzt, dass sie ihn geküsst hat. Wenn du irgendeinen Ratschlag hast, wie man das lösen könnte, ich bin ganz Ohr.«
»Cai, du musst aufhören so hart zu dir selbst zu sein. Du hast das Respektable getan und mit John Schluss gemacht, trotz der Tatsache, dass du ihn noch liebst. Ich weiß, dass du nie verletzen …«
Ein beschleunigender Motor zog Cailyns Aufmerksamkeit auf sich. Sie spähte in ihre Seiten- und Rückspiegel und bemerkte einen großen, dunkelfarbigen SUV, der schnell zu ihnen aufschloss. Cailyn bekam das Gefühl, dass etwas nicht stimmte. Das aggressive Verhalten des anderen Fahrers ließ Panik sich einstellen.
Der große SUV rückte bedrohlich näher und sie erkannte, dass ihr Cabrio keine Chance gegen das Biest hatte, das in ihre Richtung bretterte. Und es war offensichtlich, dass sie es geradewegs auf ihr Auto abgesehen hatten. Ihr Herz wurde schneller, während Adrenalin in ihrem System abgeladen wurde.
»Was zum Teufel? Was ist ihr Problem?«, stieß sie aus und wechselte die Spur, um ihnen aus dem Weg zu gehen.
»Was?«
»Das Auto hinter uns klebt mir am Arsch«, erwiderte sie, wobei sich Anspannung durch ihre Stimme verflocht.
Jessie drehte sich auf ihrem Sitz um. »Sie haben mit dir die Spur gewechselt. Folgen die uns?«
Cailyn hatte die Fähigkeit die Gedanken von denen um sie herum zu lesen, und trotz der Tatsache, dass sie schließlich angefangen hatte ihre Kraft zu hassen, hob sie die Barrieren an, die sie an Ort und Stelle hatte, um ihren Geist zu schützen, und öffnete ihre Telepathie zu den Insassen des Fahrzeugs hinter ihr.
Sie schreckte zurück, als die Böswilligkeit und Wut ihren Geist wie Schleim auf einem Sumpfgebiet in der Bayou bedeckten. Cailyn konnte menschliche Gedanken wie ein offenes Buch lesen, aber es war schwierig für sie Übernatürliche zu lesen. Das wirre Durcheinander, dass sie aufschnappte, sagte ihr, dass sie von Übernatürlichen verfolgt wurde. Die Absichten der Insassen des SUVs waren mit dunkler Bosheit getüncht, die einen Schauder ihre Wirbelsäule hinauf laufen ließ. Sie versuchte genug Informationen zu bekommen, um zu wissen, was sie entgegensahen, aber es wurde schwer für Cailyn sich durch ihre wachsende Furcht zu konzentrieren.
Sie musste sich zusammenreißen, wenn sie da lebend rauskommen wollten. Sie blendete alles andere aus, konzentrierte sich auf den Fahrer und erhaschte ein paar beunruhigende Worte: Gefährtin, Vampirkönig, Triskele-Amulett, Kadir, ergreifen. Diese wenigen Worte brachten einen Klumpen dazu, sich in ihrem Bauch niederzulassen. Das stand mit Elsie und Zander in Verbindung und dem Verlangen der Erzdämonen nach der Macht des Triskele-Amuletts. Sie mussten denken, dass sie Informationen hatte, oder schlimmer, sie hatten vor sie zu benutzen, um Zander dazu zu zwingen das Amulett aufzugeben. Das bedeutete große Schwierigkeiten für sie und Jessie.
Sie drückte das Gaspedal bis zum Boden durch und flog gegen ihren Sitz, als das Auto beschleunigte. Sie blickte wieder in den Spiegel und sah, dass sie es geschafft hatte Abstand zwischen sich und dem SUV zu bekommen. Sie umklammerte das Lenkrad so fest, dass ihre Knöchel weiß waren. Ihr Sieg war kurzlebig, als der Motor ihres Verfolgers aufheulte und ihr ein rascher Blick in den Spiegel sagte, dass das Fahrzeug die Lücke schloss. Sie saßen tief in der Scheiße.
»Halt dich an deinem Sitz fest, Jess. Sie sind hinter uns her«, riet sie, blickte sich auf die eng gruppierten Häuser des südlichen San Franciscos um, suchte nach einer Fluchtroute. Das Letzte, das sie wollte, war diese Jagd in die Vororte zu bringen und unschuldige Menschen einer Gefahr auszusetzen. Sie bedachte es zur Polizei zu gehen, aber verwarf die Idee sofort. Die Individuen, die sie jagten, waren nicht menschlich, und die Polizei wäre wirkungslos gegen deren Macht. Da sie die Gewalt in Zanders Welt selbst gesehen hat, wusste sie, dass kein Mensch in der Lage war sie und Jessie zu beschützen.
»Warum sollten sie hinter uns her sein? Erkennst du das Fahrzeug?« Das Beben in Jessies Stimme ließ sie ihre Freundin beruhigen wollen und ihr sagen, dass alles okay sein würde, aber sie wusste, dass das eine Lüge wäre. Cailyn hatte keine Ahnung, was passieren würde.
Ein Ruck, gefolgt vom Geräusch knirschenden Metalls, schnitt ihre Antwort ab, als sie gestreift wurde. Das Lenkrad schlingerte und sie versuchte wegzulenken, aber sie schafften es ihr Auto zu schieben, was sie zwang den Freeway zu verlassen. Sie erkannte warum, als sie das Schild für den San Bruno State Park sah. Das war so nahe dran in der Pampa zu sein, wie sie sie inmitten der Stadt bekommen konnten.
Aus ihrem Augenwinkel sah sie, dass Jessie sich auf dem Beifahrersitz gedreht hatte und mit großen Augen auf das Auto hinter ihnen starrte. Sie fragte sich, ob Jessie die rot umrandeten Augen oder Fänge der jungen Männer sah. Sie schätzte nicht, denn Jessie schrie nicht Zeter und Modrio.
Als sie ihren Mund öffnete, um Jessie zu sagen, dass sie Elsie anrufen sollte, sah Cailyn zwei Kreaturen, die ihre Alpträume seit Monaten verfolgt hatten. Entsetzen und Schrecken strömten durch sie, als sie Azazel und Aquiel bloße Meter vor ihrem Auto sah. Azazel war ein furchterregender Erzdämon, der für den rechten-Hand-Dämon Luzifers, Kadir, arbeitete, welcher Zanders Triskele-Amulett wollte, um Luzifer aus der Hölle zu befreien. Aquiel war ein umwerfender, aber gefährlicher Fae, der den Dämonen half. Beide dieser Übernatürlichen zusammen bedeuteten beträchtliche Schwierigkeiten für Cailyn und Jessie. Die Tatsache, dass sie sie gefunden hatten, und offensichtlich glaubten, dass sie ein Weg war, um das Amulett zu erlangen, jagte ihr Angst ein.
Grauen verschlang sie bei der böswilligen Absicht auf ihren attraktiven Gesichtern. Azazels rote Augen glühten vor Zorn und Aquiels silberne Augen glühten hell vor gespannter Erwartung. Ihr wurde bange ums Herz, als sie das Gebiet nach einer Fluchtmöglichkeit absuchte und nichts außer Bäumen und grünem Buschwerk fand. Sie waren gut außerhalb der Vororte, was bedeutete, dass sie und Jessie ihnen allein entgegentreten mussten.
Der SUV fuhr neben ihr heran, drohte sie noch einmal zu treffen. »Ich kann nirgendwohin, Jess«, stieß sie hervor. Das Gaspedal bis auf den Boden durchzudrücken gab ihnen keinerlei Vorsprung. Das Geräusch kollidierender Fahrzeuge erschallte, bevor sie nach rechts geworfen wurde. Sie hatte Mühe damit, ihren Griff am Lenkrad beizubehalten, war entschlossen nicht von der Straße abgedrängt zu werden. Sie biss ihre Zähne zusammen, während sie das Lenkrad umklammerte.
»Sie werden uns umbringen! O Gott. Pass auf Cai!«, schrie Jessie.
Metall kreischte ohrenbetäubend und sie wurde auf ihrem Sitz herumgeworfen, als sie so heftig sie konnte in das andere Auto steuerte. Sie verlor die Kontrolle über das Lenkrad und als die Anziehungskraft sie verließ, konnte sie nicht länger sagen, wo oben war. Als sich das Auto vom einen zum anderen Ende überschlug, zerbrach Glas und rauschte Luft durch das kaputte Fenster, klatschte der Wind ihr ins Gesicht. Ein lautes Knacken wurde von einem unerträglichen Schmerz in ihrem rechten Bein gefolgt. Die Gliedmaße stand in Flammen und wurde von scharfem Schmerz verschlungen. Ohne zu schauen, wusste sie, dass sie sich einen Knochen gebrochen hatte.
Jessie kreischte, und trotz der Tatsache, dass sie beide Sicherheitsgurte um hatten, wurden sie im Fahrzeug herumgeschleudert. Cailyns Handtasche haute ihr ins Gesicht, und bevor sie wusste, was geschah, wurden ihre Körper nach vorne geworfen, als das Auto in ein hartes Objekt krachte. Die vorderen Airbags explodierten, schlugen ihr die Luft aus den Lungen. Sie fühlte sich von Kopf bis Fuß wie eine einzige gigantische Prellung.
Das Auto krachte auf sein Dach herunter, was Schutt um sie herum regnen ließ. Das Geräusch von Glas, das den Straßenbelag traf, war der einzige Lärm in der Nachfolge. Cailyn betete, dass das Metalldach nicht zusammenbrechen und sie und Jessie erdrücken würde. Ein Blick aus der spinnennetzartigen Windschutzscheibe sagte ihr, dass sie einen Baum getroffen hatten. Das Geräusch quietschender Reifen bedeutete, dass sie keine Zeit zu verlieren hatten. Der SUV voller Skirm hatte sie erreicht. Sie hatte keine Ahnung, ob der Erzdämon und der Fae noch immer auf der Straße waren oder nicht. Ihre Furcht war ein bitterer Geschmack in ihren Mund, während sie sich darauf vorbereitete zu sterben. Sie hatte keine Möglichkeit diese mächtigen Kreaturen zu bekämpfen.
Sie brauchten Hilfe. Ihre Telepathie hatte sie nie befähigt mit anderen zu kommunizieren, aber sie musste es versuchen. Sie streckte ihren Geist und schrie ein SOS an jeden heraus, der vielleicht nahe genug war. Sie bettelte, dass jemand die Polizei, Feuerwehr, irgendetwas um ihre Verfolger abzulenken, rief. Sie war jenseits davon sich Sorgen zu machen, wer vielleicht involviert werden würde. Sie wünschte sich sehnlichst, dass sie und Jessie das überlebten.
Apropos Jessie, es gab von ihr nur Stille im Sitz neben ihr. War sie am Leben? Es graute ihr davor, was sie sehen würde, blickte hinüber, um Blut von Jessies Schläfe in ihr wasserstoffblondes Haar tropfen zu sehen. Mit zitternder Hand streckte sie sich, um nach einem Puls zu tasten. Er war schwach, aber da, Gott sei Dank.
Raschelnde Blätter und knackende Zweige erregten ihre Aufmerksamkeit. Außerhalb des Beifahrerfensters sah sie den Dämon in seinen schwarzen Kampfstiefeln dem Auto näherkommen. »Jessie, wach auf, wir müssen hier raus –« Sie jaulte auf, als ein Messer durch ihren Sicherheitsgurt schnitt und jemand ihr Haar packte, sie aus dem Auto zog. Sie verrenkte ihren Hals und sah, dass Aquiel sie fest im Griff hatte.
Als Azazel Jessie aus dem Auto schnappte, schrie sie: »Lass sie in Ruhe! Sie hat nichts damit zu tun.«
»Unglücklicherweise hat sie das jetzt«, stichelte Azazel. Jessie wimmerte und schrie auf. Jessie war zu sich gekommen und ihre Augen waren groß vor Furcht. Cailyn hätte es vorgezogen, dass Jessie bewusstlos und sich der Gefahr nicht bewusst blieb, in der sie sich befanden.
»Was willst du?«, fragte Cailyn, lenkte den Dämon ab, während sie sich auf die Gedanken und Schnipsel von Unterhaltungen konzentrierte, die durch ihren Verstand liefen. Sie wurde normalerweise bombardiert und schnell überwältigt, wenn sie ihre Barrieren anhob, aber sie war weit genug von dem stark bevölkerten Gebiet entfernt, dass es einfach war sich auf das zu konzentrieren, was durchkam. Ein Funken Hoffnung entzündete sich, als sie Zanders Namen, begleitet von einem Gefühl der Loyalität und Hingabe, hörte. Wer auch immer an Zander dachte, respektierte den Vampirkönig und sie betete, dass sie seine Dark Warriors waren. Sie wusste, dass sie in der Nähe waren, aber würden sie sie und Jessie rechtzeitig erreichen?
»Das wirst du früh genug wissen. Ich muss sagen, dass du eine Hübsche bist, Prinzessin. Viel üppiger als deine Schwester die Königin«, schnurrte Azazel. Sie erschauderte, als er mit einem mit Klauen besetzten Finger an Jessies Wange entlangfuhr, während er seinen Griff um ihren Hals beibehielt. Sie wusste, dass alles, was er tun musste, war seinen Finger anzuspannen und er würde Jessies Leben beenden. Sie öffnete ihren Geist wieder und schrie ihr Flehen nach Hilfe.
»Wer ist das, den ich durch das Gestrüpp preschen höre? Mehr Spielzeug?« Übelkeit stieg bei Azazels Worten auf. Sie verfluchte übernatürliche Sinne. Sie hoffte, dass da Dark Warrior in ihre Richtung steuerte, Übernatürliche, die sie überraschen konnte. Sie wollte nicht auf diese Weise sterben und sie konnten sie und Jessie im Handumdrehen erledigen. Sie mussten sie beide für etwas wollen, argumentierte sie. Andernfalls wären sie tot. Sie musste ihn hinhalten.
»Was wollt ihr von mir? Ich habe nichts, das ich euch geben kann. Lasst uns gehen oder ihr werdet es bereuen. Die Dark Warrior sind Sekunden von uns entfernt«, riskierte sie eine dicke Lippe. »Ihr werdet damit nicht davonkommen«, drohte sie.
»Ah, aber genau da liegst du falsch. Das sind wir bereits. Wirke jetzt den Zauber, Aquiel. Ich werde mich um ihre Freundin kümmern«, befahl Azazel. Sofort begann der Fae in einer lyrischen Sprache zu skandieren, und als ihr Körper schwer wurde, kämpfte sie gegen seinen Griff um sich. Sie begegnete Jessies verängstigten Augen und sah zu, wie die Tränen strömten. Als Azazel die Brust ihrer Freundin betastete, kämpfte Jessie gegen seinen Griff. Cailyn schrie ihre Wut heraus.
»Nein, lass sie in Ruhe, du kranker Bastard!« Sie musste sich aus Aquiels Griff befreien und Jessie helfen. Sie versuchte auszutreten, aber ihre Füße fühlten sich an, als ob sie von Beton umschlossen waren. Sie verfehlte den Fae um einen Kilometer und ihr gebrochenes Bein brannte vor Schmerz. Sie hob ihren Arm, um an dem Fae zu schieben, aber auch dieser wurde niedergedrückt. Sie wunderte sich, was er tat, um ihre Bewegungen schwerfällig und unkoordiniert sein zu lassen.
Als der Dämon seine Fänge in Jessies Halsschlagader versenkte, hörte Jessie auf sich zu wehren und wurde in seinen Armen schlaff. »Nein … Jessie! Tu ihr nicht weh!«, flehte Cailyn. Flecken blitzen in ihrer Sicht und ihr Kopf hing schlaff, da sie die Überbleibsel ihrer Energie verbraucht hatte, um zu kämpfen, als sie Azazels knirschende Stimme hörte. »Sie wird meine bisher schönste Skirm sein.«
[bad img format]
* * *
Jace schloss die Vordertür des Zeum und hörte das Geräusch von Elsies verzweifelter Stimme im Flur, gefolgt von Zanders tiefem schottischen Akzent. Das Anwesen, das die Seattle Dark Warriors Zuhause nannten, war still, bis auf den König und seine Gefährtin. Jace eilte zum Kriegszimmer und kam in der Türöffnung zum Stehen. Elsie war in Tränen und offensichtlich wegen etwas aufgebracht.
»Zander, ich sage dir, Cailyn ist in Gefahr. Der Erzdämon und der Fae werden ihr wehtun. Diese Vorahnung war anders. Anders als zuvor, habe ich sich entfaltende Ereignisse gesehen, wenn ich sonst nur Gefühle des Verderbens erfahren habe. Sie werden sie mitnehmen. Bitte, ruf an«, flehte Elsie. Angst, Furcht und ein Gefühl der Dringlichkeit bombardierten Jace, als er hörte, dass Cailyn in Gefahr sein könnte. Die Vorstellung passte ihm nicht gut und er hatte keine Ahnung warum. Sicher, er war ein Doktor und sein Fokus lag darauf, Leute zu heilen, aber es ging über das hinaus und er kannte die Frau kaum.
