Graf Der Überredung
Amanda Mariel
Das einzige Problem bei seinem Plan: Liebe war kein Teil der Gleichung.
Lord Brian Kennington, der fünfte Earl of Connlee, ist ein Meister der Überredung. Als sich seine Wege mit der nicht so anständigen Lady Minerva Fox kreuzen, beschließt er, dass sie ein wenig Aufregung in ihrem Leben braucht, und er weiß genau, wie er das bietet. Er wird seinem Spitznamen, der Graf der Überredung, gerecht werden, da er sie entlang eines Pfads des Abenteuers und der Romantik rauschen lässt.
Das einzige Problem bei seinem Plan: Liebe war kein Teil der Gleichung.
Graf der Überredung
Inhalt
TITEL VON AMANDA MARIEL (#ub7874d4d-2fe4-5f3b-be71-ee6dad284fc2)
Vorwort (#u82f68165-6f33-55e2-b2f2-78c6c345f71f)
Kapitel 1 (#u79aadcdf-f732-5ea5-8ece-60bb536afee8)
Kapitel 2 (#u04fbeb1e-965c-5528-85ba-d7d982645b7a)
Kapitel 3 (#u1b070e89-0926-5734-b15f-ea62d2fd1db1)
Kapitel 4 (#u21bfcc2e-28ab-5f4e-945e-f010d42ad8f9)
Kapitel 5 (#ucdc1146b-38a8-59b2-a6a7-04d3a7b0f477)
Kapitel 6 (#u446692b1-f4f2-51ca-a8b8-3133be7bc050)
Kapitel 7 (#u0a85ae00-393c-518c-97e8-5d3999a070dd)
Kapitel 8 (#u79c65a15-cd35-51dc-a100-51dc1fdcb103)
Epilog (#u55945bb7-4bcd-5777-a038-ff8060195576)
Lies weiter für einen Auszug aus Blakes Geschichte im Wicked Earls’ Club (#u12c46152-c5fd-5f02-b146-bf46a65fdb0a)
Kapital 1 (#u7ee6c454-29aa-5595-869e-98ade84326b9)
Über die Autorin (#u2cb87b7c-cb0a-51a3-8d92-3092c741af69)
Nachwort (#uad8b14c4-0241-5600-b9fc-edcdabddf1c7)
Bei diesem Werk handelt es sich um Fiktion. Namen, Charaktere, Einrichtungen, Orte, Ereignisse und Vorkommnisse sind entweder Produkte der Fantasie der Autorin oder werden fiktiv genutzt.
Copyright © 2021 by Amanda Mariel
Titel der englischen Originalausgabe: »Earl of Persuasion«
Herausgegeben von Brook Ridge Press
Für die deutschsprachige Ausgabe:
Copyright Übersetzung © 2021 Carolin Kern
Kein Teil dieses Buches darf vervielfältigt, oder in einem Datenabfragesystem gelagert, oder in irgendeiner Form oder auf irgendeine Weise übertragen werden, weder elektronisch, mechanisch, fotokopiert, aufgezeichnet noch anderweitig, ohne die ausdrückliche schriftliche Erlaubnis des Verlegers.
Herausgegeben von TekTime
Alle Rechte vorbehalten
TITEL VON AMANDA MARIEL
TITEL VON AMANDA MARIEL
(In Deutscher Übersetzung)
Reihe Ladies und Halunken:
Skandalöse Bemühungen
Skandalöse Absichten
Skandalöses Mauerblümchen
Skandalöse Erlösung
Skandalöse Liaison
Reihe Sagenhafte Liebe:
Vom Grafen verzaubert
Vom Kapitän gefangen
Wage es zu träumen
Entzückt von einem Herzog
Reihe Credo der Bogenschützin:
**Amanda Mariel schreibt mit Christina McKnight**
Theodora
Georgina
Adeline
Josephine
Reihe Skandal begegnet Liebe:
Lieb’ nur mich
Liebe, finde mich
Wenn es Liebe ist
Chancen auf Liebe
Glaube an die Liebe!