»Ich sehe es auch, A ghra. Augenscheinlich teilen wir jetzt deine Vorahnungen. Mach dir keine Sorgen, ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um sicherzustellen, dass sie sicher is’«, schwor Zander, schnappte sich sein Handy und machte einen Anruf. Die Magie hinter der Verpaarung verblüffte Jace. Er verstand, dass Schicksalsgefährten spezielle Fähigkeiten teilten, die sie gemeinsam hatten, sobald die Verpaarung abgeschlossen war, aber hatte es nie tatsächlich gesehen, weil Zander und Elsie das erste verpaarte Paar seit über siebenhundert Jahren waren.
»Was ist los?«, fragte Jace, erinnerte sich an das erste Mal, als er Cailyn getroffen hatte. Er war sofort gefesselt gewesen. Er war niemand, der von Frauen erregt wurde, aber Cailyn erweckte eine Erregung, die so heiß und schmerzvoll war, dass es ihm den Atem genommen hatte. Der Sog zu ihr hatte über die Monate nicht im Mindesten abgenommen. Wenn überhaupt, war er stärker geworden. Bei Zander und Elsies Verpaarungszeremonie brauchte es all seine Jahre des Zölibats, um etwas Distanz zu wahren. Sich nur an ihr süßes Gesicht und ihre üppigen Kurven zu erinnern ließ seinen Körper hart werden.
Elsies scharfes Keuchen drang in sein Zurückdenken. »Sie haben sie, Zander, tu etwas«, sagte sie fieberhaft. Sein Herz stotterte, bevor es vor seiner Sorge um Cailyn zu rasen begann.
»Thane«, bellte Zander in sein Handy, »wo seid ihr?« Zanders schottischer Akzent vertiefte sich durch seinen Aufruhr.
Jace hörte Thanes Stimme am anderen Ende des Telefons erschallen. »Wir sind genau außerhalb des San Bruno State Park. Cailyns Flug ist früher gelandet und wir haben uns beeilt, um zu ihr aufzuschließen.«
»Kommt in die Gänge. Meine Gefährtin und ich haben beide gesehen, dass Aquiel Cailyn aufgegriffen hat. Tut, was auch immer ihr müsst, um zu ihr zu gelangen«, befahl Zander dem Krieger.
»Ja, Vasall«, erwiderte Thane.
»Ruf an, wenn ihr sie habt. Und, Thane, Scheitern is’ keine Option.«
»Werden sie es rechtzeitig zu ihr schaffen?«, fragte Jace nach, nachdem Zander seinen Anruf mit dem San Francisco Dark Warrior beendet hat. Sein Beschützerinstinkt war im Schnellgang. Als Heiler trieb ihn das Wohlergehen anderer an, aber dies war gänzlich anders. Er verstand nicht warum, aber er musste zu Cailyn kommen und sie beschützen.
»Wird sie sterben? Ich dachte, niemand lebt, sobald du eine Vorahnung über ihn hast«, fragte Jace Elsie, wechselte die Gänge, als ihm der Gedanke kam. Er zitterte und konnte eine sterbende Cailyn nicht in Betracht ziehen. Sein Körper bebte und es war nervenzermürbend, gelinde gesagt. Seine Reaktionen auf Cailyn waren intensiv und verblüfften ihn weiterhin.
»Meine Vorahnungen haben sich verändert«, erklärte Elsie. »Jetzt bekomme ich Bilder von den Ereignissen, die aufkommen werden. Vorhin hatte ich eine Vision von Cailyn, wie sie von Skirm gejagt wurde, die sie von der Straße drängten. Dann hat Aquiel sie aus dem Wrack ihres Autos geschnappt. Es schlägt eine Dringlichkeit in mir, dass wir in einem Wettlauf gegen die Zeit stehen.«
Das war genug für Jace. Aquiel hatte bewiesen, dass er eine niederträchtige Kreatur war, und Skirm waren einst Menschen, die durch einen Erzdämon in hirnlose Killermaschinen verwandelt worden sind. Der Gedanke, dass Cailyn durch einen von beiden Schaden erlitten hätte, ließ seine Wut sich in Rage verwandeln. »Sind Ryker und Gage bei Thane?«, erkundigte sich Jace über die anderen San Francisco Dark Warriors. Wenn man bedachte, was Elsie beschrieben hat, würde Thane Hilfe brauchen.
»Aye, das sind sie. Jax is’ ebenfalls bei ihnen. Sie haben sich angewöhnt in größeren Gruppen zu patrouillieren, bei dem Anstieg an Skirm-Aktivitäten, und das zahlt sich heute Abend für uns aus«, erwiderte Zander, zog Elsie in seine Arme.
»Warum haben sie noch nicht angerufen? Die Warterei macht mich verrückt. Sie darf nicht verletzt werden«, schluchzte Elsie. Zander wischte Tränen von ihren Wangen und küsste sie liebevoll. Jace bewunderte, wie geduldig Zander mit seiner Gefährtin war. Er hielt sie und tröstete sie, anstatt darauf hinzuweisen, dass es weniger als eine Minute her war, dass er bei Thane aufgelegt hatte.
Panik machte es Jace unmöglich sich hinzusetzen und er schritt ruhelos im Raum auf und ab. Er hatte genug Adrenalin, das durch seine Adern lief, um nach San Francisco zu sprinten. Er würde alles tun, um rechtzeitig zu Cailyn zu kommen. Seine Beschützerinstinkte waren stärker, als sie es jemals gewesen sind. In diesem Moment rührte sich die Seele seiner Gefährtin in seiner Brust, was ihn sich fragen ließ, ob es möglich war, dass Cailyn seine Schicksalsgefährtin war.
Er tat die Vorstellung ab, ohne ihr einen weiteren Gedanken zu schenken. Die Göttin würde niemals eine himmlische Frau wie Cailyn mit einem Gefährten wie ihm verfluchen. Er war nicht tauglich dafür, ein Gefährte zu sein. Lady Angelica hatte dafür gesorgt.
Die Hauptleitung klingelte und Zander schlug auf den Knopf für den Lautsprecher, bevor Jace einen Schritt weiter schaffte. »Dark Warriors«, knurrte Zander.
»Hier ist Thane. Wir sind am Schauplatz des Unfalls. In dem Moment, in dem wir die Bäume überwunden haben, hat der Dämon uns höhnisch angegrinst, den Fae geschnappt und ist verschwunden. Wir haben die Frauen. Die Schwester der Königin ist lebendig, aber verletzt. Ihre Freundin hat einen offensichtlichen Dämonenbiss an ihrem Hals. Wie willst du, dass wir fortfahren? Normalerweise lassen wir an diesem Punkt das menschliche Nothilfe-Team übernehmen. Willst du, dass wir einen Rettungswagen rufen?«
Jace blieb abrupt stehen, da ihm seine Besorgnis für Cailyn Rätsel aufgab. Er war erleichtert zu hören, dass sie lebendig war, aber zu hören, dass sie verletzt war, ließ sein Herz zu seinen Füßen sinken. »Ein menschliches Krankenhaus wäre eine schlechte Idee«, platzte er heraus, bevor irgendjemand anders antworten konnte. »Ihr könnt es mir glauben, diese Situation wird zu viel Aufmerksamkeit auf das Reich bringen. Wir müssen uns selbst darum kümmern.« Er wandte sich an Zander, Entschlossenheit trieb ihn an. »Ich muss zu ihnen kommen«, verkündete er. Niemand würde ihn davon abhalten, zu Cailyn zu gehen.
»Ich stimme zu. Der schnellste Weg wird ein Portal nach Basketane sein«, wies Zander hin, bezog sich auf das San Francisco Anwesen. »Denkst du, dass du dir den Energieabfluss leisten kannst? Wir kennen das Ausmaß ihrer Verletzungen nich‘.«
»Ich werde tun, was auch immer nötig ist, um so schnell wie möglich zu ihr zu kommen, und ich werde sie heilen … auch wenn es mich umbringt«, schwor Jace und ignorierte das schockierte Keuchen und die fragenden Blicke.
»Schreib Gerrick und sag ihm, dass er zurückkommen soll«, sagte Zander, ersparte Jace damit weitere Erklärungen. Jace hatte Gerrick und Killian, ebenfalls Zauberer, eine Nachricht geschickt, bevor Zander fertig gesprochen hatte. Ihre Antwort kam unverzüglich, was Jace dazu brachte, zu fluchen, bevor er eine weitere Nachricht abfeuerte.
»Was?«, fragte Zander.
»Sie sind fünfzehn Minuten weg. Ich werde das allein tun müssen.« Sie hatten nicht so lange. Er musste dort sein, jetzt.
»Bring die Frauen zurück nach Basketane«, sagte Zander in die Freisprecheinrichtung, hielt stabil Jaces Blick.
»Wir verladen sie jetzt und werden auf euch warten«, entgegnete Thane.
»Wir werden in Kürze da sein. Gerrick ist in fünf Minuten hier und sie werden das Portal sofort nach seiner Ankunft errichten. Schick eine weitere Mannschaft, um den Schauplatz des Unfalls aufzuräumen. Wir brauchen nich‘, dass die menschlichen Behörden involviert werden«, instruierte Zander.
Schweißperlen benetzten Jaces Stirn und sein Herz raste. Er hörte zu, wie Zander Elsie tröstete, und den anderen, die sich zu ihnen gesellt hatten, um die Wende der Ereignisse zu besprechen. Jace ging es schlechter, als es Elsie gegangen war, spitzte alle zehn Sekunden sein Ohr für Gerrick oder Killian. Wartend herumzusitzen war nichts, was Jace gut konnte. Er musste Handlungen ergreifen. Eine weitere Runde im Zimmer herum half nicht. In dem Moment, in dem er dachte, dass er verrückt werden würde, kam Gerrick zur Eingangstür herein.
Jace raste zu den Doppeltüren. »Komm schon, Gerrick. Wir können dich später auf den neuesten Stand bringen. Wir müssen ein Portal nach Basketane erschaffen. Jetzt!«, blaffte er, als Gerrick keine Bewegung machte ihm auszuhelfen.
»Meine Schwester ist verletzt und wir müssen zu ihr kommen«, erzählte Elsie dem mürrischen Krieger von der Türöffnung zum Kriegszimmer aus.
Jace wusste, dass es Gerrick hasste zu hören, dass eine Frau in Gefahr war, was keine Überraschung war, wenn man bedachte, dass seine Gefährtin vor Jahrhunderten brutal von Skirm ermordet worden war. Glücklicherweise brachten Elsies Worte den Krieger in Schwung. Da nur sie beide das Portal erschufen, würde es all ihre Energie brauchen und sie beide auszehren, aber er konnte auf niemand anderen warten.
Da er seine Magie unterstützen musste, rief er seinen Zaubererstab aus dem Reich der Göttin herbei. Ein strahlendes weißes Licht blitzte auf und dann umfasste er das vertraute Erlenholz seines Stabs, wobei das zusätzliche Surren der Macht in ihn strahlte. Die Schlange, welche die Spitze des gut zwei Meter großen, verwitterten Pfahls zierte, schimmerte im Licht, das von der Decke kam. Jace holte tief Luft, um seine Energie zu zentrieren. Er konnte das schaffen.
Er blickte hinüber und sah, dass Gerrick seinen eigenen Stab herbeigerufen hatte. Er nickte dem Krieger zu und sie begannen in einer altertümlichen Sprache zu skandieren. Jace spürte, wie sich die Magie unter seiner Haut aufbaute. Grüne, blaue und lilafarbene Lichter, ähnlich dem Polarlicht, wogten überall um sie herum. Die Macht steigerte sich, bis Jace dachte, dass seine Haut aufbrechen würde. Mit einem seitlichen Blick auf Gerrick warfen sie die Magie in das gigantische Foyer. Eine mystische Türöffnung bildete sich und ein elegantes Wohnzimmer mit antiker Möblierung und Holzpaneelen war auf der anderen Seite des Portals sichtbar. Ein sinnlicher Zimt-Duft waberte durch die Öffnung.
Jaces Herz hörte auf zu schlagen, als Jax, Cailyn an seiner Brust haltend, ins Wohnzimmer kam.
Kapitel 2
»Cailyn, o mein Gott. Bist du okay?«, rief Elsie aus und Cailyn drehte ihren schmerzenden Kopf.
Elsie, Zander und Jace erwiderten ihren Blick. Ihr Herz beschleunigte sich, als sie Jace sah. Er war so sexy, wie sie ihn in Erinnerung hatte, und er war dort, um sie zu retten. Das Haus hinter ihnen sah vertraut aus. Sie begriff, dass sie ein Portal erschaffen haben mussten, um sie und Jessie zu holen. Die magische Türöffnung sah genauso aus, wie diejenige, die sie in der Nacht der Abschlussparty ihrer Schwester erschaffen hatten. Es war eine entsetzliche Erinnerung daran, als sie von dem Kampf mit den Dämonen außerhalb des Club Confetti geflohen waren.
Elsie eilte an ihre Seite, gurrte Worte des Trosts. Cailyn wollte die Besorgnis ihrer Schwester ausradieren und sie bestärken. Sie hasste es Elsie ängstlich oder unglücklich zu sehen. Nicht, dass ihre Schwester Bestärkung brauchte, da sie jetzt eine Vampirin war. Elsie hatte sich auf mehr als nur diese Weise verändert, seit sie die Vampirkönigin geworden ist. Sie war schon immer selbstsicher und fähig gewesen, aber jetzt hatte sie eine Macht an sich, die Respekt verlangte.
Die Göttin Morrigan hatte weise gewählt, dachte Cailyn, als sie Elsie als Zanders Gefährtin ausgesucht hatte. Cailyn rief sich in Erinnerung, als sie die Göttin an der Verpaarungszeremonie ihrer Schwester gesehen hatte. Ihr Mythologie-Kurs im College lehrte, dass Morrigan die Göttin des Krieges und Todes wäre, aber Cailyn hatte schließlich gelernt, dass dies ein kleiner Aspekt ihrer Gottheit war.
Sie war auch die Göttin der Geburt, hatte das Tehrex Reich mitsamt den Übernatürlichen, die dort verweilten, erschaffen. Es war merkwürdig darüber nachzudenken, dass dieses Reich von Wesen auf der Erde mit den Menschen koexistierte. Elsie war jetzt ein grundlegender Teil dieser Übernatürlichen, aber alte Gewohnheiten ließen sich schwer überwinden, und Cailyn dachte nicht, dass sie jemals damit aufhören würde, ihre kleine Schwester zu bemuttern.
»El. Mir wird’s gut gehen. Diese Kerle haben uns rechtzeitig erreicht«, beschwichtigte Cailyn, versuchte ihre Qual zu maskieren.
Ein tiefes, maskulines Knurren ließ sie sich in Jax’ Armen drehen. Sie war nicht in der Lage das Zucken, dass der Schmerz verursachte, zu verstecken und bemerkte, dass sich Jace ihr zügig näherte.
»Gib sie mir«, verlangte Jace, wobei Wut in seine maskulinen Züge geätzt war.
Die behutsame Art und Weise, wie er sie vorsichtig aus Jax’ Armen in seine manövrierte, war überraschend, wenn man bedachte, wie wütend er schien. Dennoch musste sie ihre Zähne wegen der Bewegung zusammenbeißen. Ihr Bein fühlte sich an, als ob ein heißes Schüreisen durch die Muskeln und Knochen gerammt wurde, und ihr Kopf brachte sie um.
»A ghra, deine Schwester ist in Sicherheit. Wir müssen wieder durch das Portal zum Zeum kommen, so dass Jace seine Stärke wiedererlangen und sich um sie kümmern kann. Jace wird sie im Nullkommanichts wieder in Gang bringen. Hör auf dich zu beunruhigen. Lass uns abhauen«, wies Zander an, während Bhric, Zanders Bruder, Jessie einem anderen Krieger abnahm.
»Hat Jessie das Bewusstsein wiedererlangt?«, fragte Cailyn den Vampirprinzen. Sie hatte schreckliche Angst um ihre beste Freundin und würde niemals vergessen, wie sie beobachtet hatte, als der Dämon sie biss.
»Nich’ komplett. Jace, du musst etwas für dieses arme Mädel tun. Sie windet sich und stöhnt. Hier, ich werde Cailyn nehmen und du kannst sie nehmen«, antwortete Bhric.
»Unglücklicherweise, Bhric, gibt es im Augenblick nicht viel, was ich für Jessie tun kann. Diese Bissspur an ihrem Hals kommt nicht von einem Skirm, der sich genährt hat. Das ist der Biss eines Erzdämons. Sie wurde vergiftet. Das Portal ist zehn Schritte weg. Find dich damit ab und bleib nahe hinter mir. Das Portal wird sich schnell schließen. Unsere Macht schwindet und wir können es nicht viel länger offenhalten«, erwiderte Jace, zögerte keine Sekunde.
Seine tiefe maskuline Stimme rüttelte sie auf und beruhigte sie zur selben Zeit. Sie konnte es nur als roh beschreiben. Es erweckte ihren ganzen Körper zum Leben.
Cailyn schmiegte sich enger an seine warme Brust und kostete es aus, als er reagierte, indem er sie fester umklammerte. Sie hatte Recht damit, nicht mit ihm allein sein zu wollen. So nahe bei ihm zu sein vernebelte ihren Verstand, was ihrem Dilemma nicht hilfreich war.
Sie liebte John, aber wollte Jace, und sah keine schnelle und einfache Weise, um ihre Gefühle zu beheben. Stattdessen zwang sie ihre Gedanken auf ein einfacheres Thema. »Was ist los mit Jessie? Was hat er ihr angetan?«
»Erzählst du mir zuerst, was passiert ist?«, entgegnete Jace, während er weiterging und sie trug.
Sie schaute sich um, während sie darüber nachdachte, wie sie am besten zusammenfassen konnte, was sie gerade durchgemacht hatte. Es war irrsinnig darüber nachzudenken, dass sie ein paar Schritte machten und einen ganzen Staat übersprungen haben, indem sie durch ein magisches Portal von San Francisco nach Seattle gegangen sind.
Cailyn versuchte noch immer vollständig alles zu erfassen, was im Tehrex Reich vor sich ging, von dem sie erst vor wenigen Monaten erfahren hat. Wenn man ihre eigenen speziellen Fähigkeiten bedachte, war es für sie kein Ding zu glauben, dass es mehr da draußen gab, aber das war etwas völlig anderes.
Die Stille im Raum war ungemütlich und sie erkannte, dass eine große Gruppe von Leuten alle darauf warteten, dass sie antwortete. Es überraschte sie, dass manche der San Francisco Dark Warrior mit ihnen zum Zeum gekommen waren und sie erwartungsvoll anschauten.
Sie konzentrierte sich auf die Ereignisse des Abends. »Wir sind vom Flughafen zurückgefahren und ein SUV voller Skirm zwang uns von der Schnellstraße. Sobald sie uns isoliert hatten, erschienen Azazel und Aquiel mitten auf der Straße. Die Skirm im Auto haben mich seitlich gerammt und ich habe die Kontrolle verloren. Wir haben uns einige Male überschlagen, bevor ich einen Baum getroffen habe. Es war das Erschreckendste, was ich jemals durchgemacht habe«, erklärte Cailyn.
Die Erinnerung ließ ihre Handflächen schwitzen. Sie schaute zu ihrer Freundin hinüber, um sich zu versichern, dass Jessie am Leben war. Kleine Tremores ließen Jessies Körper erzittern und Cailyn dachte nicht, dass sie sich bewusst war, was um sie herum geschah, trotz dass sie ihre Augen weit offen hatte.
»Bevor wir aus dem Auto kommen konnten, hat der Fae mich gepackt und der Dämon Jessie gepackt.« Cailyn kämpfte ihre Emotionen zurück und blinzelte, bevor sie fortfuhr. »Er hat sie gebissen, nachdem er gehört hat, dass ihr Leute kommt, um uns zu retten. Er sagte etwas darüber, dass sie eine von seinen Skirm wird, seine Schönste oder irgendwie so was. Ich habe versucht mich zu wehren und ihr zu helfen, aber der Fae hat ein paar fremde Worte gesagt und ich konnte mich nicht bewegen. Nicht lange danach sind sie verschwunden«, beendete Cailyn.
»Was genau hat der Fae gesagt?«, fragte Jace, wobei sich Anspannung durch jedes seiner Worte flocht.
Die Schärfe in seinem Ton verdutzte sie. Sie nahm an, dass seine Wut sich gegen den Fae und den Dämon richtete, nicht gegen sie. Wie auch immer, er sah aus, als ob er etwas Stück für Stück auseinanderreißen könnte.
»Ich habe keine Ahnung. Ich konnte die Sprache nicht verstehen. Soviel ich weiß, hätte es auch Chinesisch sein können. Es spielt jetzt gerade keine Rolle, was er gesagt hat. Ich will wissen, was mit Jessie los ist. Sag mir, dass sie okay sein wird«, flehte sie.
»Ich muss wissen, was der Fae gesagt hat. Fae sind fähig Zaubersprüche zu wirken, bei denen keiner der Zauberer im Reich weiß, wie man ihnen entgegenwirkt«, erwiderte Jace scharf, während sich sein Griff um sie festigte. »Was Jessie betrifft, ich denke, sie könnte sich in eine Skirm verwandeln. Und das bedeutet, dass sie unter dem Einfluss des Erzdämons stehen wird, der sie verwandelt hat.«
»Was für ein verfluchtes, verdammtes Chaos«, fluchte Zander. »Kadir und Azazel sind kühn, aber nich’ sehr helle, wenn sie denken, dass wir dieser Skirm auf unserem Gelände freie Hand geben.« Cailyn mochte den Klang von dem, was Zander sagte, nicht.
»Wir sollten uns jetzt um sie kümmern, bevor sie ein Risiko wird«, fügte Gerrick hinzu.
Ein kaltes Grauen glitt Cailyns Wirbelsäule herunter. »Niemand wird sich um Jessie kümmern, außer es geht darum, sie zu heilen und sich besser fühlen zu lassen«, sagte sie entrüstet wegen dem, was sie andeuteten.
Wie konnten sie so kaltschnäuzig sein, wenn sie darüber sprachen, ihre Freundin umzubringen? Cailyn war entschlossen zu verhindern, dass Jessie noch mehr geschah. Sie hatte genug wegen Cailyn und ihrer Verbindung mit diesen Kreaturen durchgemacht. Cailyn weigerte sich sie wegen ihr noch mehr Schmerz durchleiden zu lassen. Sie wand sich, versuchte zu Jessie zu kommen, aber Jace weigerte sich sie loszulassen.
»Hör auf. Cailyn, wir haben keine Ahnung, mit was wir es zu tun haben, sobald sie aufwacht. Normalerweise sind Skirm von Blutrausch verzehrt und töten, wenn sie sich nähren. Sie nähren sich von Menschen, und im Augenblick bist du der einzige Mensch auf diesem Gelände«, sagte Jace zu ihr, hielt seinen Blick auf sie verschränkt.
Die widergespiegelte Empathie und Traurigkeit machte sie nur wütender. Er hatte bereits gefolgert, dass auch ihre Freundin eine Bürde war. Es war klar, dass er mit der Haltung übereinstimmte sie einzusperren, sie dann umzubringen.
»Ich kann nicht glauben, dass ich jemals gedacht habe, dass ihr Leute irgendwie besser als der Abschaum der Menschheit seid. Nichts davon ist Jessies Schuld. Es waren eure Feinde, die das getan haben, doch keiner von euch ist gewillt um ihr Leben zu kämpfen. Ihr Zustand ist für euch eine ausgemachte Sache. Na ja, ich weigere mich zu glauben, dass es keine Hoffnung gibt, und ich werde nicht erlauben, dass ihr irgendwas geschieht«, verkündete sie, wünschte sich, dass sie selbst stand, um einen besseren Standpunkt zu haben. Es brannte sogar noch weiter, dass sie verletzt war und nicht in einer Position, um Jessie besser zu verteidigen.
Zander legte eine behutsame Hand auf ihre Schulter. »Beruhige dich, Puithar. Niemand wird ihr schaden, aber ich muss dir sagen, dass in all den Jahrzehnten unserer Forschung unsere Forscher nich’ in der Lage waren einen Weg zu finden mit Skirmgift umzugehen, geschweige denn die Effekte eines Erzdämonenbisses umzukehren«, erklärte Zander.
Das Mitleid in seinen Augen sagte ihr, dass er glaubte, dass Jessie letztlich umgebracht werden musste. Würde nicht passieren.
»Aber wir haben auch noch nie gesehen, dass sich eine Frau verwandelt«, fügte Jace hinzu. »Möglicherweise ist der Vorgang bei Frauen anders. Seht ihren Hals an. Der Biss ist an den Rändern blau anstatt schwarz gefärbt. Ihr Blut ist noch immer rot, und von dem kurzen Scan, den ich gemacht habe, sind ihre Gehirnströme aktiv und normal, wenn nicht sogar verstärkt. Nun, ich habe keine gründliche Prüfung gemacht, aber jedes Anzeichen zeigt, dass sie sich nicht in denselbem Muster entwickelt wie ein männlicher Skirm, zumindest nicht physisch«, informierte er die Gruppe und Cailyns Herz setzte seinen Schlag aus. Vielleicht gab es am Ende doch Hoffnung.
Jace drehte sich, so dass er Bhric und Jessie zugewandt war. Cailyn streckte sich und packte Jessies schlaffe Hand, hasste die Art und Weise, wie ihr Zucken ausgeprägter war.
Jace verlagerte Cailyn in seinen Armen und fuhr mit seiner Hand an ihrem Arm herunter. Cailyn erschauderte, aber nicht durch den Schmerz seiner Bewegung. Intensive Erregung strömte bei seiner leichten Berührung durch ihr System. Er wies Bhric an Jessies Kiefer zu öffnen, so dass er ihre Zähne untersuchen konnte.
»Ihre Schneidezähne sind gelockert, also glaube ich, dass ihr Fänge wachsen werden. Die Frage ist, was werden wir entgegensehen, wenn ihr Übergang vollendet ist?«, fragte Jace.
Cailyn weigerte sich zu glauben, dass Jessie ein hirnloser Lakai eines Dämons wurde. »Es kann nicht zu spät sein, um das rückgängig zu machen. Sie ist sich eures Reichs nicht bewusst, oder dass Übernatürliche überhaupt existieren. Und jetzt wird sie Fänge haben? Sie wird Blut trinken müssen, Himmelherrgott!«, sagte Cailyn, fürchtete, was Jessie entgegenblicken könnte.
Erneut gab Cailyn sich die Schuld am Zustand ihrer Freundin. Wenn sie Jessie nicht gebeten hätte sie vom Flughafen abzuholen, würde sie gesund und munter in ihrem Bett liegen. Genau dann hasste sie sich dafür, dass sie so materialistisch war, dass sie sich weigerte ihren Mercedes am Flughafen zu parken. Es schien jetzt alles so unwichtig.
»Jace hat Recht, sie haben zuvor noch keine Frau verwandelt. Ich habe immer angenommen, dass Frauen sterben, wenn sie vergiftet würden. Ich verstehe deine Sorge um deine Freundin, Cailyn, aber ich kann es ihr nich’ erlauben frei im Haus herumzuwandern, bis wir das besser verstehen. ’S is’ meine Pflicht nach Elsies und deinem Schutz zu sehen. Ich werde keine von euch einem unnötigen Risiko aussetzen«, befahl Zander.
Cailyn bemerkte die Art und Weise, wie sich Jace bei Zanders Worten versteifte, und war neugierig, warum. Sie fragte sich, ob auch er bei der Dominanz des Königs hochging. Es brauchte große Mühe für Cailyn zurückzutreten und die Gefahr zu bedenken, in der sie sich befand. Sie hatte gesehen, zu was die Skirm fähig waren, und wollte niemand anderen in diese Position bringen. Aber was würden sie tun?
Während Cailyn überlegte, wie sie Jessie beschützen konnte, schaute sie zu, während sich die Haut ihrer Freundin vor ihren Augen veränderte. Die Textur wurde glatter und alles Fett, das sie an ihrem Körper hatte, verschwand, wurde ersetzt von Muskeln. Das konnte nicht gut sein. Jessie wurde vielleicht zu der Bedrohung, die sie befürchteten. Könnte Jessie jemandem die Kehle ausreißen und sein Leben aus ihm saugen? Die Jessie, die Cailyn kannte, war zu gutherzig und fürsorglich, um zu diesem Wesen zu werden. Aber niemand verstand genau, zu was Jessie wurde. Sie hatten so viel gesagt und Jace hatte bereits Unterschiede an Jessie gesehen. Das bedeutete nicht, dass Cailyn akzeptieren würde, dass sie eliminiert werden musste, und sie weigerte sich untätig danebenzustehen, während Zander oder Gerrick sie umbrachten. Nein, es musste einen anderen Weg geben.
»Wir können sie in Schach halten. Was wir herausfinden müssen, is’, was Kadir hiervon erlangt. Er kann nich’ planen sie zu benutzen, um uns direkt zu schaden. Er muss wissen, dass wir es ihr nich’ erlauben würden frei auf dem Gelände herumzuwandern, was bedeutet, dass es keine Gelegenheit gibt, um nach dem Amulett zu suchen. Er hat den Einsatz für das Triskele-Amulett erhöht und is’ größere Risiken eingegangen als jeder Erzdämon vor ihm. Ich verstehe nur nich’, was er damit erreichen will«, bedachte Zander und fuhr sich heftig mit einer Hand durch seine Haare.
»Eventuell hofft er, Zwietracht unter uns zu säen. Seht, wie wir deswegen gestritten haben. Ich werde es nich’ erlauben, dass das eine Spaltung zwischen uns schafft. Jetzt, mehr als zuvor, müssen wir zusammenstehen. Es steht mehr auf dem Spiel, als es das jemals war. ’S is klar, dass er noch immer hinter meiner Gefährtin her is’. Weder sie noch Cailyn dürfen ohne Schutz das Gelände verlassen. Jace, schick Jessies Blut zu den Wissenschaftlern zur Untersuchung und stell sicher, dass es deren höchste Priorität is’. Wir müssen alles erfahren, was wir können, so schnell wir es können. Bis dahin wird sie im Kerker eingeschlossen werden«, befahl Zander.
»Jessie ist keine Gefahr, die weggesperrt werden muss, und sie ist kein Versuchskaninchen. Sie ist eine achtundzwanzigjährige Buchhalterin und sie ist wichtig«, protestierte Cailyn.
Jace ergriff ihr Kinn zwischen seinem Daumen und Zeigefinger, zwang sie seinem Blick zu begegnen. Sie war einige Sekunden lang in seinem Amethystblick gefangen. Etwas loderte zwischen ihnen, fachte das langsam brennende Feuer in ihrem Abdomen an, trotz des qualvollen Schmerzes in ihrem Körper.
Schließlich brach er das Schweigen, was sie bemerken ließ, dass der ganze Raum still geworden war. »Cailyn, wir müssen sie unter Kontrolle halten. Wir müssen sie studieren, um ihr zu helfen. Sie verändert sich, ja, aber ich kann nicht mit Sicherheit sagen, was als nächstes geschehen wird. Ich verspreche dir, dass sie während der Untersuchung nicht gefoltert oder ihr Leid zugefügt wird«, sagte Jace, um sie zu beruhigen. Unglücklicherweise tat es genau das Gegenteil.
Der Schmerz, der aufwallte, war mächtig. Wenn man bedachte, wie er sich verhalten hatte und wie eng er sie an sich hielt, dachte sie, dass er etwas für sie empfand. In dem Moment, in dem er sie aus Jax’ Armen genommen hatte, funkte Elektrizität zwischen ihnen. Seine Aussage fühlte sich wie ein Verrat von alldem an. Es war lächerlich derart zu empfinden, besonders da es unmöglich war eine solche Erwartung in einer kurzen Zeit zu schmieden. Dennoch war es da. Cailyn musste einen kühlen Kopf bewahren. Jessie und Elsie waren alles für sie und sie würde es sich niemals vergeben, falls einer von beiden irgendetwas passierte.
[bad img format]
* * *
Da er unkontrollierbar zitterte, fürchtete Jace, dass er Cailyn fallen lassen würde, wenn er sich nicht beruhigte. Er ertrank in der Flut seiner Emotionen. Er war durch ihre Schönheit in Ehrfurcht versetzt und zur selben Zeit lief Erregung ein heißes Rennen durch seinen Körper. Speichel sammelte sich in seinem Mund und sein Magen wurde aufgewühlt. Er verfluchte still die Abscheu, die sein Körper gegenüber Erregung hatte. Er wollte die Göttin anbetteln, dass sie ihm eine Nacht schenkte, in der ihm nicht schlecht wurde und er sich einer Frau hingeben konnte. Er hätte nach sieben Jahrhunderten Übelkeit wissen müssen, dass er nichts anderes erfahren würde.
Glücklicherweise hatte er mit der Empfindung lange genug gelebt, dass er absolut gut funktionierte. Das hielt jedoch die Scham nicht davon ab, heiß durch seine Adern zu laufen. Er wünschte sich, dass er ein normaler Mann anstatt der ruinierten Hülle wäre, zu der er geworden war.
Er wollte mehr als alles andere, dass er in der Lage war sich in einem Frauenkörper zu verlieren. Aber nicht nur irgendeiner Frau. Er wollte diese, mehr als er je zuvor eine Frau gewollt hatte. Aber er würde Cailyn niemals nachsetzen, denn er weigerte sich sie zu beflecken. Es konnte niemals noch weiter zwischen ihnen gehen. Niemand musste mit der Hölle leben, mit der er Tag und Nacht umging. Dennoch war er zu ihr hingezogen wie eine Motte zu einer Flamme und er würde für eine Nacht mit ihr gerne zu Asche verbrennen.
Er wollte diese satten, vollen Lippen an seine gepresst spüren. Oder noch besser, um seinen schmerzenden Schwanz geschlungen. Er konnte sich sie unten auf ihren Knien vorstellen, wie sie den fleischigen Kopf leckte, während sie zu ihm hoch lächelte. Und so schnell war er in seiner Hose hart wie Stahl, war sicher, dass sein Reißverschluss aufbrechen würde.