Bei Gelegenheit Liebe
Reihe Des Gauners Kuss:
Ihr perfekter Gauner
Sein geliebter Wildfang
Reihe Schicksalhafte Schurken:
Die Torheit eines Mauerblümchens
Reihe Das Haus Devon:
Versuchung der Liebe
Alleinstehende Titel:
Eine Verabredung im Mondschein
Ein Bezaubernder Kuss
Weihnachten in den Armen des Herzogs
Verführerische Weihnachten
Reihe Wicked Earls - Club der sündhaften Grafen
**Titel von Amanda Mariel**
Graf von Grayson
Graf von Edgemore
Graf der Überredung
Durch einen Kuss verbunden:
**Diese sind so konzipiert, dass sie für sich stehen können**
Wie man einen Halunken küsst (Amanda Mariel)
Ein Kuss zur Weihnachtszeit (Christina McKnight)
Ein Kuss fürs Mauerblümchen (Dawn Brower)
Der Kuss des Schurken (Amanda Mariel)
Bücherboxen und Sammelbände
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Vorwort
Lord Brian Kennington, der fünfte Earl of Connlee, ist ein Meister der Überredung. Als sich seine Wege mit der nicht so anständigen Lady Minerva Fox kreuzen, beschließt er, dass sie ein wenig Aufregung in ihrem Leben braucht, und er weiß genau, wie er das bietet. Er wird seinem Spitznamen, der Graf der Überredung, gerecht werden, da er sie entlang eines Pfads des Abenteuers und der Romantik rauschen lässt.
Das einzige Problem bei seinem Plan: Liebe war kein Teil der Gleichung.
Kapitel 1
London, England, 1817
Lady Minerva saß ungeduldig in der Kutsche, während sie auf ihre Schwägerin Carstine wartete. Das Paar war den ganzen Nachmittag lang entlang der Bond Street einkaufen gewesen und Minerva wurde dem überdrüssig. Sie sank gegen ihren Sitz und spielte mit der Ecke ihres Pelisse herum. Warum brauchte Carstine denn so lang?
Eine weitere Minute und Minerva würde sie holen gehen müssen. Himmel, Carstine war mindestens dreißig Minuten in dem Textilgeschäft gewesen. Es sollte nicht so viel Zeit brauchen, um Spitze zu erstehen. Wenigstens nicht, wenn man auf dem Weg ins Innere wusste, was man wollte.
Gerade als Minerva beschloss Carstine nachzugehen, öffnete sich die Kutschentür. »Was hat denn –« Ihre Worte erstarben, als sie die Augenweide von einem Mann erblickte, der hineinkletterte. Ein großer, dunkler, unfassbar gutaussehender Mann. Sie sollte schreien. Ihren Fahrer unverzüglich zur Hilfe herbeirufen.
Und dennoch starrte sie nur. Sie beäugte den Mann ungeniert, nahm jeden Zentimeter von ihm auf, von seinem dunklen mahagonifarbenen Haar und seiner patrizischen Nase zu seinen breiten Schultern und muskulösen Schenkeln. Worauf eine junge Dame aus gutem Hause normalerweise nicht achten sollte. Aber wie konnte man ein solch erstklassiges Exemplar ignorieren?
Bevor sie zur Besinnung kommen konnte, zog er die Kutschentür zu und ließ sich auf dem Platz ihr gegenüber nieder.
»Guten Tag, Ma’am«, sagte er, wobei ein jungenhaftes Lächeln an seinen Lippen zog.
Es war die Art von Lächeln, das dazu gedacht war, diejenigen, die darauf blickten, zu entwaffnen, und Minerva konnte nicht leugnen, wie gut es funktionierte, denn sie grinste zurück. »Ich glaube, Sie sind in der falschen Kutsche«, sagte sie.
Er legte seine Hände auf seine Knie und lehnte sich vor. »Im Gegenteil, ich bin genau dort, wo ich sein will.«
Hatte der Mann Stroh im Kopf? Möglicherweise war er betrunken? Sie konnte es nicht sicher sagen. Wie dem auch war, etwas war verkehrt. Sie begegnete seinem festen Blick, starrte direkt in seine dunkelbraunen Augen und hob ihr Kinn. »Das kann nicht sein, denn das ist meine Kutsche und ich kenne Sie nicht.«
Sein Lächeln wurde breiter, nahm die Beschaffenheit eines Schwerenöters an. »Ah, ja, aber das sollten Sie.«
»Ich sollte was?«, fragte sie mit Vorsicht in ihrem Tonfall.
»Sie sollten mich kennen.«
Der Mann verströmte Selbstvertrauen und Maskulinität. Beide Qualitäten faszinierten sie, aber man konnte die Unschicklichkeit der Situation schwerlich ignorieren. Ganz zu schweigen von der Gefahr, in der sie sich befinden könnte. Minerva rutschte näher an die Kutschentür, ihr Blick verblieb auf ihm. »Ich muss darauf bestehen, dass Sie sich verabschieden. Meine Begleiterin wird jeden Moment zurückkehren und dies, Sir, ist höchst ungebührlich.«
»In der Tat«, sagte er gedehnt, als auch er näher an die Kutschentür rückte. »Ich würde nicht wünschen Ihnen einen Skandal zu verursachen. Wie auch immer, ich konnte mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen einen Moment in der Gesellschaft einer solch schönen Frau zu verbringen.«
Minerva spürte, wie Hitze über ihre Wangen kroch. Er war gut. Sehr gut, denn in diesem Moment verlangte es sie danach, ihn besser zu kennen, beinahe mehr als sie sich wünschte, dass er wegging. Sie schluckte und erzwang ein kleines Lächeln. »Ich danke Ihnen für das Kompliment, und jetzt muss ich darauf bestehen, dass Sie gehen. Wenn Sie das nicht tun, werde ich nach meinem Fahrer rufen, um Sie zu entfernen.«
Der Mann hielt eine unterbrechende Hand hoch. Eine große Hand mit langen Fingern und einem Siegelring. Sie hatte aufgrund seiner gut gemachten Kleidung angenommen, dass er Geld hatte, aber sie hatte ihn nicht verdächtigt ein Lord zu sein. Es machte sein Verhalten so viel merkwürdiger.
Möglicherweise war er gelangweilt und suchte nach einem kleinen Zeitvertreib. Ein Jungspund, der auf Spaß aus war oder in eine Wette verwickelt war. Die Vorstellung machte ihre Situation heikler. Was, wenn andere ihn ihre Kutsche betreten oder verlassen sahen?
Und wer zum Teufel war er?
»Kein Bedarf für Theatralik«, sagte er, während er die Kutschentür öffnete.
Welche Frechheit von ihm. »Theatralik! Das können Sie nicht ernst meinen. Sie haben ungebeten meine Kutsche betreten und haben mir nicht einmal Ihren Namen genannt. Jetzt beschuldigen Sie mich der Theatralik?«
»Machen Sie sich nicht in Ihr Korsett. Ich sagte, dass ich gehe, und das tue ich.« Er hielt inne, schenkte ihr ein weiteres Grinsen eines Schwerenöters. »Obwohl ich es sehr vorziehen würde zu bleiben.«
Minerva zeigte auf die Tür. »Raus.«
Der Mann sprang herunter, bevor er mit Schalk in seinen Augen zu ihr zurückschaute uns sagte: »Bis wir uns wiedersehen, Schönheit.« Er schloss die Tür, bevor sie seine Worte verarbeitete.
Minerva blies einen tiefen Atemstoß hinaus und lehnte sich wieder an den Kutschensitz zurück. »Bis wir uns wiedersehen.« Sie hatten sich noch nie zuvor gesehen. Was in aller Welt ließ ihn denken, dass sie sich wiedersehen würden? Wo war er hin? Und wie zum Teufel war sein Name?
Sie musste es wissen.
Minerva schob die Kutschentür auf. »Moment«, rief sie, während sie sich umblickte.
Zu spät. Er war verschwunden.
Und jetzt hatte sie ein Spektakel verursacht. Passanten schauten in ihre Richtung, während ein Trio aus Damen sich umdrehte, um sie anzusehen. Beschämt schloss Minerva ihre Augen und nahm einen beruhigenden Atemzug. Hatte irgendjemand von ihnen den Mann gesehen? Sie betete, dass dem nicht so war, aber dann würden sie sie alle für verrückt halten. Wie sollte sie sich erklären?