Die Fantasie, die sich in seinem Kopf abspielte, brachte seinen Blick zu ihrem schönen Gesicht nach unten. Er atmete ihren würzigen Zimtduft tief ein. Er wusste, dass seine Augen glühen mussten, damit seine Erregung deutlicher zur Schau stellten als seine Erektion. Er war nicht in der Lage wegzuschauen und beobachtete, wie ihr stechender Blick achtsam wurde. Sie hatte keine Ahnung, was seine Augen ihr sagten, aber sie hatte keine Angst. Er sah die Neugier und das Verlangen, das sie zu verstecken versuchte.
»Versprich mir, dass ihr nichts passieren wird. Auch wenn sie eine hirnlose Tötungsmaschine wird, tut ihr niemand weh. Und du findest ein Heilmittel für das, was ihr widerfahren ist«, verlangte Cailyn.
Jace wurde durch ihre Stärke und Entschlossenheit Ehrfurcht eingeflößt und er wusste, dass er ihr alles versprechen würde.
»Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um deiner Freundin zu helfen, aber wir müssen sie unter Kontrolle halten, bis wir mehr wissen. Ich habe jahrhundertelang mit den Wissenschaftlern gearbeitet, aber das ist eine Premiere. Wir brauchen Zeit«, legte er dar.
»Ich, für meinen Teil, verspreche, dass nichts ohne deine Beteiligung passieren wird, Cai«, gelobte Elsie, packte Cailyns Aufmerksamkeit.
»A ghra, mach keine Versprechungen, die du nich’ halten kannst«, rügte Zander.
»Oh, aber ich kann dieses Versprechen halten. Ich bin immerhin deine Königin. Und du, mein König, wirst sicherstellen, dass das geschieht«, sagte Elsie süß zu ihm.
Jace beobachtete die Interaktion und spürte, wie sich seine Brust verengte. Er beneidete deren Verbindung. Er hatte niemals gewollt, dass jemand zu ihm gehörte, aber irgendwann in den vergangenen paar Monaten hatte er begonnen sich mehr zu erhoffen. Von dem Moment an, in dem er Cailyn getroffen hatte, hatte er etwas mehr als Wertschätzung einer wunderschönen, intelligenten Frau verspürt. Er musste sich daran erinnern, dass er niemals eine Frau für sich selbst haben würde. Er verdiente es nicht.
»Ich danke dir, El. Ich fühle mich besser, wenn ich das weiß«, flüsterte Cailyn, ihren Augen wurden ein bisschen matt. Diese ganze Nacht musste ihren Tribut von ihr fordern und ihr Körper war noch immer verletzt.
Ohne nachzudenken, lehnte er sich nach unten und streifte mit seiner Nase gegen Cailyns leicht spitze Nase. Sein Blick ging geradewegs zu ihrem Mund. Sie hatte ein Muttermal auf der rechten Seite ihres köstlichen Munds. Ein Mund, den er unbedingt kosten wollte. Ihr überraschtes Keuchen hielt ihn auf, bevor er entsprechend dieses speziellen Verlangens handeln konnte, und ließ seinen Blick ihre haselnussbraunen Tiefen absuchen. Er realisierte plötzlich, dass ihre Augen zu den Schlangenaugen auf seinem Stab passten. Erneut wunderte er sich über diese Frau, die in sein Leben gebracht worden war.
Die Anspannung im Raum erinnerte ihn daran, dass sie nicht allein waren. Er ignorierte das besorgte Starren von Elsie und den anderen, das er in seinem Rücken brennen spürte, und stieß die Tür mit seiner Schulter zu dem auf, was jetzt zu Cailyns Zimmer geworden war.
»Lass uns dich heilen und um dich kümmern, wollen wir?«, fragte Jace, während er versuchte sie aufs Bett zu legen. Seine Arme weigerten sich zu kooperieren, zogen sie enger an seine Brust.
Da ihm die Hälfte der Bewohner des Geländes folgten, war jetzt nicht die Zeit dem Verlangen nachzugeben. Er zwang seine Finger sich zu öffnen und legte sie behutsam aufs Bett. Sie zuckte vor Schmerz und ein leichter Schein von Schweiß bedeckte ihren Körper. Ihr Teint war sogar noch blasser geworden und er wusste, dass sie gewaltige Schmerzen hatte, dennoch gab sie kein Geräusch von sich. Er bewunderte ihre Stärke. Sogar die Krieger zickten ihn an, wenn er deren Wunden zusammenflicken musste. Diese winzige Frau verwunderte ihn weiterhin.
»Es tut mir leid. Ich werde den Schmerz wegnehmen und du wirst so gut wie neu sein«, beschwichtigte er, steckte ihr loses Haar hinter ihre Ohren, da er den Kontakt brauchte.
Ihre weiche Haut zu berühren brachte ein Gefühl von Erleichterung und beruhigte ihn, während es ihn zur selben Zeit gespannt wie eine Trommel sein ließ. Ein dunkles, heimtückisches Bedürfnis verwurzelte sich. Zum ersten Mal in seinem Leben musste er eine Frau kosten, ihren ansprechenden Körper erkunden, und sich in ihren hitzigen Tiefen verlieren. Es machte ihm höllisch Angst.
Jace hasste es, wie seine Hände nervös zitterten, als er mit ihnen an ihren Armen herunterfuhr, nicht bereit sie zu heilen und seine Ausrede sie zu berühren zu verlieren. Er hielt ihre Hände einige stille Momente lang, bevor er sich zu ihrem gebrochenen Bein bewegte. Sie war so weich und geschmeidig unter seinen Handflächen. Es brauchte große Mühe seine Lust beiseite zu schieben, bevor er seine Heilfähigkeit rief. Überraschenderweise kam seine Kraft ohne viel Mühe bereitwillig zu seinen Fingern, trotz der Energieverausgabung vom Portal. Er schickte seine Magie in ihren Körper und sein Blut wurde zu Eis, als ein Knall plötzlich alle im Raum von deren Füßen riss. Er flog von ihrer Seite und landete grob an der Wand.
»Was zur Hölle ist gerade passiert?«, murmelte Cailyn, während Jace sich beeilte an ihre Seite zurückzukommen.
»Nichts Gutes. Erinnerst du dich an die Worte, die der Fae gesprochen hat? Es war ein Zauberspruch, den ich gerade aktiviert habe«, erwiderte Jace grimmig, während alle anderen noch immer verdutzt aussehend aufstanden.
»Welche Art von Zauberspruch? Kannst du ihn rückgängig machen?«, fragte Cailyn, wobei Lethargie sie ganz klar niederdrückte.
»Ich habe keine Ahnung. Was ich dafür geben würde, um das Mystische Grimoire jetzt gleich erscheinen zu lassen«, sinnierte Jace, aber wusste es besser. Grauen ließ sich in seinem Bauch beim Gedanken nieder, was Cailyn jetzt widerfahren könnte.
Kapitel 3
Jace stöhnte, als die vertraute Steinplatte in seinen Rücken biss. Er hatte nichts, um seinen Körper zu polstern oder sich vor dem eiskalten Marmor zu schützen. Er schauderte durch die Kälte und die Übelkeit. Wie lange, bevor sie wieder zu ihm kam? Was das betraf, wie lange war es her, seit sie gegangen war? Zeit bedeutete ihm nichts. Er wusste nicht, wie viele Tage oder Monate oder Jahre seit seiner Gefangennahme vergangen waren, und man konnte es vergessen zu versuchen Tag oder Nacht, Winter oder Sommer zu entschlüsseln.
»Göttinverdammte Schlampe«, knirschte er.
Verrostete Metallfesseln, die mit Ketten verbunden waren, umfingen seine Handgelenke und Fußknöcheln, hielten ihn auf dem Marmoraltar. Am Anfang hatte er Tag und Nacht gebetet, dass er aus seinem Gefängnis befreit wurde, aber die Hoffnung auf irgendeine Rettung oder Flucht waren mit der Zeit verschwunden.
Wasser tropfte von der Decke in ein flaches Loch im Boden. Göttin, er war so durstig, er würde alles für ein Getränk geben. Aber das war ein Teil ihrer Folter. Ihm alles verweigern und Nahrung, Wasser oder eine Dusche für das, was sie wollte, anbieten. Er weigerte sich ihr irgendetwas zu geben. Nicht, dass er ihr geben konnte, was sie wollte. Er hatte das Buch nicht und wusste nicht, wo es war.
Jace öffnete seine Augen und blickte sich auf die rauen Steinwände um. Keine Fenster, keine Bilder. Nichts als endloser Stein umgab ihn. Er konnte sich schwerlich an die Farbe des Himmels oder den Geruch der freien Natur erinnern. Während sein Körper zitterte, versuchte er ein Feuer in seiner Handfläche zu beschwören. Er skandierte den Zauberspruch wieder und wieder, wie er es tausende Male zuvor getan hatte, aber nichts geschah. Das dämpfende Band um seinen Hals stellte das sicher.
Er zog wieder an den Ketten, wollte sie losreißen und das Halsband abzerren, aber er konnte es nicht schaffen, dass sie auch nur ein bisschen nachgaben. Sie machte ihn schwach wie einen Menschen. Jeder rostige, schimmelige Zentimeter seines Gefängnisses war auf mystische Weise durch einen ihrer Zaubersprüche verstärkt.
Sein Körper versteifte sich und Galle stieg in seiner Kehle auf, als Sandelholz-Räucherwerk seine Nasenlöcher erreichte. Sie kam zu ihm. Sein Schwanz versuchte in seinen Körper zu kriechen, um ihren Krallen zu entfliehen. Wenn er gekonnt hätte, hätte er das verdammte Ding abgehackt. Wut über seine Zwangslage stieg an und er mühte sich einmal mehr ab.
Er hasste es, was sie ihm antat, und sein Körper hasste es sogar noch mehr. Er schob seine Verzweiflung, seinen Hass und seine Abscheu beiseite. Ihr irgendeine Emotion zu zeigen, schürte nur ihre Gelüste und machte die Dinge schlimmer. Die Tür ächzte, als das schwere Holz durch einen ihrer Anbeter beiseitegeschoben wurde. Jace machte als Vorbereitung auf das, was als nächstes kam, dicht.
Lady Angelica glitt in ihrer smaragdfarbenen Robe durch die Tür. Mit einem Winken ihrer Hand und einem Wort entzündete sie die Fackeln, die seine Zelle säumten. Er konnte damit auskommen, ihre makellosen Züge nicht zu sehen. Ihre Mokka-Haut strahlte vor Gesundheit und Glanz. Sie war wahrlich schön, mit ihren dunkelbraunen Locken, die geradewegs bis zur Mitte ihres Rückens hingen, aber er hatte niemals etwas Widerwärtigeres gesehen.
»Hallo, Süßer. Hast ein nettes Schläfchen?«, flüsterte sie neben seinem Ohr. Sie fuhr mit ihrer Zunge an seiner Ohrmuschel entlang, während ihre Fingernägel an seinem Bauch nach unten schabten, was ihn dazu zwang, von ihrer Bewegung ein klein wenig wegzurücken.
Er funkelte trotzig in ihre Augen, die schwarz wie die Nacht waren, weigerte sich zu antworten. Die weiße Pupille entnervte ihn immer, warnte vor ihrem bösartigen Naturell vor.
»Nein? Nun ja, ich werde dich gerne mit einem netten, weichen Bett versorgen.« Sie hielt für einen Effekt inne, der ihm entging. »Sag mir, wo ich das Buch finden kann.«
Es war dasselbe Lied und derselbe Tanz, die sie bereits nur die Göttin wusste wie lange machten. Erneut setzte Jace seine einzige Waffe ein. Schweigen. Es machte sie verrückt und er kostete das aus.
»Ich hasse es, dir wehzutun, Süßer. Sag mir, wo das Mystische Grimoire ist. Wir werden gemeinsam herrschen«, murmelte sie, während sie seinen Arm streichelte.
Welch völliger Blödsinn, sie liebte es ihm wehzutun. Genau genommen war er sicher, dass sie einen Höhepunkt hatte, sobald sie damit begann, ihn zu foltern.
»Wie oft muss ich dir sagen, dass ich nicht weiß, wo es ist«, äußerte er, bevor er sich aufhalten konnte. Er hatte keine Ahnung, wohin das Buch verschwunden war, als sein Vater umgebracht wurde, und selbst wenn er es gewusst hätte, würde er diesem Bösewicht nicht erzählen, wo es war.
Seine Familie war damit betraut worden, das Mystische Grimoire zu behalten und zu beschützen, solange das Tehrex Reich existiert hatte. Das Buch enthielt alle Zaubersprüche der Zauberei und die Prophezeiungen des Reichs, sowie auch Informationen über Zaubersprüche anderer Kreaturen. Es war magisch mit der Blutlinie seiner Familie verbunden, aber das Buch entschied, wer darauf zugreifen konnte und wann.
Er war keiner derjenigen, der Zugang dazu hatte. Er konnte nicht zählen, wie viele Male er während seiner Einkerkerung das Buch gebraucht hat, aber es hatte seinem Ruf nicht geantwortet. Er war überzeugt, dass er verflucht war. Das war die einzige Erklärung dafür, warum das Buch sich weigerte ihm zu helfen. Er wollte es mehr, als sie es wollte, aber aus anderen Gründen. Es beinhaltete Zaubersprüche, die er benutzen konnte, um die Verzauberungen an seinen Fesseln zu lösen.
Lady Angelica schlug ihm mit offener Hand in sein Gesicht, was Furchen von ihren Fingernägeln hinterließ. Das Blut tropfte in sein Haar, das durch die Jahre von Schmutz und Dreck klebte.
»Jetzt sieh an, zu was du mich gebracht hast. Arbeite mit und du kannst heute Nacht eine richtige Mahlzeit haben. Es wird dir helfen dieses umwerfende Gesicht zu heilen.«
Jace spuckte ihr ins Gesicht.
»Das wirst du bereuen, Sklave«, kreischte sie.
Seine Reue kam unmittelbar, als die gälischen Worte ihres Zauberspruchs aus ihrem Mund purzelten und Galle in seiner Kehle rotierte. Er erbrach das schimmelige Brot, das ihm in der Nacht zuvor gefüttert wurde, während er spürte, wie sich sein Schaft mit Blut füllte und entgegen seinen Wünschen versteifte. Er betete zur Göttin um ein Ende seiner Folter.
»Nein, Angelica, tu das nicht. Ich habe keine Ahnung, wo das Buch ist. Es will mir nicht antworten. Ich schwöre es«, versprach er, hasste es, wie schwach und hilflos er war. Er hasste es sogar noch mehr, dass er eine herzlose Schlampe anflehte.
»Mmmm, das ist besser«, schnurrte sie angeheizt vom Klang seiner Verzweiflung und dem Anblick seiner wachsenden Erektion. Er presste seine Lippen zusammen, weigerte sich ihr mehr zu geben.
Er wurde stocksteif, als sie mit ihren Fingern über seine Hoden fuhr. Irgendeine Bewegung und sie würde ihre Krallen in sein Fleisch versenken.
»Bring mir das Öl«, befahl sie einem Diener.
Schlurfende Schritte erklangen, gefolgt von einer sengend heißen Flüssigkeit, die sich über seine Brust und sein Abdomen ergoss. Angelicas Hände fuhren spielerisch durch das Öl, breiteten es über seinem straffen Körper aus. Er konnte das Zurückzucken nicht aufhalten, als ihre Hand seinen Schaft umkreiste. Er wurde damit belohnt, dass sie ihre Nägel in seiner Erektion einbettete. Unglücklicherweise verhinderte ihr Zaubersprach, dass sie in sich zusammenfiel. Sie kletterte zu ihm auf den Altar, setzte sich rittlings auf seine Hüfte. Wieder versuchte Jace Zugang zu seinen Kräften zu bekommen und gegen ihre Zaubersprüche zu wirken. Nichts.
»Du kannst dich mir nicht verweigern. Lass uns das interessant machen.« Sie schnippte mit ihren Fingern und ein Rohrstock wurde sofort in ihre wartende Handfläche gelegt. Sie kroch ihren Weg zu seinem Gesicht und legte ihren Kern über seinen verkrampften Mund. Während sie sich über den Schlitz seiner Lippen rieb, brachte sie den Rohrstock auf seine Erektion herunter. Er schrie vor Schmerz auf und sie kam auf seinem Gesicht zum Höhepunkt. Sie liebte es ihm Schmerz und Erniedrigung zuzufügen. Er gab es auf zur Göttin zu beten, dass sie ihn aus dieser Hölle rettete. Er würde niemals herauskommen.
Jace setzte sich ruckartig auf, war verwirrt und von Schweiß durchtränkt, sein Herz hämmerte. Es war unmöglich die Furcht und Aufregung zurückzuschieben, also bereitete er sich darauf vor, mit dem umzugehen, was ihm Angelica auch immer aufzwang. Er orientierte sich, schaute sich im Zimmer um und sah, dass Cailyn unruhig im Bett neben ihm schlief.
Klarheit traf ihn und er begriff, dass es nur ein Traum war. Er war nicht wieder in dieser Folterkammer. Der Göttin sei Dank. Seine Erleichterung war kurzlebig, als ihn Übelkeit übermannte und er ins Badezimmer eilte.