Sie öffnete ihre Augen und winkte abweisend mit ihrer Hand. »Vergeben Sie mir. Ich befürchte, ich war recht überwältigt.« Sie wich in ihre Kutsche zurück und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen.
Möglicherweise war sie verrückt.
Minerva zuckte zusammen, als sich die Kutschentür öffnete, um Carstine hereinzulassen. Sie konnte kaum anders, als sich nervös und obendrein mehr als nur ein bisschen peinlich berührt zu fühlen. Dennoch versuchte sie sich zu verhalten, als ob nichts verkehrt war. Eventuell war ihre Schwägerin nicht Zeugin ihrer kurzen Szene gewesen.
Carstine nahm gegenüber von Minerva Platz, neigte dann abschätzend ihren Kopf. »Um was in aller Welt ging’s hierbei?«
Minerva zeigte ein nonchalantes Lächeln. »Ich bin nicht sicher, auf was du dich beziehst.«
Carstines Blick verengte sich. »Du hast dich aus der Kutsche gelehnt, als ich aus dem Textilgeschäft kam, und du hast jemandem zugeruf’n, dass er wart’n soll.«
»Oh, das.« Minerva zuckte abweisend mit den Schultern. »Das war nichts.«
»Nichts, von wegen.« Carstine rückte, um sich neben Minerva zu setzen, als die Kutsche sich ruckelnd in Bewegung setzte. »Damen lehn’ sich nich’ aus Kutschen und brüll’n. Ich kann mir vorstell’n, dass deine Mutter viel zu diesem Thema zu sagen hätte. Blake auch, das versich’re ich dir.«
Minerva machte ihren Rücken gerade und hob ihr Kinn, um Carstines Blick zu begegnen. »Das würdest du nicht tun.«
»Natürlich nich’.« Carstine sah betreten aus, aber nur für einen Moment. »Weil du mir erzähl’n wirst, was passiert is’.«
»Na schön. Ich dachte, ich habe jemanden gesehen, mit dem ich seit geraumer Zeit nicht gesprochen habe … eine Schulfreundin, und ich hatte den Wunsch ein Wort mit ihr zu wechseln.«
Carstine nickte. »Dann werd’ ich nur sagen, dass, sollte ein solcher Anlass in der Zukunft auftreten, ich dich ermahne, damenhafter damit umzugeh’n. Und ich bete, dass du morgen nich’ die Skandalblätter zierst.«
»Gewiss«, sagte Minerva, während sie vor Schuld zurückzuckte. Sie log selten – gewiss nicht gegenüber Carstine. Aber sie konnte die Wahrheit nicht erzählen. Nicht ohne alles davon zu erzählen und Minerva war nicht bereit ihren Fremden zu teilen.
Tatsächlich hatte sie vor es nie auch nur einer Seele zu erzählen. Sie dachte lieber an den mysteriösen und allzu gutaussehenden Mann als ein Abenteuer. Ja, das war, was er war. Ihr ganz eigenes, geheimes Abenteuer. Und wenn sie ihn jemals wiedersehen konnte …
Aufregung erfüllte sie bei der Aussicht.
Sie lehnte sich zurück und ließ ihre Vorstellungskraft vor Möglichkeiten Amok laufen, während die Kutsche entlang Londons Straßen hüpfte und ruckelte. Minerva hatte sich lange nach einem Abenteuer gesehnt und möglicherweise war dies der Beginn ihrer Reise.
Oder ihrer Ruinierung.
Kapitel 2
Drei Monate später …
Minerva hielt mitten im Satz inne, ihr Atem stockte bei seinem Anblick. Ein großer, breitschultriger Gentleman mit mahagonifarbenem Haar und stechenden dunklen Augen schritt durch den Ballsaal. Er war es. Ihr Abenteuer. Sie hatte oft von ihm geträumt, immer nach ihm gesucht, und nach drei langen Monaten entschieden, dass sie in der Tat verrückt geworden war.
Und jetzt war er hier.
Sie schluckte schwer, bevor sie ihre Zunge fand. Ohne ihre Augen von dem Mann zu nehmen, sagte sie: »Bitte entschuldige mich.«
»Ist etwas verkehrt?«, fragte Mutter.
»Überhaupt nicht.« Minerva suchte nach einer Ausrede, um Mutters Seite zu verlassen. »Ich sehe Carstine und möchte kurz mit ihr sprechen, das ist alles.«
»Sehr wohl, Liebes.« Mutter nickte zustimmend.
Minerva brach zum Tisch mit Erfrischungen auf, wo ihr Abenteuer jetzt stand. Sie würde es ihm dieses Mal nicht erlauben zu entfliehen. Zumindest nicht, bis sie seinen Namen kannte. Sie flocht sich durch die Ansammlungen plaudernder Damen und spazierender Paare, bevor sie zwischen zwei Farnen hindurch- und um eine Marmorstatue herumging.
Als sie den Tisch mit Erfrischungen erreichte, hob sie ein Glas Ratafia an, rückte dann in die Nähe des Tischendes, um dort zu stehen – nahe ihrem Abenteuer. Minerva nahm einen kleinen Schluck des süßen Getränks, wandte dann ihren Blick auf ihn.
Sie bekämpfte den Drang zu lächeln, als ihr Plan ihn in ihre Nähe zu führen funktionierte. Stattdessen neigte sie einfach das Glas an ihre Lippen, während sie seinen Blick hielt. Etwas an ihrem Spiel machte sie kühn. Er reizte sie und sie schwelgte in dem Gefühl – in der Gefahr.
Er streckte eine Hand aus, während er sich verbeugte. »Dürfte ich um diesen Tanz bitten?«
Ja, schrie ihr Geist, aber ihr Mund hatte andere Pläne, und sie sagte: »Ich befürchte, wir sind einander nicht angemessen vorgestellt worden.«
Er verengte seinen dunklen Blick auf sie, studierte sie. »Und sie würden es einer solchen Sache erlauben Ihnen im Weg zu stehen?« Er machte ein tsk-tsk-Geräusch. »Das kann ich schwerlich glauben. Nicht nach der Art und Weise, wie Sie jetzt gerade zu mir gekommen sind.«
Sie drehte sich, als sich ihre Wangen erhitzten, nahm einen weiteren Schluck von ihrem Ratafia, stellte dann das Glas ab.
»Tanzen Sie mit mir, Schönheit«, sagte er, seine Worte samtig und allzu nah an ihrem Ohr.
Ein Schauer der gespannten Erwartung glitt durch Minerva, als sie schweigend seinen Arm nahm. Er führte sie auf die Tanzfläche, als das Quartett einen Walzer anschlug. Jeder Nerv in Minervas Körper prickelte, als der Gentleman sie in seine Arme nahm.
Für lange Minuten genoss sie einfach den Tanz. Schwelgte im Gefühl seiner muskulösen Arme um sie herum und seinem maskulinen Duft, der sie umfing. Ihr Herz raste, als sie seinem Blick begegnete. »Ich habe schließlich angefangen von Ihnen als mein Abenteuer zu denken.«
Er schenkte ihr ein verwegenes Grinsen. »Ich mag es ziemlich ein Abenteuer zu sein.«
Ihre Lippen bogen sich nach oben, während er sie auf der Tanzfläche herumwirbelte. »Wer sind Sie?«, fragte sie mit gehauchter Stimme.
»Mein Name ist Brian Kennington.« Er brachte sein Gesicht näher zu ihrem. »Und wie lautet Ihrer, Schönheit?«
»Ich mag Schönheit ziemlich«, Hitze kroch bei dem Eingeständnis über ihre Brust, »aber mein Name ist Minerva Fox.«
Etwas blitzte in seinen dunklen Augen auf, ein Moment des Zögerns oder der Unentschlossenheit. Sie konnte nicht sicher sein, abgesehen davon, dass ihn seine Verspieltheit verließ. Kannte er sie? Möglicherweise kannte er ihre Familie? Ungeachtet dessen hatte sie Fragen und genoss ihn viel zu sehr, als dass sie ihr Abenteuer schon enden lassen würde.