Er beugte sich über die Toilette und würgte, rieb an dem silbernen Armreif um sein Handgelenk. Das Cuff de Draiocht beruhigte seine Nerven und linderte seinen aufgewühlten Magen.
Er hasste die Alpträume. Seit sechshundert Jahren mussten sie ihn erst noch verlassen und er bekam selten eine volle Nacht Schlaf. Es war nicht genug, dass ihn seine Gefangenschaft der Fähigkeit beraubte mit einer Frau intim zu sein. Lady Angelica hatte ihm alles genommen und tat es auch weiterhin.
Mehr als alles andere wollte er ein normales Leben. Das Problem war, dass er keine Ahnung hatte, wie er die Kontrolle übernehmen und das geschehen lassen konnte. Sie hat ihre Krallen eingegraben und Gift hinterlassen, und ganz egal was, er konnte es nicht aus seinem System reinigen. Er spülte die Toilette und wusch seine Hände und sein Gesicht, bevor er wieder das Schlafzimmer betrat und sah, dass Cailyn noch schlief.
Er sperrte seinen Alptraum weg und rief sich in Erinnerung, warum er in einem Zimmer mit der Frau war, die monatelang seine Fantasien belagert hatte. Er schaute auf seine Uhr und sah, dass er für ein paar Stunden geschlafen hatte. Alle gingen in ihre Zimmer, um sich für den Tag auszuruhen, kurz nachdem er daran gescheitert war, Cailyn zu heilen. Sein Scheitern brannte noch immer. Sie litt, weil er geradewegs in die Falle des Faes getreten war.
Er legte seine Schuld beiseite und schrieb Bhric, um sicherzugehen, dass Jessie in den Kerkern eingeschlossen wurden. Die Antwort des Kriegers kam sofort – die Frau schlief friedlich in einer Zelle. Ihre Freundin wegzuschließen hatte Cailyn bestürzt, aber sie hatten bei so vielen Unbekannten keine Wahl. Zumindest war Jessie am Leben.
Jace legte seinen Kopf schief, lauschte auf die anderen Krieger. Das Haus war zu dieser Zeit des Morgens still, da alle schliefen. Jace hat seine Stellung als Arzt benutzt und darauf bestanden, derjenige zu sein, der an Cailyns Seite blieb, während Elsie ihre Tagesruhe nehmen konnte.
Es war schwierig Elsie von der Seite ihrer Schwester wegzubekommen, aber als eine neue Vampirin brauchte Elsie während der frühen Morgenstunden Ruhe. Als er noch einmal rasch nach der Zeit schaute, sah Jace, dass er noch ein paar weitere Stunden allein mit Cailyn hatte.
Jace kreuzte zum Bett und setzte sich neben Cailyn, die in ihrem Schlaf weit von friedlich entfernt war. Er drückte seine Finger an ihr Handgelenk und bemerkte, dass ihr Puls noch immer raste. Als er die Decke hob, sah er, dass die Schiene und der Wickel um ihr gebrochenes Bein herum fest saßen. Die Prellungen und Schwellungen erhoben sich über die Bandage. Seine Heilung hatte nichts getan, außer den Zauberspruch dieses Bastards eines Fae auszulösen. Sein Daumen fuhr über ihr Handgelenk, dann ließ ein Geräusch seinen Blick zu ihrem Gesicht huschen. Sie rührte sich und ihre Augenlider öffneten sich flatternd.
»Hi, Schönheit«, murmelte er.
[bad img format]
* * *
»Hey«, krächzte Cailyn heraus, schluckte dann, versuchte ihre ausgedörrte Kehle zu befeuchten. Sie fühlte sich weitaus älter als ihre neunundzwanzig Jahre. »Ich brauche etwas Wasser«, ächzte sie, versuchte sich aufzusetzen und griff nach dem Glas auf dem Nachttisch. Jace war dort und half, sobald sie ihren Arm streckte.
»Lass mich das holen. Du sollst dich nicht zu viel herumbewegen. Hier, machen wir es dir uns gemütlich«, sagte er, während er Kissen hinter ihrem Rücken aufstapelte. Sein Arm griff hinter sie und Cailyn lehnte sich an die Wärme seiner Brust, atmete seinen maskulinen Duft ein. Er roch wie ein Gewitter, stark und mächtig.
Anstatt sich an die Kissen zu lehnen, blieb sie an seine Seite geklemmt. Sie spürte, wie er sich versteifte, bevor er sich entspannte, dann seinen Arm wegzog und ein Glas Wasser für sie ergriff. Er legte das Glas an ihre Lippen.
»Danke«, flüsterte sie zwischen Schlucken.
»Nicht zu viel. Ich will nicht, dass du dich auf mir übergibst. Wie fühlst du dich?«, fragte er, während er mit seiner Hand an ihrem Kopf und Arm herunter fuhr. Sie mochte das Gefühl seiner Berührung ein wenig zu sehr.
»Ich fühle mich, als ob ich einige dutzend Male von einer Abrissbirne getroffen worden bin. Kann ich etwas Ibuprofen für diese Kopfschmerzen bekommen?«
»Lass mich dich zuerst untersuchen. Ich muss sichergehen, dass es nicht mehr Schaden als Gutes bewirkt. Ich werde dein Bein auswickeln und das wird wehtun, aber ich will sichergehen, dass es stabil ist«, sagte er, während er sich zurücklehnte und einen Lichtstift vom Nachttisch holte.
Sie vermisste sofort seine Wärme. Ihm nahe zu sein fühlte sich natürlich und richtig an, als ob sie dort hingehörte. Offenkundig machte Schmerz sie rührselig.
Er verlagerte sich, so dass er sie vollkommen anblickte. Helles Licht schien in ihre Augen, was sie zucken und diese fest schließen ließ.
»Uff, das schmerzt wie die Hölle«, beschwerte sie sich, als ihr Kopf explodierte und Sterne hinter ihren geschlossenen Lidern blitzten.
Sie blinzelte, als das Licht abklang, und bemerkte, dass seine gutaussehenden Züge durch Konzentration verzogen waren, während er weitermachte, indem er ihren Blutdruck maß. Etwas war falsch. Sie versuchte ihre Telepathie auszuschicken, aber es tat zu sehr weh.
»Was ist los?«, fragte sie.
Er hielt inne, aber sagte nichts. Er beendete es ihren Blutdruck zu messen und schob ihre Decke zurück.
Instinkt ließ sie nach der Decke greifen, um ihre nackten Beine zu verdecken. Sie musste sich daran erinnern, dass er ihr Arzt war und reichlich nackte Frauen gesehen hatte. Es war kein großes Ding, dass sie in nichts als einem T-Shirt und Höschen war, aber sie errötete dennoch bis an ihre Haarwurzeln.
Er hielt ihre Bewegungen an und in dem Moment, in dem sich ihre Haut berührte, schoss Elektrizität geradewegs in ihr Abdomen. Hitze baute sich auf und sie kämpfte darum, sie davon abzuhalten, sich tiefer auszubreiten. Cailyn blickte in Amethystaugen und bemerkte, dass sie lila glühten. Sie erinnerte sich daran, dass Elsie ihr sagte, dass Zanders Augen glühten, wenn er erregt war.
Zu wissen, dass Jace genauso beeinflusst war wie sie, machte es einfach loszulassen und es ihm zu erlauben sie zu untersuchen. Er hob ihr Shirt und prüfte ihren Bauch gründlich. Seine Berührung fühlte sich intimer an als jede Untersuchung eines Doktors, die sie jemals hatte.
»Ohne Scans gemacht zu haben, kann ich nicht mit Sicherheit sagen, was vor sich geht, aber etwas ist nicht richtig. Wie ich dir heute Morgen gesagt habe, hast du eine geringfügige Gehirnerschütterung zusammen mit Prellungen und deinem gebrochenen Bein«, sagte er, während er seine warme Handfläche auf ihrem Bauch niederließ.
Er blieb einige lange Minuten mit seiner Hand so. Sie spürte, wie sich die Hitze aufbaute, und dachte, dass seine Hand bebte. Als sie ihren Mund öffnete, um zu fragen, ob er okay war, rollte er sie auf die Seite, erkundete den Bereich knapp unter ihrem Brustkorb. Sie hörte sein schweres Seufzen und blickte zurück, um seinen aufgebrachten Ausdruck zu sehen.
»Ich mag diesen Ausdruck nicht. Sag mir, was du denkst.«
»Wie ich sagte –«
Sie schnitt ab, was sicherlich mehr seiner Plattitüden sein würden. Sie brauchte jetzt nicht, dass er sie schützte. Sie wusste, dass etwas falsch war.
»Halte nichts vor mir zurück. Ich habe ein Recht es zu wissen. Außerdem bin ich nicht so zerbrechlich, dass ich brechen werde«, warf Cailyn ein.
Er hob seine Hand und umfing ihre Wange. Automatisch drehte sie sich in seine Handfläche und küsste diese. Hatte sie ihren Verstand verloren? Offenkundig, denn sie konnte ihre Reaktionen auf diesen Mann nicht aufhalten.
»Du bist zerbrechlich, so sehr zerbrechlich. Deine Kopfverletzung hat sich verschlimmert, obwohl sie das nicht hätte sollen. Ich kann es nicht sicher sagen, aber ich denke, du könntest innere Blutungen haben. Deine Leber ist beim Abtasten leicht vergrößert. Nichts davon sollte so sein. Abgesehen von dem gebrochenen Bein, waren deine Verletzungen vom Unfall nicht so schlimm. Ich glaube, es ist der Zauberspruch und ich habe keine Ahnung, wie man ihn bricht. Und was noch schlimmer ist, ich kenne niemanden, der helfen kann«, erklärte Jace und sie sah seine Frustration, als sich die Falte zwischen seinen Brauen vertiefte.
Sie streckte ihre Hand hoch und glättete die Linien, ignorierte ihre eigene Furcht. Sie wollte ihn beruhigen und hatte keine Ahnung, warum. Sie war diejenige, die unter irgendeinem schändlichen Zauberspruch stand.
»Aber das bedeutet nicht, dass es keinen Weg gibt. Zander sagte, er würde zur Faekönigin gehen. Sie wird sicherlich helfen, richtig?«, fragte Cailyn.
Er schloss seine Augen und lehnte sich in ihre Berührung. Hoffnung entfaltete sich, dass er sie vielleicht mochte.
»Die Königin ist typischerweise nicht sentimental oder hilfreich, außer es ist ihr oder ihrem Volk zu Gunsten. Geheimnisse der Fae zu verraten geht komplett dagegen. Sie um Hilfe zu bitten ist reine Spekulation, aber es ist unsere einzige Option«, knirschte Jace und sie nahm Bitterkeit wahr.
Ihr Magen verkrampfte sich bei seinem Tonfall. Es stand mit dem, was sie bisher von ihm gesehen hatte, im Widerspruch. Es ließ sie sich über seine Geschichte mit den Fae wundern. Sie versuchte sich zu strecken und seine Hand zu ergreifen, aber sie war so schwach, dass ihre Hand stattdessen ungeschickt auf seinen Arm fiel. Es ging ihr schlechter.
»Ich muss sagen, ich fühle mich hier wegen meiner Chancen nicht optimistisch. Was ist mit dem, was du heute Morgen erwähnt hast? Irgendein mystischer Grimm irgendwas? Du sagtest, dass du dir wünschst, dass es erscheinen würde. Kann es helfen?«, hinterfragte Cailyn, ihre Stimme dabei schwach durch die Mühe.
»Das Mystische Grimoire«, sagte er und verflocht seine Finger mit ihren.
Sie dachte nicht, dass er sich bewusst war, was er tat, aber ihr Herz setzte einen Schlag lang aus. Ihn zu berühren linderte den Schmerz und ließ ihr Herz in einem regelmäßigeren Rhythmus schlagen. Es war furchterregend und verwirrend, wie sehr es sie beeinflusste.
»Grimoire. Das ist wie ein Buch der Magie oder so etwas, richtig? Wenn es die antworten hat, geh und hol es. Oder Zander kann es holen, sag ihm einfach, wo es ist«, bot Cailyn an.
»Das ist unmöglich, Cai.«
Sie erschauderte dabei, ihn ihren Namen derart sagen zu hören. Nur Elsie und Jessie nannten sie so. Er sagte es mit Weihe und ihr Körper reagierte. Cailyn verkrampfte sich bei dem schmerzlichen Bedürfnis zwischen ihren Beinen.
»Es ist vor über siebenhundert Jahren verschwunden und wurde seither nicht mehr gesehen. Es gibt keinen Weg, um es wiederzuholen.«
»Wie verschwindet ein Buch?«, witzelte sie, fand die Vorstellung absurd.
Jace schien eine Million Kilometer entfernt, in Gedanken verloren. Er streckte abwesend eine Hand aus, drehte eine Locke ihres Haars um seinen Finger.
»Es ist eine lange Geschichte. Du musst mehr über die Kreaturen der Göttin verstehen, die das Tehrex Reich ausmachen. Zauberer sind eine dieser Rassen. Wir üben Magie aus, wie du weißt. Nun ja, mein Vater, der Kopf der Familie Miakoda, hielt für Jahrtausende die Stellung des Gildenmeisters, bis zum Großen Krieg, der ihn und meine Mutter getötet hat. Danach wurde in meiner Abwesenheit mein Cousin Evzen zur Stellung des Gildenmeisters über die Zauberer ernannt«, sagte er, hielt dann inne, schluckte schwer.
Seine gutaussehenden Züge verzerrten sich vor Schmerz und er schloss seine Faust eng um ihr Haar. Die Handlung ließ Schmerz durch ihren lädierten Kopf schießen, aber sie unterdrückte ihr Zucken, spürte, dass er den Kontakt brauchte.
Plötzlich bemerkte er, wie fest er ihr Haar hielt, und lockerte seinen Griff, aber ließ sie nicht los.
»Das Grimoire verschwand viele Jahre vor dem Krieg. Die Göttin stattete das ledergebundene Buch mit magischen Kräften aus und es erscheint und verschwindet von selbst. Mein Vater sagte mir immer, dass es der Weg des Buchs war, um seinen Inhalt zu schützen. Es ist an meine Blutlinie gebunden und wird nur entweder mir oder Evzen erscheinen, da wir alles sind, was von unserer Abstammungslinie übrig ist. Wie auch immer, das Buch enthält nicht nur Zaubersprüche und Beschwörungen, sondern auch Prophezeiungen von Orakeln des Reichs, sowie auch Wege, um diversen Arten von Magie entgegenzuwirken«, erklärte Jace.
Cailyn versuchte näher an seinen Körper zu rutschen, da sie mehr von seiner Wärme brauchte. Ihr wurde kälter. Er bemerkte es und brachte seinen Körper näher. Sie seufzte zufrieden und konzentrierte sich darauf, was er ihr zu erzählen hatte.
»Alles davon ist so bizarr«, sinnierte sie. »Ich kann verstehen, warum du dieses Buch haben willst. Ruf es wieder zu dir und rufe weiter danach. Bis es antwortet, müssen wir einen Weg finden, um die Faekönigin zu überzeugen uns zu helfen«, verlangte sie.
Die Antwort zu finden würde nicht einfach werden, aber sie weigerte sich aufzugeben. Und sie würde Jace ebenfalls nicht aufgeben lassen.
Kapitel 4
Cailyn schreckte auf, als Zander und Elsie ihr Zimmer betraten. Als sie zusammenzuckte, ließ es Jace aus ihrem Bett fallen, da er sich schnell wegzog. Die Handlung riss beinahe eine Handvoll von Cailyns Haaren aus, was höllisch wehtat, aber sie vermisste den Kontakt auf Anhieb. Hölle, sie wollte auf seinen Schoß krabbeln und dort für immer bleiben.
Cailyn hatte den leisen Verdacht, dass Jace anderen die Verletzbarkeit, die er ihr gezeigt hat, nicht zeigte. Sie sah deutlich das wehrlose, verlorene Kind, als seine Eltern umgebracht wurden. Die Intimität des Moments verband sie beide, auch wenn sie spürte, dass er es bei jedem Schritt bekämpfte.
Zander schaute sie beide mit einer fragend angehobenen Augenbraue an. Cailyn wandte sich ihrer Schwester zu und schüttelte leicht ihren Kopf. Zander erhaschte den Austausch und ließ es sein.
»Ich bin bereit Elvis zu besuchen und Zanahia wegen dem Zauberspruch auf Cailyn zu befragen. Ich will, dass du mit mir kommst, Jace. Oder Gerrick. Ich brauche jemanden, der sich mit Magie auskennt«, wies Zander an.
»Ich werde gehen«, sagte Jace zur selben Zeit, wie Elsie fragte: »Wer ist Elvis?«
Elsies Frage brachte Bilder des berühmten Rockstars in seinem mit Klunkern besetzten Polyesteranzug hervor. Konnte er ein Übernatürlicher und noch immer am Leben sein? Sie gluckste, als sie sich die gekräuselte Lippe des Sängers mit herausragenden Fängen vorstellte.
»Er is’ ein Troll unter der Fremont Bridge. Er kontrolliert eines der Portale zum Reich der Fae «, erwiderte Zander.
Okay, überhaupt nicht, was Cailyn erwartet hat. Sie hatte zuhause ein Bild von sich und Elsie neben dem Troll während ihres ersten Besuchs in Seattle. Es war schwer sich vorzustellen, dass die große Betonskulptur ein lebender, atmender Teil dieses Reichs war. Die Dinge wurden einfach immer schräger.
»Du willst mir also sagen, dass die riesige Statue ein tatsächlicher Troll ist und ein Portal beschützt? Ich habe das schon einmal gesagt. Ihr braucht wirklich ein Handbuch, dass eure Welt erklärt. Ihr könntet einen auf Klischee machen und es Tehrex Reich für Dummies nennen«, neckte ihre Schwester, während sie Zanders Brust betätschelte.
»Aye, das is’ Elvis. Und ich habe Gerrick auf diese Aufgabe angesetzt, Gefährtin. Du solltest das Buch in ungefähr einem Jahrzehnt haben.« Zander lehnte sich nach unten und küsste Elsie mit einem nachsichtigen Lächeln auf seinem Gesicht.
»Seid ihr denn schon wieder dabei? Macht diese Lippen auseinander, wir haben eine Krise, mit der wir fertig werden müssen«, platzte Orlando heraus, als er das Zimmer, gefolgt von ungefähr der Hälfte der Krieger, betrat.
Cailyn hörte die Sehnsucht in Orlandos Ton und wusste, dass er die Gefühle für ihre Schwester nicht überwunden hatte. Der Krieger nutzte Diskretion und respektierte Zanders Beziehung, aber der Katzenwandler konnte es nicht vor Cailyns Telepathie verstecken. Es war durcheinandergeworfen, aber sie bekam das Wesentliche seiner Schwärmerei für Elsie mit.
Cailyn blickte die Männer im Zimmer an und fühlte sich unter den Decken plötzlich sehr nackt. Als ob er ihre Gedanken las, lehnte sich Jace nach unten, zog die Decke zu ihrem Hals und glättete den Bezug, wobei seine Hand auf ihrem Schenkel verweilte.
»Später, Gefährtin«, flüsterte Zander Elsie mit einem verträumten, verliebten Gesichtsausdruck zu, bevor er sich der Gruppe zuwandte.
»Orlando hat Recht. Wir müssen das für deine Schwester herausfinden. Während Jace und ich weg sind, will ich, dass ihr alle außer Bhric raus auf Patrouille geht, ein Ohr offenhaltet, für irgendwelches Gerede über den Unfall. Falls wir Glück haben, wird einer der Skirm mit Kadirs Absichten prahlen. Bhric, du bleibst hier und behältst ein Auge auf Jessie«, befahl Zander.
»Kein Problem, Brathair, aber Kyran is’ gerade nich’ hier«, sagte Bhric, während er sich an einer Wand zurücklehnte.
Es war nicht unbedingt eine schlechte Sache, dass der andere Vampirprinz weg war. Sein ruppiges Auftreten machte Cailyn Angst.
»Wo zum Teufel is’ er?« Es war unmöglich die Wut in Zanders Ton zu überhören.
»Wo wohl? Bite«, erwiderte Bhric.
»Och! Ich werde ihn kastrieren, wenn er zurückkommt. Er is’ nich’ hier, wenn ich ihn brauche«, knurrte Zander. »Geht jetzt und patrouilliert eure Sektoren.« Das Zimmer leerte sich bei Zanders Befehl unverzüglich.
Elsie drehte sich in Zanders Armen und Cailyn konnte sehen, dass ihr Lächeln erzwungen war.
»Willst du John anrufen, während die Jungs weg sind? Ich bin sicher, dass sich dein Verlobter Sorgen um dich macht.«
Cailyns Herz verdrehte sich beim Gedanken an John. Sie fühlte sich schuldig, dass sie ihrer Schwester nicht gesagt hatte, dass sie ihre Verlobung gelöst hat. Sie hatte die Verpaarungszeremonie ihrer Schwester nicht ruinieren wollten und die Neuigkeiten für sich behalten. Jetzt war auch nicht die Zeit, um es ihr zu erzählen. Cailyn hatte nicht den Wunsch mit Elsies Bestürzung deswegen umzugehen, bis sie sich besser fühlte.
Sie schaute von ihrer Schwester weg und ihr Blick ging direkt zu Jace. Sie bemerkte, wie er neben ihr erstarrte, und die wenigen im Zimmer starrten ihn an. Die Spannung zwischen ihnen konnte mit einem Messer zerschnitten werden und sie hatte keinen Zweifel, dass die anderen ihre Anziehung zueinander spürten.
»Ähm, ich bin nicht sicher, ob ich schon bereit bin mit ihm zu sprechen«, sagte Cailyn zu Elsie.
Abgesehen davon, dass sie es ihrer Schwester nicht sagen wollte, wollte sie es nicht vor allen erklären müssen, besonders nicht Jace, warum sie die Dinge beendet hat. Sie verstand die Gründe selbst nicht vollkommen. Was sie wusste, war, dass von dem Moment an, in dem Jace vor all diesen Monaten das Apartment ihrer Schwester betreten hatte, etwas in Cailyn Haltung angenommen und sich wie eine Wärmesuchrakete auf ihn eingeschossen hatte.
Sein sexy Körper fesselte sie und ließ sie Fantasien über einen Mann neben ihrem Verlobten haben. Es war etwas, das sie niemals erlebt hatte, und es war das, was schlussendlich dazu geführt hatte, dass sie ihre Verlobung löste.
Sie begegnete Elsies Blick und sah ihre Ungläubigkeit und Verwirrung. Das ließ Cailyns Schuldgefühl sich verschlimmern.
»Du hast Recht. Ich sollte ihn anrufen«, gab sie zu.
Cailyn freute sich nicht auf die Unterhaltung. Das letzte Mal, als sie mit John gesprochen hat, hatte sie ihn wieder zurückgewiesen, und sie wollte das Messer nicht noch tiefer hineinstechen.
[bad img format]
* * *
Kyrans Leiste zog sich zusammen, als er eine Metallklammer an den Nippel der Frau legte. Die schöne Nymphe biss auf einen Lederriemen in ihrem Mund und winselte. Er liebte die Furcht und Erregung in ihren silberblauen Augen.
Und verabscheute es, wie ihr Wimmern seine entarteten Verlangen schürte.
Verloren in seiner Lust klemmte er den anderen Nippel ein und trat zurück, um das Bild vor sich zu bewundern. Ihre schwarzen Schaftstiefel schimmerten, während er ihren Körper von Kopf bis Fuß prüfte.
Als sein Blick wieder seinen Weg an ihrem Körper nach oben machte, bemerkte er, dass Blut von einer ihrer Brüste tröpfelte. Der Grund, warum er Metallklammern anstatt Plastik benutzt hatte. Schmerz und Vergnügen. Der Anblick von Blut ließ seinen Schaft sich weiter verhärten. Er bückte sich und leckte das Blut von der feuchten Haut, schmeckte eine Andeutung von Salz gemischt mit Kupfer. Er stöhnte, als der Lusttropfen aus seinem Schwanz leckte.
Ihr Blut schickte ihn über den Rand seiner Kontrolle. Er packte grob ihre Hände und zog sie zu einer Bank. Sie stolperte und fiel mit dem Gesicht nach unten auf das Holz. Die perfekte Position. Er schnallte ihre Handgelenke in die Ledermanschetten unter der Bank. Ihr Oberkörper war unbeweglich und ihr köstlicher Arsch in der Luft. Wiederum, perfekt. Er fuhr mit seiner Hand über die glitzernden Kugeln und klatschte auf eine Backe. Sie raunte, aber es war nicht genug. Er brauchte mehr Wucht, als seine Hand erlaubte, und Kyran drehte sich, um seine Optionen aufzunehmen.
Er übersprang das riesige Himmelbett und bedachte sie an das hölzerne X zu schnallen oder sie in die Schaukel zu platzieren, die von der Decke hing, aber beschloss, dass er zu weit weg war. Er war auf Messers Schneide und musste eine Auswahl treffen, bevor er noch mehr Kontrolle verlor. Entlang der gegenüberliegenden Wand gab es eine Auswahl an Peitschen. Er stakste zügig durch den Raum, wobei seine Stiefel mit Stahlkappen vom Zementboden widerhallten. Er fuhr mit seinen Fingern über die diversen Rohrstöcke. Er übersprang diese und beschloss, dass eine geknüpfte Riemenpeitsche zu seiner momentanen Stimmung passen würde.
Mit der Waffe in der Hand schritt er zurück zu der wartenden Frau. Sobald er innerhalb von Reichweite war, wölbte sich seine Hand nach hinten und die Seile trafen auf ihren Rücken, was ein tiefes Stöhnen von ihr, sowie auch von ihm, hervorrief. Er hatte seiner Hand nicht einmal den Befehl gegeben zuzuschlagen. Er war angespannter, als er bemerkt hat.
Er griff nach unten und fuhr mit seiner Hand durch die Locken zwischen ihren Beinen und fand das feuchte weibliche Fleisch. Er lockerte die Spannung an den Lederriemen und drehte sie um. Er brachte das Leder auf ihre Brüste herunter, genoss die roten Schwielen, die sich sofort bildeten. Als er zu der Kommode zurückkehrte, ging er an den Spielzeugen und anderen Hilfsmitteln vorbei, um sich von oben eine schwarze Kerze zu schnappen.
Das Entzünden eines Streichholzes ließ ihre Augen groß werden. Sie wusste, was kam und war begierig darauf. Er erreichte ihre Seite und streichelte die roten, geschwollenen Brüste, während er schwarzes Wachs auf ihren Kitzler träufelte. Sie bog sich durch und schrie.
Er schob den Lederriemen aus ihrem Mund und senkte sich, um in ihr Ohr zu flüstern: »Wie war das?«
»Mehr, peitschen Sie mich mehr aus. Bitte, Sir«, wimmerte sie.
Er stand auf und lächelte. Deshalb kam er zu diesem göttinverlassenen Club. Die Riemen bissen wiederholt in ihr Fleisch, was seine Erregung verstärkte. Seine Lederhose fiel zu seinen Knien und sein Schwanz war in seiner Hand, bevor er blinzelte. Er streichelte sich, drehte sie dann wieder um. Ihr Arsch war so weich und prall. Die Riemen schlugen auf ihre üppigen Kugeln, was sie verlockend rot werden ließ. Er stieß seinen Schwanz in ihren Arsch und wurde bewegungslos.
Er packte eine Faustvoll ihrer Haare, zog ihren Kopf zu sich und knurrte in ihr Ohr: »Sag es mir, Schlampe. Sag es mir jetzt.«
»Mmmm«, stöhnte sie vor Vergnügen, als er spürte, wie ihr Orgasmus begann. Er riss wieder an ihrem Haar und umklammerte es fest, während Wut durch ihn brannte. Sie stieß hervor: »Bitte bringen Sie mich nicht um …«
Ihre Worte zu hören war sein Stichwort und er stellte sich in einen strapaziösen, brutalen Rhythmus ein sie besinnungslos zu ficken, ersuchte eine kurze Atempause vor den Stimmen seiner Vergangenheit.
[bad img format]
* * *
»Das könnte das Fieseste sein, das ich jemals gesehen habe. Ich denke, meine Netzhäute sind durchgeschmort«, merkte Jace an, während er und Zander die North 36
Street in Richtung Elvis’ Zuhause unter der Fremont Bridge entlang fuhren.
Er hatte keine Ahnung, dass Trolle Sex hatten, und er wünschte, dass er gegenüber dieser Tatsache noch immer unwissend war. Der Körper des weiblichen Trolls war grotesk, ihr Hinterteil so groß wie ein Haus. Elvis benutzte ein kleines Auto als Sexspielzeug, schob es an Orte, wo ein Auto niemals hin sollte.
»Och, ich stimme zu. Die Königin wird angepisst sein, dass ihr Portal als Dildo benutzt wird. Ich denke nich’, dass ich ihr erzähle, dass sie durch eine Vorrichtung kriecht, die in den Arsch eines Trolls geschoben wurde.« Zander erschauderte.
»Ich habe den weiblichen Troll zuvor nie gesehen«, beobachtete Jace, während er seinen Kopf schräg verdrehte, um einen Blick an den intimen Körperteilen vorbei auf ihr Gesicht zu bekommen, »und ich hätte zwei Zölle bezahlt, um diese ganze verfluchte Szene zu vermeiden.«
Zander gluckste und blickte zu ihm herüber. »Aye, ich auch. Ich denke, sie is’ neu bei der Montlake Bridge. Ich hörte ein Gerücht, dass es eine neue Versetzung gab. Elvis scheint ein ganz schöner Player zu sein.«
»Das ist auf so vielen Ebenen falsch, Vasall. Sollten wir warten, bis sie fertig sind, oder unterbrechen? Ich bin nicht sicher, was Paarungsgewohnheiten von Trollen betrifft, und wir haben nicht die ganze Nacht, aber ich will ihm auch nicht die Tour vermasseln. Er könnte uns beide mit einem Schwung seiner Faust zerquetschen.«
»Ich kenne mich bei Trollgewohnheiten auch nich’ aus, aber den wilden Geräuschen zufolge, denke ich, dass sie kurz davor sind, fertig zu sein«, beobachtete Zander. »Ich werde hier parken und wir werden uns beim Rübergehen Zeit lassen. Auf diese Weise können wir sie aufhalten, bevor sie noch eine Runde beginnen.«
Jace trat auf den dunstigen Gehweg, dankbar, dass das Spätsommerwetter noch nicht zu kalt geworden war, und schaute zurück zu Zander.
»Ich hasse es, dass dein Abend Ewiglicher Vereinigung unterbrochen wurde. Ich weiß, dass du bei Elsie nicht in Ungnade gefallen bist, da du beschäftigt damit warst, ihre geliebte Schwester zu retten, aber ihr Leute hättet wochenlang im Bett sein sollen. Wir hatten eine Abstimmung, wie lange ihr zwei euch in euren Räumlichkeiten verkriechen würdet. Ich habe bei meiner Wette ein Bündel verloren.«
Ein verhohlenes Lächeln kroch langsam über Zanders Gesicht, verriet genau, was seine Gedanken waren. Mit seiner schönen Gefährtin in einem Schlafzimmer eingeschlossen sein. Zum ersten Mal war Jace neidisch auf das, was Zander mit Elsie hatte.
»Ich werde diesen Dämon dafür in Stücke reißen und sein Inneres zerfetzen, dass er unsere gemeinsame Zeit unterbrochen hat. Ich sollte im Augenblick in meiner Königin sein, anstatt die Trolle zu beobachten, wie sie einander ranlassen. Aber nein, dieser göttinverdammte Dämon musste losgehen und einen draufsetzen«, bellte Zander.
»Fühlst du dich irgendwie anders, jetzt da du verpaart bist?«, fragte er und schaute zu Zander.
Sofort wollte Jace seine Worte auffressen, aber seine Neugier ließ sich nicht leugnen. Er wusste, dass es etwas war, dass er niemals erleben würde. Warum würde die Göttin einen gebrochenen Mann wie ihn mit einer Schicksalsgefährtin segnen?
»Aye, ich fühle mich sehr anders. Als ob ich mit einer Biegung meines kleinen Fingers die Erzdämonen und deren Skirm beseitigen könnte, es dann mit den Dämonen in der Hölle aufnehmen könnte, ohne ins Schwitzen zu geraten. Diese neue Stärke is’ erfrischend. Ich habe nie gewusst, was mir zuvor fehlte, aber unsere Seelen verflochten zu haben is’ jenseits von Worten. Jedwede Beschreibung, die dir wegen der sexuellen Veränderungen gegeben wurden, die man durchläuft, ist kläglich unzureichend«, murmelte Zander.
Jace fragte sich, wie es sich anfühlen würde zu ejakulieren, wenn er einen Orgasmus hatte. Nicht, dass er wusste, wie es sich anfühlte einen Orgasmus zu haben. An diesem Punkt würde er sich mit Erregung ohne Kotzen zufriedengeben. Unglücklicherweise war er dazu verdammt, nie etwas davon zu kennen.
Das Gebrüll eines T-Rex’ unterbrach ihre Unterhaltung. »Ich hoffe, sie haben nicht gerade die Brücke umgestürzt«, räumte Jace ein.
Zander gluckste. »Vom Ausdruck auf seinem Gesicht würde ich sagen, dass dies das große Finale war. Och, ich würde wetten, dass das auf der menschlichen Richter-Skala registriert wurde.«
Das Geräusch von Felsbrocken, die aufeinander schrammten, erschallte und Jace begriff, dass es Elvis war, der sprach.
»Das ist die süßeste Kaverne, die ich für eine Weile lang geplündert habe, Baby. Ich bin sicher, du bist froh, dass du hierher versetzt wurdest«, dröhnte Elvis.
War das seine Version von Bettgeflüster? Plötzlich schwenkte sich sein großer grauer Kopf in deren Richtung.
»Vampirkönig, du hast Glück, dass du uns nicht unterbrochen hast, ansonsten würden dir ein oder zwei Gliedmaßen fehlen«, sprach Elvis gedehnt, als er sich aus dem weiblichen Troll zog.
»Verfluchter Mist. Ein Glied zu verlieren wäre dem vorzuziehen, dass meine Augenhöhlen von dem Anblick bluten. Elvis, du hast die Wonne meines Abends ruiniert. Ich bin überrascht, dass es dir die Königin erlaubt ihr Portal auf diese Weise zu benutzen«, konterte Zander.