Sie starrte ihm in die Augen und fragte: »Warum sind Sie in meine Kutsche eingedrungen?«
»Ich befürchte, ich würde Ihr Abenteuer ruinieren, wenn ich Ihnen eine Antwort geben soll.« Er drehte sie wieder im Kreis, bevor er sie zurück über die Tanzfläche führte. »Sie scheinen sich nach Abenteuer zu sehnen.«
»Das tue ich …« Ihre Worte verstummten langsam, während sich ihre Wangen erwärmten. Sie konnte kaum glauben, dass sie die Worte ausgesprochen hatte. Minerva hatte sich seit langem nach Abenteuer gesehnt. Es war ebendieses Verlangen, das zu den meisten ihrer ungeheuerlichen Ideen und Einmischungen führte. Und dennoch hatte sie niemals tatsächlich ein Abenteuer gehabt.
Bis jetzt.
Sie strahlte zu ihm hoch, ihre Verlegenheit bezwungen von ihrem Verlangen im Moment zu leben. »Ich will im Herrensitz reiten, in einem Brunnen tanzen, mit einer Pistole schießen …«, sie warf ihren Blick weg, »ich will barfuß im Gras herumtollen, im Regen tanzen und einen Fremden küssen.« Ihr Puls beschleunigte sich bei den Eingeständnissen und zum ersten Mal fühlte sie sich frei. »Sie müssen mich für die schlimmste Sorte halten.«
»Ich denke, Sie sind die beste Sorte«, sagte er mit seidiger und tiefer Stimme. Er nahm ihre Hand und führte sie von der Tanzfläche.
Minerva neigte einen neugierigen Blick auf ihn, als er sie in Richtung der Terassentüren anstatt zu ihrer Mutter führte. »Was tun Sie denn?«
»Ihr nächstes Abenteuer beginnen.«
Ein Moment der Panik ergriff sie. Es war eine Sache ihre Wünsche zu äußern, aber dies … Sich tatsächlich auf etwas davon einzulassen – mit ihm. »Ich kann nicht.«
Sein Schritt wankte nicht, als er ihrem Blick begegnete. »Selbstverständlich können sie das.«
»Ich werde ruiniert sein«, protestierte sie mit ihren Worten, aber unternahm nichts, um ihre Schritte anzuhalten.
Er schenkte ihr ein verruchtes, jungenhaftes Grinsen. Die Sorte, die ein verschmitztes Kind benutzen würde, um seine Freunde zu überzeugen bei seinen Mätzchen mitzumachen. Minerva wurde bei der Herausforderung, die über sein ganzes Gesicht geschrieben war, ganz aufgeregt. Sie konnte bei ihm bleiben. Sie konnte ihren Launen nachgeben.
Aber was war mit den Konsequenzen? War sie willens die möglichen Nachwehen zu riskieren? Konnte ihr Ruf einem bisschen Skandal widerstehen?
Sie sog einen Atemzug ein und brachte ihre Füße zum Stehen. Hierbei konnte sie nicht selbstsüchtig sein. »Es tut mir leid, aber ich kann nicht. Uns Frauen werden unsere Übertretungen nicht leicht vergeben und ich habe mehr als mich selbst, die ich berücksichtigen muss.« Es schmerzte sie abzulehnen. Dennoch kannte sie die Richtigkeit davon. »Der Ballsaal ist voll von unseren Standesgenossen. Falls irgendjemand bemerken sollte, dass wir gemeinsam entfliehen … Meine Familie würde beinahe so sehr leiden wie ich.«
Er starrte in ihre Augen, sein dunkler Blick wurde weicher. »Ihre Augen strafen Ihre Worte Lügen.«
»Tun sie nicht.«
Sein Mundwinkel zuckte nach oben. »Falls wir entdeckt werden, werde ich Sie heiraten. Jetzt Beeilung.« Er trieb sie wieder in Bewegung.
Minervas Herz war erregt und ihre Füße bewegten sich aus eigenem Antrieb.
Gnade ihr der Himmel! Dieser Mann – dieses Abenteuer – versetzte sie jenseits von allem, was sie je zuvor erfahren hatte, in Spannung. Wie könnte sie ablehnen?
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