»Dessen Magie hat eine unwiderstehliche Vibration. Ist das nicht richtig, Priscilla?«, gurrte Elvis, ignorierte Zander.
Jace erschauderte bei dem Gedanken daran, wo der VW gewesen war. Es gab nicht genug Bleiche, um dieses Bild aus seinem Gehirn zu entfernen.
»Mmmm, ja, das hat es. Wer sind diese gutaussehenden Kreaturen, Elvis?«, schnurrte der weibliche Troll.
»Dein Name ist Priscilla? Wie in Elvis und Priscilla?«, stieß Jace hervor.
»Ja, aber ich sehe viel besser aus als dieses Wiesel eines Menschen. Was wollt ihr?«, fragte Elvis knapp. »Wir haben viel zu tun, bevor uns die Dämmerung in Stein verwandelt.«
Zander entfernte einen Rubinanhänger aus seiner Tasche und hielt die Gabe dem Troll hin.
»Es hat einen Vorfall mit der Schwester meiner Königin gegeben und wir brauchen eine Audienz bei Ihrer Hoheit.«
»Oooh, das ist wunderschön«, kreischte Priscilla und Jace erschauderte bei ihrem Ton.
Es kratzte wie Fingernägel auf einer Tafel und der hohe Ton passte nicht zu ihrer großflächigen Gestalt.
Offenkundig war Elvis begierig darauf, zu seinen Freizeitaktivitäten zurückzukehren, während er keine Zeit verschwendete den Rubin zu betasten und die Königin zu rufen. Elvis’ Augen strahlten hellsilber, wurden größer als Radkappen und ein Nebel verhüllte den Bereich um den VW.
Jaces Herz hüpfte vor Hoffnung, als Zander sich zu ihm lehnte und flüsterte: »Die Königin wird sich mit uns treffen.«
Jace schob seine Verzweiflung beiseite, während die bezaubernde Faekönigin aus dem Fahrzeug hervortrat. Müßig fragte er sich, ob die Vorrichtung ekelhaft roch, wenn man bedachte, wo sie gewesen war.
»Zander Tarakesh, welch Überraschung. Ich habe nicht erwartet dich in einer solch wichtigen Nacht zu sehen. Ich hoffe doch, dass deine Verpaarungszeremonie nicht unterbrochen wurde«, murmelte Zanahia, erhaschte damit seine Aufmerksamkeit.
Das lange blonde Haar der Königin floss frei an ihrem Rücken herunter und ihre silberne Krone passte zu ihren silbernen Augen. Jace hatte sie nie zuvor gesehen und musste zugebend, dass die Faekönigin faszinierend war.
»Eure Hoheit«, Zander verbeugte sich und nahm Zanahias Hand und küsste ihre blassen Knöchel. »Die Zeremonie wurde abgeschlossen, aber unser Abend wurde unterbrochen, als Elsie eine Vision erhielt, die ihre Schwester Cailyn betraf. Ich werde direkt auf den Punkt kommen. Meine Zauberer sagen mir, dass Cailyn unter irgendeiner Art Fae-Zauber steht, und wie du weißt, ist Aquiel verantwortlich. Ich brauche deine Hilfe, um ihn umzukehren.«
»Ich bin froh zu hören, dass die Zeremonie gut verlief. Du musst mir von der Erfahrung erzählen. Sicherlich gibt es etwas Neues zu lernen, wenn man die Einzigartigkeit deiner Gefährtin bedenkt.« Das Interesse der Königin war aufrichtig, dennoch huschte bei diesem Interesse Unbehagen Jaces Wirbelsäule herunter.
Jace verstand das Bedürfnis nach Politik und Nettigkeiten, aber wollte schreien. Sie hatten keine Zeit dafür. Cailyn brauchte jetzt Hilfe. Er hatte seit seiner Haft keine Beklemmung oder Furcht erfahren, aber er wurde in Anbetracht von Cailyns Zustand von beidem hin und her geworfen. Je länger Cailyn unter der Magie stand, desto schlechter ging es ihr. Er fürchtete, dass, je länger sie brauchten, die Chancen umso geringer standen, dass sie es schaffen würde. Sie war ein Mensch und die Zeit war nicht ihr Freund.
»Bei allem Respekt, Zanahia, ich habe keine Zeit, um im Augenblick irgendetwas wegen meiner Verpaarung zu teilen. Cailyn is’ in Schwierigkeiten und wir müssen rasch handeln, um ihr zu helfen«, warf Zander ein. Jace war erleichtert, dass Zander zum Kern der Sache kam.
»Ja, selbstverständlich, Ich entschuldige mich, ich bin so neugierig wie alle anderen, wegen deiner Verpaarung. Es war immerhin ein bedeutsames Ereignis. Hinsichtlich Cailyn, ich befürchte, dass ich keine große Hilfe sein werde. Alles, was ich sagen kann, ist, dass die Voodoo Königin aufzusuchen eure einzige Option sein wird. Das ist jedoch ein gefährlicher, beinahe unmöglicher Trip. Ich kann nicht mehr sagen. Ich muss mich und mein Volk beschützen, du verstehst«, gab Zanahia preis, dann breitete sich ein schiefes Grinsen über ihrem liebreizenden Gesicht aus.
Ihr Lächeln enthielt mehr Gift als ihre unverfänglichen Worte. Jace hielt nicht inne, um ihre Stimmung zu bedenken. Sie hatten einen Ort, an dem sie anfangen konnten, und wenn die Gerüchte wahr waren, würde der Trip zu Marie Laveau tödlich sein.
Die Voodoo Königin war ein Mythos, soweit er wusste, also hatte er keine Ahnung, wie er sie finden sollte. Er zerbrach sich den Kopf nach weiteren Optionen, aber es gab keine.
»Wir haben keine Zeit, um nach New Orleans zu gehen und Marie Laveau aufzusuchen. Cailyn ist nicht stabil genug, um zu schaffen, was sicherlich eine gefährliche Reise werden würde. Wenn du uns nicht hilfst, wird sie sterben«, fluchte Jace ungestüm.
Schweiß strömte an seinem Rücken herunter, während das durch seine Beklemmung hervorgerufene Herzklopfen sein Herz gegen seinen Brustkorb rammte.
»Beruhige dich, Jace. Zanahia, sicherlich gibt es mehr, was du anbieten kannst. Ich weiß, dass du keine Unschuldige leiden sehen willst«, beschwor Zander, versuchte an das Mitgefühl der Königin zu appellieren.
Zander hatte seinen Verstand verloren, wenn er dachte, dass diese Frau ihnen irgendwelche hilfreichen Informationen geben würde.
Die Königin hielt inne und verschränkte ihre Hände vor ihrem Körper. »Es tut mir wirklich leid, Zander. Ich habe nichts weiter zu sagen«, verkündete sie und kraxelte wieder in den VW und verschwand.
»Ach, das ist zu schade, Fangjungchen. Jetzt verabschiedet euch, außer ihr zwei wollt zusehen«, legte Elvis dar, während er Priscillas gewaltige Brüste packte und zudrückte.
Sie konnten nicht schnell genug dort wegkommen.
Kapitel 5
Elsie saß auf dem Bett neben Cailyn und legte ihren Kopf auf den Schoß ihrer Schwester, genau wie sie es unzählige Male getan hatten, als sie Kinder waren. Es brauchte etwas Anstrengung, aber Cailyn griff hinüber und streichelte Elsies lange krause Locken. Sie teilten aufgrund ihrer einzigartigen Fähigkeiten ein spezielles Band. Als sie klein waren, war es Cailyn, zu der Elsie kam, wenn sie ständig von ihren Gleichaltrigen gehänselt wurde. Sie war die große Schwester und beschützte Elsie wie eine Löwin, die ihre Jungen bewachte.
Elsie hatte Vorahnungen, seit Cailyn sich erinnern konnte, und die anderen Kinder beschimpften sie und grenzten sie deswegen aus. Cailyn lernte früh ihre telepathischen Fähigkeiten für sich zu behalten und sagte zu Elsie in der Folge, dass sie ihre Vorahnungen mit niemanden außer ihr teilen sollte.
Es brauchte nur ein Mal, als Cailyns Eltern damit drohten, sie zu einem Psychiater zu bringen, so dass sie vorgab, dass sie normal sei. Sie hatte niemanden, der auf sie aufpasste, und stellte sicher, dass Elsies geistige Gesundheit nie in Frage gestellt wurde. Cailyn war Elsies Hilfssystem und würde gegen jeden kämpfen, der Elsies Stabilität herausforderte.
Es war nicht einfach anders zu sein. Es war für Cailyn als Kind schwierig gewesen Freunde zu finden, wenn sie wusste, was andere Kinder dachten, gut wie schlecht. Es wurde nur noch schlimmer, als sie eine Teenagerin wurde und auf Dates gehen konnte. Dates waren zumeist kurzlebig, weil sie keine war, die mit jemandem beim Abendessen saß, während die an ihre Brüste oder daran, wie sie mit ihr Sex hatten, dachten. Sie hasste es, wie sie nach ihrem Körper gierten und sie nicht als eine Person sahen.
Ihre Telepathie war einer der Gründe, warum sie gelobte niemals zu heiraten. Sie wollte von jemandem akzeptiert werden, der von ihrer Fähigkeit wusste. Sie wollte mit ihrem Ehepartner jeden Aspekt teilen. Die Tatsache, dass sie die Gedanken ihrer Eltern hören konnte, Gedanken, die niemals dazu gedacht waren, geteilt zu werden, hatte Cailyn auch davon abgebracht, sich jemandem anzunähern, besonders auf romantische Weise. Die Wahrheit kann sehr schmerzhaft sein.
Dieses Verlangen änderte sich, als sie John traf. Er war anders. Er begehrte sie, aber sah die echte Cailyn. John liebte ihre Hingabe zu Elsie und Jessie, schätzte ihre Arbeitsmoral und meckerte niemals über ihre Überstunden. Sie hatte ihre Fähigkeiten nicht mit ihm geteilt, aber war sicher, dass er sie trotz ihrer Abnormalität lieben würde. Das hieß, wenn sie sich wieder versöhnten.
Sie seufzte und kam aus ihren Gedanken, um zu sehen, dass Elsie sie anstarrte. »Ich will John anrufen, aber ich muss dir zuerst etwas erzählen«, gestand Cailyn.
»Du weißt, dass du mir alles erzählen kannst«, versicherte Elsie.
»Ich weiß.« Cailyn stockte, dachte darüber nach, wie sie es Elsie am besten erzählen konnte.
Ihr kamen keine hübschen Worte in den Sinn. Es gab nichts anderes zu tun, als es auszuplaudern.
»Ich habe meine Verlobung mit John gelöst.«
Elsies Mund klappte auf, bevor sie antwortete. »Wann, Cai? Warum, was ist passiert?«
»Vor einigen Monaten. Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll, aber das hat mit Jace zu tun. Ich hatte das Gefühl, dass ich unserer Beziehung einen schlechten Dienst erwies, wenn ich die Dinge nicht abblies, bis ich bei klarem Verstand wäre«, gab sie zu.
»O mein Gott! Ich hatte keine Ahnung, dass du und Jace etwas am Laufen habt. Wie hast du es versteckt? Warum zur Hölle hast du es mir nicht früher erzählt? Ich bin deine Schwester, und ich weiß, dass du Jessie hast, aber ich dachte, wir würden uns näher als das stehen«, hinterfragte Elsie, der Schmerz offensichtlich in ihren Augen.
Cailyn fühlte sich schrecklich dafür, dass sie das ihrer Schwester vorenthalten hatte. Sie holte tief Luft, was Schmerz durch ihre Brust schießen ließ. Ihr Körper schmerzte überall. Und die Müdigkeit war erstickend. Sie mühte sich ab ihre Hand über Elsies zu legen, brauchte den Kontakt.
»So ist das nicht. Jace und ich haben überhaupt nichts am Laufen. Vor heute hatte er nicht mehr als ein paar Worte zu mir gesagt. Ich war nicht einmal sicher, dass er sich an meinen Namen erinnerte. Mein Problem ist meine Reaktion auf ihn. Von dem Moment an, an dem wir uns getroffen haben, war ich von ihm gepackt. Ich denke ständig über ihn nach. Ich konnte einfach nicht damit weitermachen, eine Hochzeit durchzuziehen, wenn ich so inständig einen anderen Mann will«, flüsterte sie, versuchte etwas Energie aufzubringen.
»O Cai, du hättest es mir sagen sollen. Ich hätte es verstanden und vielleicht sogar geholfen. Du hast immer auf mich aufgepasst. Es ist Zeit, dass ich den Gefallen erwidere«, verkündete Elsie und drückte sanft Cailyns Hand.
»Ich wollte deine Verpaarungszeremonie nicht ruinieren, und davor hattest du viel am Hals. Du brauchtest nicht, dass auch noch mein Mist obendrauf gestapelt wird. Außerdem, was konnte ich tun? Ich muss herausfinden, warum ich zu ihm hingezogen bin und was ich deswegen tun soll. Ich liebe John noch immer, dennoch ist diese Verbindung zu Jace unleugbar«, erwiderte Cailyn.
»Dein Mist ist mein Mist. Wir sind Schwestern bis zum Schluss. Ich werde immer für dich da sein, ganz egal was in meinem Leben vor sich geht. Und du wärst überrascht davon, wie viel ich von dem verstehe, was du durchmachst. Ich meine, ich habe Dalton geliebt und gegenüber ihm einen lebenslangen Schwur geleistet, und habe nie gedacht, dass es einen anderen für mich geben würde. Dennoch, nachdem er umgebracht wurde, ertappte ich mich, dass ich mich sehnte, nach …« Elsie verstummte langsam, ihre Augen wurden groß wie Untertassen, während sie ihre Finger über ihren weit offenen Mund legte.
Cailyns Bauch verkrampfte sich vor Furcht. Sie war nicht sicher, ob sie wissen wollte, was ihre Schwester genau in diesem Moment dachte.
»Ich frage mich, ob du Jaces Schicksalsgefährtin sein könntest. Es klingt klar, wie ich mich bei Zander gefühlt habe«, gab Elsie preis.
Cailyn spürte, wie das Blut aus ihrem Körper wich. Sie konnte nicht die Gefährtin dieses Mannes sein. Sie lebte in San Francisco und liebte John, trotz ihrer intensiven Anziehung zu Jace.
»Nein, das kann ich nicht sein. Wie könnte ich das wissen? Wie hast du es herausgefunden?«
»Schicksalsgefährten finden es heraus, wenn sie Sex miteinander haben. Es gibt keinen anderen Weg, um davon zu erfahren. Ich habe keine Ahnung, wen wir deswegen fragen könnten. Ich wünschte, sie wären bereits wieder zurück, vielleicht hätte Zander ein paar Antworten.«
Ein Klopfen störte und ihre Köpfe schnellten zur Tür.
»Bitte sag zu niemandem etwas, bis wir ein wenig mehr geredet haben«, bettelte Cailyn, als Orlando seinen Kopf in das Zimmer steckte, wobei sein Blick geradewegs zu Elsie ging. Cailyn hielt Elsies Blick und war erleichtert, als sie zur Bestätigung nickte.
»Hey, O. Was gibt’s?«, fragte Elsie, wandte sich an den Dark Warrior.
Sein weißblondes Haar stand in alle Richtungen ab. Cailyn musste zugeben, dass dieser Typ gutaussehend war, aber im Vergleich zu dem sexy Zauberer verblasste. Seit sie Jace getroffen hatte, konnte sie nicht anders, als andere nach seinen Standards zu vergleichen. Niemand kam ihm nahe.
»Wollte nur kommen und nach euch sehen. Wie fühlst du dich, Cai?«, fragte Orlando, während er hinüberging und an ihrem Bett stand.
»Ich hatte bessere Tage. Ich wünschte, dass die Schmerzen verschwinden würden. Ich habe keine Energie für nichts und zwischen den beiden kann ich kaum funktionieren. Jace und Zander werden bald mit dem Heilmittel zurück sein«, erwiderte Cailyn einfühlsam.
Sie musste glauben, dass sie etwas zurückbringen würden, um ihr zu helfen. Sie weigerte sich zu akzeptieren, dass ein Zauberspruch sie umbringen würde.
»Ihr beide müsste darauf vorbereitet sein, dass sie vielleicht nicht die Antworten haben, die ihr wollt. Die Fae sind wankelmütige Wichser und werden wahrscheinlich nicht helfen. Aber wir werden nicht aufgeben. Wir werden alle jeden Winkel des Reichs nach einem Weg absuchen, um den Zauberspruch zu heben«, versprach er und setzte sich neben Elsie auf das Bett.
»Es tut mir so leid, Cai. Das ist alles meine Schuld. Du wärst zuhause in Sicherheit, wenn ich nicht wäre«, flüsterte Elsie.
Bevor Cailyn antworten konnte, warf Orlando ein: »Du darfst dir nicht die Schuld geben. Wie du erfahren hast, ist niemand vor den verheerenden Auswirkungen dieses Kriegs sicher«, erwiderte Orlando feierlich. Cailyn kannte Elsie besser, als dass sie dachte, dass sie diese Worte besänftigten.
Ein weiteres Klopfen schallte durch das Zimmer. »Hey, Chiquita, Cailyn, ihr seht beide geschafft aus. Geht euch mein Partner wieder auf den Wecker?«, fragte Santiago, als er das Zimmer mit grimmigem Vorsatz betrat.
Die tiefen Linien auf seinem Gesicht sagten Cailyn, dass etwas los war. Sie sagte ein stilles Gebet, dass Jace und Zander okay waren. Sie wusste nicht, ob sie im Moment noch mehr schlechte Neuigkeiten ertragen konnte. Er und Orlando waren Mordkommissare beim Seattle Police Department und sie hasste es, wie sie hoffte, dass es eine menschliche Angelegenheit war, die ihn beschäftigte.
»Was geht vor sich? Hast du von Zander oder Jace gehört?«, fragte Elsie und setzte sich auf.
»Ich habe nichts von ihnen gehört. Hier, ich habe dir einen von den Energydrinks gebracht, die du liebst. Ich nahm an, dass du ein Stärkungsmittel brauchen könntest. O, ich muss mit dir über einen Anruf sprechen, den ich vom Lieutenant bekommen habe.« Die offenkundige Anspannung in Santiagos Stimme ließ Cailyn vor Ungeduld platzen, was er zu sagen hatte.
Etwas war los und sie wollte hören, was es war, aber sie hatte nicht die Beziehung, die ihre Schwester mit diesen formidablen Kriegern hatte. Cailyn war noch immer von deren Anwesenheit eingeschüchtert, besonders diesen zwei.
Orlando war ein Wandler für Katzenartiges und sie hatte gesehen, wie er sich während des Kampfs außerhalb vom Confetti in einen gewaltigen Schneeleoparden gewandelt hatte. Santiago war ein Wandler für Hundeartiges und sie hatte beobachtet, wie er sich in einen riesigen Wolf verwandelte. Deren wilde Tiere und Kadir zu sehen, der wie eine Verkörperung des Teufels aussah, sorgte für einige ihrer furchterregendsten Momente.
»Bin gleich zurück –«
Die prägnante Antwort ihrer Schwester schnitt Orlando das Wort ab. »Du kannst nicht hier reinschlendern, ganz ernst klingen und mich im Dunkeln lassen, Santi. Ihr Kerle könnt diese Unterhaltung genau hier haben. Ich bin die Königin und ich werde aus nichts außen vor gelassen«, verlangte Elsie.
»Es ist nicht so, dass wir dich außen vor lassen wollen, Chiquita. Das ist eine offizielle Polizeiangelegenheit und es gibt keinen Bedarf, dass du dir unnötigerweise über Dinge Sorgen machst«, erwiderte Santiago.
»Wenn es um das Tehrex Reich geht, dann ist es meine Angelegenheit«, spöttelte Elsie und stand auf, ihre Hände auf ihre Hüften gestemmt.
Cailyns Brust schwoll vor Stolz auf ihre kleine Schwester an. Sie hatte ihre Berufung gefunden, bot solch grimmigen Kriegern die Stirn.
Orlando gluckste: »Sie hat dich belehrt, Bro. Geht es hier um mehr Skirm-Angriffe auf Frauen?«
»Ja, und es gab einen weiteren«, übermittelte Santiago, während er Elsie düster anschaute, »und das neueste Opfer war ein Mitglied von SOVA.«
Elsies Keuchen erschallte laut im Zimmer. Cailyn hatte keine Ahnung, worüber sie sprachen, aber es bestürzte ihre Schwester deutlich.
»Was? O mein Gott. Wie war ihr Name? Bitte sag mir, dass es nicht Mack war«, drängte Elsie.
»Wer ist Mack und was ist SOVA?«, warf Cailyn ein. Diese Unterhaltung war ihr fremd.
»Mack ist die Anführerin einer Gruppe, die sich Survivors of Vampire Attacks, also Überlebende von Vampirangriffen, oder kurz SOVA nennt. Sie halten das, was sie jagen, für Vampire, es sind aber in Wirklichkeit Skirm. Wer war dieses Opfer, Santi?«, befragte Elsie den glatzköpfigen Krieger.
»Das Opfer hatte keinen Ausweis bei sich. Alles, was ich dir sagen kann, ist, dass sie dunkles Haar hatte, eins siebenundsechzig groß war und eine SOVA Lederjacke trug«, sagte Santiago.
»War ihr Haar schwarz? Und kurz? Hatte sie Tattoo-Sleeves?« Die fieberhaften Fragen ihrer Schwester ließen Cailyns Adrenalin pumpen.
»Nein, ihre Haare waren dunkelbraun und sie hatte keine Tinte«, erwiderte Santi.
»Dann war es nicht Mackendra, Gott sei Dank. Ellen hat dunkelbraunes Haar, aber ich habe seit einer Weile keinen Kontakt. O, du hast erwähnt, dass es mehr Angriffe auf Frauen gab. Hat es in letzter Zeit einen Anstieg gegeben? Was sind die Opferprofile?«, fragte Elsie.
Cailyn war beeindruckt davon, wie ihre Schwester die Kontrolle übernahm und mit Selbstvertrauen geradewegs in dieses Thema eintauchte. Wie eine Königin.
»Es gab einen ausgeprägten Anstieg weiblicher Opfer und vermissten Frauen seit deiner Entführung, El. Sie kommen aus verschiedenen sozialen Schichten und passen zu keinerlei Profil. Es gab Blonde, Brünette und Rothaarige. Sie waren überall von arm bis stinkreich. Es gibt für die Angriffe kein klares Muster, was frustrierend ist, weil wir nicht wissen, auf welche Gebiete wir abzielen sollen«, erklärte Orlando.
Ein Prickeln lief an Cailyns Wirbelsäure herunter, als sie begriff, dass sie und Jessie ebenfalls Opfer gewesen waren, als sie angegriffen und beinahe umgebracht wurden. Dieser Abschaum, der ihnen das angetan hat, hatte reichlich Zeit, um ihre Genicke zu brechen, aber tat es nicht. Ihr Magen verdrehte sich, als sie bedachte, dass der Dämon und Fae mehr für sie und Jessie geplant hatten. Sie war dankbar, dass Zander die Vorsichtsmaßnahme ergriffen hatte und ihr seine Dark Warrior folgen lassen hatte, weil sie rechtezeitig bei ihnen ankamen.
»Der Lieutenant ist in Aufruhr wegen diesem letzten Opfer, denkt, dass es eine verrückte Bürgerwehr ist, die versucht Rache für die Opfer der ›Twikills‹ zu ernten. Du warst ein Teil von ihnen, Elsie. Sag Mackendra, dass SOVA mit dem aufhören muss, was sie tun. Sie gehen zu viele Risiken mit ihren Leben ein und jetzt will der Lieutenant ihre Köpfe. Keiner von uns will, dass deinen Freunden irgendetwas geschieht«, fügte Santiago hinzu.
Ihre Schwester hatte nie erwähnt, dass sie Teil einer Bürgerwehr war. Was er andeutete, war verrückt.
»Wovon spricht er, El? Warst du ein Teil dieser Gruppe?«, fragte Cailyn und begegnete dem Blick ihrer Schwester.
Sie beobachtete, wie sich Else wand und herumfummelte. Augenscheinlich war sie nicht die Einzige, die Geheimnisse wahrte.
»Ja, ich habe mich angeschlossen, nachdem Dalton umgebracht wurde«, sagte Elsie und wandte sich wieder an Santiago. »Mackendra wird das überhaupt nicht gefallen, Santi. Ich kann sie anrufen und ein Treffen ansetzen, aber ich kann euch jetzt gleich sagen, dass sie den Laden nicht schließen wird. Sie hat das Gefühl, dass es ihre Berufung ist Vampire zu jagen. Ihr Schmerz sitzt tief …« Elsies Stimme verstummte langsam und das Zimmer versank in Stille.
»Was ist los, El?«, fragte Orlando, kreuzte an ihre Seite.
»Ich erhalte kurze Blicke auf zahlreichen Frauen, menschlich und vom Reich. Sie sind eingesperrt und schmutzig. Manche von ihnen sind nackt und mit Blut bedeckt. Ich kann deren Gesichter nicht sehen, aber sie werden von den Dämonen gefoltert«, stöhnte Elsie und packte ihren Kopf.
Stimmen zu hören war schwer genug, aber die Bilder zu haben, die Elsie beschrieb, würde Cailyn wochenlang Alpträume bescheren. Sie bewegte ihre Finger langsam über die Decke und drückte leicht das Bein ihrer Schwester, bot Zusicherung, während Elsie fortfuhr.
»Ich weiß nicht, wo sie sind, aber ich kann spüren, dass sie wichtig fürs Reich sind. Gibt es irgendeine Weise, auf welche die Dämonen in der Lage wären festzustellen, ob diese Frauen Gefährtinnen sind? Ich weiß, dass die Male typischerweise nicht bis nach dem Sex mit deinem Schicksalsgefährten erscheinen, aber gibt es einen anderen Weg?«
»Fuck. Gefangene Frauen sind so circa die schlechtesten Neuigkeiten, die wir bekommen konnten. Um deine Frage zu beantworten, ich habe keine Ahnung, ob es einen Weg gibt, wie die Dämonen Schicksalsgefährten identifizieren können. Zander und Jace müssen zurückkehren. Wir müssen eine Besprechung abhalten«, sagte Santiago und fluchte gründlich.
Bei der Erwähnung von Jace dachte Cailyn an den Tag zurück, als sie ihn zum ersten Mal gesehen hatte. Ein Feuer wurde entzündet und brannte ungehindert durch ihren Körper. Es loderte so heiß, dass sie es nicht löschen konnte. Ihre Anziehung zum Zauberer war atomar und ließ ihr Herz in ihrer Brust rasen.
Sie fühlte sich zerrissen dazwischen, sich mit John zu versöhnen und Jace nachzustellen. Sie liebte ihr Leben in San Francisco. Ihren Job, ihr Zuhause und John. Jedwedes mit Jace bedeutete alles davon aufzugeben. Es wäre es wert, flüsterte eine heimtückische Stimme.
Sie malte sich seine Lippen aus und wie sie diese küssen, dann seinen Körper erkunden wollte. Seine schlanke, muskulöse Gestalt entzündete ihre Erregung so intensiv, dass sie sich danach sehnte, genommen zu werden. Ihr Liebesspiel würde sie zu Asche verbrennen.
Mit diesem Gedanken plagte sie Unsicherheit. War sie für Jace hübsch genug? Sie hat die Frau gesehen, bei der er im Club war. Sie war das Gegenteil von Cailyn. Groß und mager mit einem perfekten Körper. Cailyn trug zusätzliche fünf Kilos, was nur zu ihrer Unsicherheit beitrug. Sie hasste es, dass sie von Zweifel und Unsicherheit erfüllt war.
[bad img format]
* * *
In der Sekunde, in der Jace das Gelände betrat, tanzten sinnliche Ranken von Zimt in seine Nase. Cailyn war erregt. Aus irgendeinem verrückten Grund hoffte er, dass sie an ihn dachte. Sein Schwanz zuckte begierig bei dieser Vorstellung. Er legte eine Hand über seinen aufgewühlten Bauch und schloss seine Augen, atmete tief ein.
Göttin, er wollte diese Frau. Hatte niemals in seinem ganzen Leben eine mehr gewollt. Die Intensität seines Verlangens ließ ihn erneut hinterfragen, ob sie seine Schicksalsgefährtin sein könnte.
Er schüttelte seinen Kopf und stellte einen zittrigen Fuß vor den anderen, als er die Treppe hinter Zander hinaufstieg, der zwei Stufen auf einmal nahm, deutlich begierig darauf war, Elsie zu erreichen. Momente später platzte Zander durch die Tür zu Cailyns Zimmerflucht und der Gesichtsausdruck des Königs verlor seine Schärfe und wurde weicher.
»Lady E, dein Gefährte is’ zurückgekehrt«, knurrte Zander und packte sie hoch in seine Arme.
Jace bemerkte, dass Orlando das Paar anstarrte, während Zander seine Gefährtin gründlich küsste.
»Nehmt euch ein Zimmer«, sagte Orlando und Jace entging der bittere Unterton nicht.
War der Krieger so eifersüchtig auf das, was sie hatten, wie Jace? Keiner von ihnen hatte es bis Elsie jemals bedacht eine Gefährtin zu haben. Jetzt fragte Jace sich, wie viele von ihnen sich danach sehnten, wie er es tat. Sein Blick glitt zu Cailyn und er bemerkte, dass die Ringe unter ihren Augen dunkler und ihre Haut blasser war. Ein magnetisches Ziehen ließ ihn das Zimmer an Cailyns Seite durchqueren.
»Gute Idee. Lass uns gehen«, entgegnete Zander, wobei seine Lippen noch immer auf Elsies gepresst waren.
Die Königin schlug spielerisch auf seinen Arm. »Später. Sag mir zuerst, was ihr erfahren habt«, erwiderte Elsie.
»Zanahia hat uns keine nützliche Informationen gegeben. Sie deutete an, dass das Gegenmittel in New Orleans is’, was bedeutet, dass wir sofort dorthin reisen müssen«, sagte Zander, während er mit einem Finger über Elsies Wange streichelte.
Die Liebe zwischen dem frisch verpaarten Paar war greifbar und Jace beneidete das Glück des Königs.
»Warum könnt ihr ihr kein Blut geben, um sie zu heilen? Ihr Leute habt mich mit eurem Blut vom Rande des Todes zurückgebracht«, wies Elsie hin.
Worte purzelten an Jaces Lippen vorbei, bevor er diese aufhalten konnte. »Niemand wird Cailyn Blut geben außer mir und sogar das wird nicht passieren, weil Blut unser Problem nicht lösen wird. Das ist magisch bedingt und der Zauberspruch muss rückgängig gemacht werden.«
Er holte tief Luft, um die Kontrolle über seine Emotionen wiederzuerlangen, war nicht sicher, was ihn überkommen hatte. »Wir brauchen einen angemessenen Wirkstoff, um die Bindung der Magie zu deiner Schwester zu lösen, und Blut ist nicht dieser Wirkstoff«, fügte Jace hinzu.
»Okay, wir haben also keine einfache Lösung. Du hast New Orleans erwähnt. Was ist dort, was mir helfen kann?«, fragte Cailyn schwach.
Jace griff nach unten und ergriff Cailyns Hand, hasste es, wie kalt ihre Haut sich anfühlte. Es ging ihr definitiv schlechter. Panik wogte auf, was eine neue Dringlichkeit auslöste.
»Orlando, ruf alle zum Zeum zurück. Patrouillen können warten. Wir müssen eine Strategie entwerfen und die Reise planen. Ich will euch so schnell wie möglich auf der Straße«, befahl Zander, ignorierte Cailyns Frage.
»Warte eine Minute. Was meinst du damit, euch? Wirst du nicht auch gehen?«, fragte Elsie, plättete den mächtigen Vampirkönig mit einem wütenden Starren.
»Nay, A ghra, ich werde hier bei dir und Cailyn bleiben. Jace und zwei andere werden gehen«, erwiderte Zander, versuchte seine Gefährtin wieder in seine Arme zu bringen, aber sie schob seine Arme weg.
»Nein, Zander. Ich brauche, dass du gehst. Ich brauche jemanden auf dieser Mission, der sich so sehr wie ich um meine Schwester sorgt. Ich hasse den Gedanken, dass du in Gefahr bist, aber Cailyn braucht das«, sagte Elsie, wobei ihr Blick auf Zander verblieb.
»Du kannst rumstehen und den ganzen Tag lang streiten, aber ich werde gehen. Es kümmert mich nicht, wer mit mir geht, aber ich werde bald aufbrechen«, verkündete Jace, behielt seinen Blick auf Cailyns verschränkt.
Ihre Augen flackerten, als er seine Hand ausstreckte und ihr Haar streichelte. Die Strähnen fühlten sich zwischen seinen Fingern wie Seide an. Er umfing ihren Hinterkopf mit seiner Handfläche.
»Es wird dir besser gehen. Niemand wird härter darum kämpfen, das Gegenmittel zu bekommen«, versprach er, war schockiert, wie innig er jedes Wort meinte.
»Ich vertraue dir, aber du musst sicher sein und zu mir zurückkommen«, flüsterte Cailyn.
Ihr Vertrauen schmolz etwas in ihm. Niemand schaute ihn so an, wie Cailyn es tat. Etwas passierte zwischen ihnen und die Verbindung, die er verspürte, intensivierte sich. Nicht in der Lage zu widerstehen, lehnte er sich nach unten und berührte ihre Lippen mit seinen.
Funken flogen, wo sich ihr Fleisch berührte, und sein Atem wurde aus seiner Brust gestohlen. Er zog sich rasch weg und sah, dass es auf Cailyn die gleichen Auswirkungen hatte. Er wünschte sich, dass niemand Zeuge des Kusses geworden wäre. Er gehörte ihnen und niemand anderem. Es war der intimste Moment, den er mit einer Frau geteilt hat, und es hatte nichts mit Sex zu tun.
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию (https://www.litres.ru/pages/biblio_book/?art=66740958) на ЛитРес.
Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.